In paraesentatione Domini | Suscepimus Deus | Mariä Lichtmess | Lektionar V,533 oder III/C, 405:
Mal 3,1–4 oder Hebr 2,11–12.13c–18 | Lk 2,22–40 (oder 2,22–32)
KERZENSEGNUNG
Inmitten der größten Dunkelheit feierten wir vor 40 Tagen die Geburt unseres Erlösers, dem Licht vom Licht und wahren Gott vom wahren Gott. Ihm weihen wir jene Kerzen, die in der Kirche und in unseren Häusern und Wohnungen im Lauf des Jahres brennen werden.
Unsere Erstkommunionkinder haben ihre Kerzen mitgebracht, mit denen sie in die Kirche einziehen, wenn sie zum ersten Mal Gast am Tisch des Herrn sein werden.
Wir erinnern uns an Christus Jesus, der von Maria und Josef in den Tempel gebracht wurde und den der greise Simeon das „Licht zur Erleuchtung der Heiden“ nannte. Ein Licht für alle Menschen zu allen Zeiten.
Im Prolog des Johannesevangeliums hörten wir am Weihnachtstag: „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“, aber auch das, was der Evangelist gleich anschließend sagt: „Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst“.
So wollen wir den Herrn bitten, dass nicht nur der Schein der Kerzen unser Antlitz erleuchte, sondern Christus, das Licht der Welt, unser Innerstes hell mache, damit wir Licht für andere Menschen sein können, die unter der Dunkelheit der Welt und der Zeit leiden.
PROZESSION ZUR TAUFKAPELLE
SEGNUNG DER KERZEN | MB 620
Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes,
du hast am heutigen Tag
dem greisen Simeon Christus geoffenbart
als das Licht zur Erleuchtung der Heiden.
Segne + die Kerzen
die wir in unseren Händen tragen
und zu deinem Lob entzünden.
Führe uns auf dem Weg des Glaubens und der Liebe
zu jenem Licht, das nie erlöschen wird.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
LICHT VERTEILEN ZUR PROZESSION
NUNC DIMITTIS
Nun lässt Du Herr, deinen Knecht, *
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit Amen.
ZUM KYRIE | OHNE PROZESSION
Wir glauben an Gott, die Zusage seiner Liebe ist gültig für jeden Einzelnen von uns. In diesem Glauben preisen wir Jesus Christus als unseren Kyrios:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist wahrhaft Mensch geworden.
Du lebtest als Mensch unter Menschen.
Du offenbarst dich denen, die dich suchen
Gloria | Tagesgebet | MB 615
Allmächtiger, ewiger Gott,
dein eingeborener Sohn
hat unsere menschliche Natur angenommen
und wurde am heutigen Tag im Tempel dargestellt.
Läutere unser Leben und Denken,
damit wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
In Jesus Christus ist auch uns das Licht erschienen, das die Dunkelheit unseres Lebens und unserer Zeit erleuchten will. So rufen wir zu ihm:
- In der Dunkelheit von Terror und Krieg
verlieren Menschen den Weg zu einem Leben in Fülle.
Stärke sie mit dem Licht deiner Gegenwart.
CHRISTUS DAS LICHT: | WIR BITTEN DICH, ERHÖRE UNS. - Die Erfahrung von Leid und Schmerz
lässt Menschen ins sich verletzt zurück.
Heile die Wunden, durch deine Liebe. - Die Suche nach Sinn und Halt im Leben treibt viele um.
Wecke auch heute Berufungen in den Herzen der Menschen
und lass sie den Weg zu dir finden. - Die Erstkommunionkinder bereiten sich vor
auf den Empfang der Eucharistie.
Stärke den Glauben der Erstkommunionkinder, ihrer Eltern und Paten,
dass sie ihn im Alltag verkünden
und die Dunkelheit der Welt mit Licht erfüllen. - Begleite alle Sterbenden mit deinem Licht
und nimm sie auf in deine liebende Gegenwart.
Du bist bei uns, Herr Jesus Christus, in dir finden wir das Heil und das Licht des Lebens, die Vollendung in deiner Ewigkeit. AMEN
Schlussgebet | MB
Barmherziger Gott,
stärke unsere Hoffnung
durch das Sakrament das wir empfangen haben,
und vollende in uns das Werk deiner Gnade.
Du hast die Erwartung Simeons erfüllt
und ihn Christus schauen lassen.
Erfülle auch unser Verlangen:
Lass uns Christus entgegengehen
und in ihm das ewige Leben finden,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | MAL 3,1–4
Das letzte Buch des Alten Testaments
versucht die Menschen im Glauben zu stärken.
Der Prophet spricht zu den Menschen,
die aus der babylonischen Gefangenschaft
nach Zion zurückgekehrt sind.
Er spricht von der beständigen Liebe
Gottes zu den Menschen
in all den Unsicherheiten des Lebens.
Hinführung zur zweiten Lesung | HEBR 2,11–12.13C–18
Jesus ist der Mensch gewordene Gott,
dieses Bekenntnis ist zentral
für den Hebräerbrief,
der den Glauben aus hellenistischer Prägung
für die christlichen Gemeinden zusammen fasst.
So will er Hoffnung schenken
und die Furcht endgültig überwinden.
Lesehinweis
Maleáchi | Betonung auf dem zweiten A
Levi | langes e
Meditation
„Nun lässt du, Herr,
deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ (Lk 2,29-32)
Was ist es eigentlich,
das dieser greise Simeon sieht?
Ein Kind in seinen Armen,
das mit offenen Augen
in seine Welt blickt.
Erkennt er nicht vielmehr sich selbst,
ein Gottsucher bleibt Kind,
weil er bereit ist
alles von dem zu erwarten,
auf den er blickt.
Er muss Gott nicht begreifen,
er lebt davon,
dass er diesem Gott vertraut,
und dieses Vertrauen
den Menschen seiner Welt weiterschenkt.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Der Sohn Gottes
hat sich so klein gemacht,
dass er ganz
auf die Liebe und Zuwendung
seiner irdischen Eltern angewiesen war.
Er, das Licht der Welt
und das Heil aller Völker,
er, der gute Hirt
und Heiland der Menschen,
er, unser Weg zum Vater,
er, der Sinn und das Ziel unseres Lebens,
er, unser Retter und Erlöser.
Verborgen im Sakrament des Altares
gibt er sich uns ganz;
und er wünscht sich nichts sehnlicher,
als bei den Menschen zu wohnen,
die ihn glaubend und liebend
empfangen.
Reinhard Röhrner