Venite adoremus | Lektionar III/C, 272: Jes 6,1–2a.3–8 | 1 Kor 15,1–11 (oder 15,3–8.11) | Lk 5,1–11
In der Spannung von Tradition und Innovation suchen wir nach Antworten auf die Fragen unseres Lebens, suchen wir Sinn für uns aus dem Glauben zu finden. Als Gläubige sind wir Menschen, die auf das Wort Gottes hören und in den Sakramenten die Begegnung mit Gott suchen.
Was ist der Grund dieses Glaubens? – Der Apostel Paulus fasst es im Korintherbrief zusammen: Jesus ist für uns gestorben und auferstanden. Er hat die Todesnacht durchdrungen und zeigte sich den Osterzeugen. So kann er auch für uns im Glauben erfahrbar sein. Mehr noch als in den Heilsversprechen der Welt, ist darin ein Grund gelegt für unser Leben.
Wer den Reichtum entdeckt hat, der uns in der Feier der Glaubensgeheimnisse geschenkt ist, wird sich immer wieder neu der Mühe, die damit verbunden ist, unterziehen und sich so von Gott beschenken lassen.
So rufen wir zu Christus, der alle Wege des Lebens mit uns geht:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist für uns gestorben. Kyrie eleison.
Du bist für uns in Herrlichkeit auferstanden. Christe eleison.
Du lässt dich auch heute als unser Erlöser erfahren. Kyrie eleison
Gloria | Tagesgebet | MB 213
Gott, unser Vater,
wir sind dein Eigentum
und setzen unsere Hoffnung
allein auf deine Gnade.
Bleibe uns nahe in jeder Not und Gefahr
und schütze uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Fahr hinaus, wo es tief ist, fordert Jesus Petrus auf. Das Wagnis des Glaubens kann in den Herausforderungen des Lebens tragen. So bitten wir Gott um seinen Beistand:
- Wir beten für alle, die vor großen Herausforderungen stehen,
die nicht wissen, was zu tun ist:
Hilf ihnen sich dir im Gebet anzuvertrauen. - Wir beten für alle, die ohne es zu wissen,
nach der Wahrheit des Wortes Gottes hungern:
Lass sie deine Stimme vernehmen
und die Kraft deiner Frohen Botschaft entdecken. - Wir beten für alle, die offen die Kirche kritisieren.
Ermutige sie Fehler und Schuld zu benennen
und Wege zu Versöhnung und Miteinander im Glauben zu gehen. - Wir beten für alle, die du in deine Nachfolge gerufen hast.
Lass sie nicht müde werden,
aus dem Reichtum des Glaubens zu schöpfen
und davon allen Menschen mitzuteilen. - Wir beten für alle Verstorbenen.
Nimm sie auf in deine Herrlichkeit.
Du begleitest uns alle Tage unseres Lebens und willst uns einst in deine Herrlichkeit führen. Dafür danken wir dir jetzt und bis in Ewigkeit. AMEN
Schlussgebet | MB
Barmherziger Gott,
du hast uns teilhaben lassen
an dem einen Brot und dem einen Kelch.
Lass uns eins werden in Christus
und Diener der Freude sein für die Welt.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | JES 6,1–2A.3–8
Es gibt besondere Momente
in denen uns klar wird, was wir tun sollen oder müssen.
Wir spüren es wie ein Bild, das vom Nebel befreit ist.
So erlebt Prophet Jesaja
im Jahr 740 vor Christus, dem Todesjahr des Königs Usíja,
seine Berufung zum Propheten.
In einer Vision sieht er Gottes Herrlichkeit
und lässt sich von Gott in Dienst nehmen,
den Menschen Gottes Wort zu verkünden.
Hinführung zur zweiten Lesung | 1 KOR 15,1–11 (15,3–8.11)
Mit Eifer und Leidenschaft
sorgt Paulus um die heidenchristliche Gemeinde
in der Weltstadt Korinth.
Nicht er selbst steht im Mittelpunkt der Verkündigung,
sondern Sterben und Auferstehen Christi
durch den wir erlöst sind.
Das ist wohl das älteste christliche Glaubensbekenntnis,
das Paulus in seinem Brief zitiert.
Lesehinweis
Usija – Betonung auf dem i
Ältestes Credo: 1 Kor 15,3b-5
Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift,
und ist begraben worden.
Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift,
und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.
Wir gehen nie allein, Gott geht alle Wege mit! (Alfred Delp SJ)
Meditation
„Fahr hinaus,
dort, wo es tief ist! –
Auf dein Wort hin
will ich es tun.“ (vgl. Lk 5,4f)
Jesus schickt Petrus
mit seinen Fähigkeiten
und seinen Mitteln
hinaus auf den See.
Er traut ihm zu,
dass er bestehen wird,
auch wenn das Terrain unsicher ist,
und er um seine Grenzen weiß.
Jesus schenkt nicht einfach ein volles Netz,
aber er ermutigt und befähigt
durch sein Vertrauen,
dass es Petrus schafft.
Diesen Mut spricht er auch uns zu,
wenn wir auf den See des Lebens fahren,
dort wo es tief ist,
und im Vertrauen auf Gott bestehen,
ja sogar die Fülle erfahren.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Es gibt einen,
der die Grenzen meiner Welt kennt
und sie mit mir aufbricht,
dass ich frei leben kann.
Es gibt einen,
der um meine Schuld und Hinfälligkeit weiß
und sie mir nicht vorhält,
sondern Mut macht sie zu überwinden.
Es gibt einen,
der mich kennt wie kein anderer,
der um meine tiefste und innerste Sehnsucht weiß
und mich den Weg meines Lebens führen möchte.
Er ist es, der mich führen kann,
wenn ich ihm vertraue
und vor ihm einfach so bin
wie er mich schuf.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative II
Hier bin ich, sende mich.
So antwortet Jesaja
auf die Stimme des Herrn.
Hier bin ich, sende mich.
So möchte auch ich rufen.
Hier bin ich, sende mich.
Doch ich bin schwach.
Hier bin ich, sende mich.
Doch ich habe Angst.
Hier bin ich, sende mich.
Doch so vieles ist mir wichtiger.
Hier bin ich, sende mich.
Meinst du, ich bin der richtige?
Hier bin ich, sende mich.
Mit deiner Hilfe will ich es wagen.
Reinhard Röhrner
Weitere Impulse
25 C Jahreskreis – Sonntag 5 – venite adoremus