Impulse zu Weihnachten | In nativitate | A

dominus dixit | Lektionar I/A, 3:  

Wir feiern mehr als eine stimmungsvolle Szene, mit Lichtern in der Dunkelheit. Wir feiern mehr als ein paar nette behagliche Stunden, in denen die staade Zeit ihren Höhepunkt finden will. Das bayrische Wort staad kommt vom lateinischen Wort statio, Stillstehen. Das führt uns zum Kern des Festes, wir stehen still, wie die Hirten anbetend vor dem göttlichen Kind.

Trotz aller Dunkelheit von Schuld und Leid bringt er Licht und Vergebung. In das Spannungsfeld von Hass und Gewalt kommt er als versöhnendes Zeichen der Liebe und des Friedens. In der Bedrängnis von Vergessenheit und Tod, glüht er als Funke der Hoffnung und des Lebens.

Im Hebräischen meint das Wort RÄCHÄM zugleich Mutterleib und Barmherzigkeit: Aus dem Mutterleib Marias kam uns Gottes Barmherzigkeit in Jesus Christus entgegen. Preisen wir ihn, unseren Heiland, den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Sohn der Jungfrau Maria. Kyrie eleison.
Gezeugt nicht geschaffen. Christe eleison.
Aus dem Vater im Geist hervorgegangen. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 40

Allmächtiger Gott,
du hast den Menschen
in seiner Würde wunderbar erschaffen
und noch wunderbarer wiederhergestellt.
Lass uns teilhaben an der Gottheit deines Sohnes,
der unsere Menschennatur angenommen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Im fleischgewordenen Wort wendet sich Gott auf einzigartige Weise dem Menschen zu. Darum wagen wir es, mit unseren Anliegen vor den Herrn zu treten und ihn zu bitten.

  • Herr, schenke den Menschen überall auf dieser Erde,
    die unter Gewalt, Terror und Krieg leiden,
    beständigen Frieden, der leben lässt.
  • Öffne die Herzen der Menschen
    für Sorgen und Nöte der Mitmenschen
    und schenke ihnen Bereitschaft, tatkräftig zu helfen.
  • Erbarme dich aller, die in irgendeiner Weise gescheitert sind,
    deren Leben mit Schuld belastet ist
    und die sich nach einer Perspektive für die Zukunft sehnen.
  • Steh denen bei,
    die gerade in diesen Tagen der Weihnacht
    krank oder einsam sind und manchmal an ihrem Leben verzweifeln,
    hilf allen Einsatzkräften, die retten, heilen und pfelgen.
  • Lass unsere Verstorbenen,
    die uns an diesem Weihnachtsfest besonders fehlen
    bei dir beheimatet sein in deinem Reich.

Alle Enden der Erde sehen Gottes Heil. Dafür sagen wir dir, unserem Herrn und Gott, in dieser Feier Dank und stimmen ein in den Lobpreis ohne Ende, heute und in Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
in dieser heiligen Feier
hast du uns deinen Sohn geschenkt,
der heute als Heiland der Welt geboren wurde.
Durch ihn sind wir wieder geboren
zum göttlichen Leben,
führe uns auch zur ewigen Herrlichkeit durch ihn,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 52,7–10

Über alle vier Adventssonntage
hat uns der alttestamentliche Prophet Jesaja begleitet.
Er hat uns auf die bevorstehende Ankunft
eines Friedensreiches und seines Königs vorbereitet.
Heute kommt dieser Weg nun an sein Ziel:
Der Herr kehrt nach Jerusalem zurück
und bringt Trost und Erlösung für sein Volk.
Der Advent, die Ankunft des Herrn, ist endlich geschehen!

Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 1,1–6

Seit es den Glauben an Jesus Christus gibt,
haben weise Menschen nicht aufgehört,
darüber nachzudenken,
wer und was dieser einzigartige Mensch war.

In hymnischen Versen
preist der Anfang des Hebräerbriefes
Jesus als Gottes Sohn.

Lesehinweis

Jesája: Erstes a lang und betont

Meditation

Verherrlicht ist Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
den Menschen, die sich nach ihm sehnen.

Ich bin Deine Freude –
fürchte Dich also nicht,
froh zu sein!

Ich bin in Deiner Not;
denn ich habe sie selbst erlitten.
Ich bin in Deinem Tod;
denn heute, als ich geboren wurde,
begann ich mit Dir zu sterben.

Ich gehe nicht mehr weg von Dir.
Was immer Dir geschieht,
durch welches Dunkel Dein Weg
Dich auch führen mag –
glaube, dass ich da bin!

Glaube,
dass meine Liebe unbesiegbar ist!
Dann ist auch Deine Nacht
Heilige Nacht.

Dann zünde getrost die Kerzen an –
sie haben mehr recht
als alle Finsternis.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 A Weihnachten – Am Tag – in nativitate
22 A Weihnachten – Am Tag – Hinführung und Meditation


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