Impulse zum 8. Sonntag im Jahreskreis C | Factus est

Factus est | Lektionar III/C, 286: Sir 27,4–7 | 1 Kor 15,54–58 | Lk 6,39–45

Kürzlich sagte mir ein Freund, dass wir beide das gleiche Problem hätten. Er ist Zahnarzt und viele hätten, warum auch immer Angst vorm Zahnarzt und würden sich drücken. Wenn er auf mich schaue, meine er das gleiche beim Beichten zu erkennen.
Warum gehen so wenige Menschen zum Beichten? – Eine spannende Frage. Vielleicht ist ein Grund, dass wir uns lieber mit den Fehlern anderer beschäftigen, als mit den eigenen und dann gar noch den Versuch unter-nehmen uns zu bessern.
Da scheint es viel bequemer auf andere zu schauen und wie jetzt im Fasching oder Karneval sich über die Fehler anderer noch lustig zu machen. Das kennt auch Jesus schon, sein Bild vom Balken und Splitter hat wohl jeder im Kopf, so macht er Mut sich den eigenen Fehlern zu stellen und versöhnt mit Gott, sich selbst und den Menschen seinen Weg zu gehen.
Rufen wir zu Jesus Christus, unserem Kyrios.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du schenkst uns tiefe Freude. Kyrie eleison.
Du verwandelst die Herzen. Christe eleison.
Du nimmst alle Schuld von uns. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 216

Allmächtiger Gott,
deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge
und das Schicksal der Menschen.
Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung,
damit die Kirche in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Bei aller Fröhlichkeit und Ausgelassenheit dieser Tage, kommen uns auch die Sorgen immer wieder in den Sinn, die wir jetzt vor Gott hintragen:

  • Die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine und den USA
    bereiten vielen Menschen Sorgen.
    Lass alle Verantwortlichen den Blick auf die Menschen richten
    und Wege zu Aussöhnung und Frieden suchen.
    CHRISTUS, HÖRE UNS. | CHRISTUS, ERHÖRE UNS
  • In der Ukraine und im Nahen Osten und weiteren Orten der Welt
    sterben jeden Tag sinnlos Menschen.
    Stärke die Bemühungen um Frieden in der Welt.
  • Schenke dem Diener Gottes, unserem Papst Franziskus,
    Linderung seiner Schmerzen und baldige Genesung,
    damit er sich wieder in vollem Umfang seinen Aufgaben
    in der Leitung der Kirche
    und der Verkündigung des Evangeliums widmen kann.
  • In diesen Tagen feiern viele Menschen fröhlich Fasching.
    Lass sie gestärkt aus der Feier hervorgehen
    und die Zuversicht in den Alltag tragen.
  • Nimm alle Verstorbenen
    auf in deine grenzenlose Liebe
    und tröste die Trauernden in der Hoffnung.

In der Ohnmacht der Welt hältst du mit uns aus und trägst das Leid der Welt mit. Dafür danken wir dir jetzt und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
du hast uns in diesem Mahl
die Gabe des Heiles geschenkt.
Dein Sakrament gebe uns Kraft in dieser Zeit
und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | SIR 27,4–7

Der Weisheitslehrer Jesus Sirach
gibt uns heute drei eindrückliche Bilder mit,
die uns einladen weiter zu denken
und unsere Beziehung zu Gott
Zu uns selbst und die Mitmenschen
in einem neuen Licht zu sehen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 KOR 15,54–58

Die Auferstehung von den Toten
ist der Scheidepunkt für den Glauben
an Jesus Christus wie ihn Paulus verkündet.
Darauf gipfelt der erste Brief
an die Gemeinde in Korinth.
Auch wenn wir gerne alles ganz genau wüssten,
verlangt der Glaube von uns
dem Geheimnis zu vertrauen
und so über uns hinaus zu wachsen.

Lesehinweis

Meditation

Mit dem Splitter,
den ich sehe
im Auge des Bruders
fängt es an.

Mit dem Fällen von Urteilen
über das Leben anderer
beginnt mein Leben
sich von dem anderer zu trennen.

Es verlangt viel Mut
sich auf den anderen
einzulassen
und sein Leben zu akzeptieren.

Ihm wie mir
die Möglichkeit zugestehen
Fehler zu machen
und Scheitern zu erleben.

Dankbarkeit erlebe ich,
wo mir mein Bruder hilft,
trotz des Balkens in meinem Auge
Gott nicht aus dem Blick zu verlieren.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Den Splitter seh ich wohl
im Auge meines Bruders,
wie man ihn herauszieht,
das könnte ich ihm sagen.

Aber meinen Balken
erkenne ich nicht mehr,
ich habe mich arrangiert
und mich selbst entschuldigt.

Ob ich ihn je los werde?
Ihn einmal überwinden kann.
Mit neuen Augen müsst ich sehen
und auch die Schatten wahrnehmen.

Jesus lädt mich ein,
den Balken zu überwinden
mit ihm vertrauend den Weg gehen,
der mich befreit.

Gott selbst ist es,
der mir Vergebung schenkt
und mich befreit
durch seine Liebe.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
25 C Jahreskreis – Sonntag 8 – Factus est

Nach oben scrollen