Impulse zum Aschermittwoch C | Misereris omnium

Dies cinerum | Misereris omnium | Lektionar III/C, 61: Joël 2,12–18 | 2 Kor 5,20 – 6,2 | Mt 6,1–6.16–18

Wie frei ist der Mensch? Wie frei sind wir in unseren Entscheidungen? Zuerst werden wir sagen, dass frei und selbstbestimmt handeln. Bei näherem Hinsehen und ehrlichem Blick merken wir, dass wir vielen Einflüssen ausgesetzt sind und uns oft mehr wie ein Spielball vorkommen.
Mit dem Aschermittwoch beginnen wir den vierzigtägigen Weg in unsere Freiheit. Wir verzichten um zum Kern unseres Lebens zu finden, ja um wieder ganz bewusst herauszufinden, was wir wirklich brauchen und was oft genug mehr zum Ballast geworden ist..
So beginnen wir diese österliche Bußzeit im Blick auf uns und unseren Weg zu Gott.

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du ermutigst uns unsere Schuld zu bekennen.
Du willst uns zur Freiheit führen.
Du zeigst uns, dass wir im Verzichten frei werden.

Gloria | Tagesgebet | MB 75

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich
beginnen wir
die vierzig Tage der Umkehr und Buße.
Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht,
damit wir dem Bösen absagen
und mit Entschiedenheit das Gute tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Vieles in unserem Leben drängt sich in den Vordergrund und wir meinen es sei notwendig, oft stehen diese Dinge im Weg, um frei zu werden. So bitten wir:

  • Wir beten für alle,
    die in diesen vierzig Tagen den Weg der Buße und Umkehr gehen
    und sich ihrer Fehler stellen.
  • Wir beten für alle,
    die mit festen Vorsätzen in diese Fastenzeit gehen,
    dass sie auf diesem Weg sich selbst und Gott näherkommen.
  • Wir beten für alle,
    die unter Krieg und Terror leiden,
    die Angst haben vor den aktuellen weltpolitischen Entwicklungen,
    dass Frieden und Versöhnung wachsen kann.
  • Wir beten für unsere Familien und Gemeinschaften,
    dass wir miteinander in Frieden leben können.
  • Wir beten für alle Verstorbenen,
    dass sie in Gottes Herrlichkeit sind
    und alle Trauernden getröstet werden.

Mit dir Herr, unser Gott, gehen wir in diese Zeit der vierzig Tage um unser Herz für die Feier von Leiden, Sterben und Auferstehen Christi zu bereiten. Dafür danken wir dir jetzt uns allezeit bis in Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
stärke uns durch dieses heilige Mahl,
damit wir fasten können, wie es dir gefällt,
und durch die Feier dieser Tage Heilung finden.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | JOËL 2,12–18

Das Prophetenbuch Joël entstand
im 4. Vorchristlichen Jahrhundert
nach der Zeit des babylonischen Exils.
Dabei ist der Name Programm der Verkündigung:
Mein Gott ist Jahwe!
Er ruft auf zur Umkehr
und zur Hinwendung auf Gott,
damit der Tag des Herrn kommen kann
als ein Tag der Befreiung.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 KOR 5,20 – 6,2

Im zweiten Brief an die Christen von Korinth
schreibt der Apostel Paulus mit offenem Herzen.
Wir hören heute von Versöhnung,
im griechischen Begriff
klingt anders machen, austauschen, verändern mit.
Es geht um eine Annäherung an Gott,
die den Menschen wieder
mehr zu sich selbst finden lässt.

Lesehinweis

Joël – Jo ël, die beiden Silben werden getrennt gesprochen
babylonisch – das y spricht man wie ein ü, nicht wie englisch bei Baby!

Meditation

Es gibt einen,
der die Grenzen meiner Welt kennt
und sie mit mir aufbricht,
dass ich frei leben kann.
Es gibt einen,
der um meine Schuld und Hinfälligkeit weiß
und sie mir nicht vorhält,
sondern Mut macht sie zu überwinden.
Es gibt einen,
der mich kennt wie kein anderer,
der um meine tiefste und innerste Sehnsucht weiß
und mich den Weg meines Lebens führen möchte.
Er ist es, der mich führen kann,
wenn ich ihm vertraue
und vor ihm einfach so bin
wie er mich schuf.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Asche bleibt übrig,
wenn alles verbrannt ist,
wenn das Vorher vorbei ist,
unwiederbringlich.
Asche ist eintönig und grau,
der Wind verweht sie,
ganz leicht ist jetzt,
was vorher bedeutend und schwer war.
Asche zeigt mir,
die Vergänglichkeit der Welt,
die trügerische Verführung
hinter manch weltlicher Kulisse.
Mit dem Aschermittwoch
gehe ich hinein in meine Welt
mit einem neuen Blick
auf Gott, Welt und Leben.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
25 C Fastenzeit – Aschermittwoch

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