Impulse zum 6. Sonntag im Jahreskreis C | Esto mihi

Esto mihi | Lektionar III/C, 277: Jer 17,5–8 | 1 Kor 15,12.16–20 | Lk 6,17–18a.20–26

Wenn man einen Menschen fragt, ob er glücklich sein will, wird er es sicherlich bejahen. So einfach die Antwort ist, so kompliziert ist es wie das gelingen kann. Was kann ich tun, damit ich glücklich werde?
In der Ballade von der Unzulänglichkeit des Lebens schreibt Bert Brecht 1928: „Ja; renn nur nach dem Glück, doch renne nicht zu sehr! Denn alle rennen nach dem Glück. Das Glück rennt hinterher. Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht anspruchslos genug, drum ist all sein Streben, nur ein Selbstbetrug.“
Glück scheint also weniger im immer mehr haben zu liegen, als vielmehr in der Gewissheit loslassen zu können. So verkündet es auch die Bibel, wie wir beim Propheten Jeremia und auch am Beginn der Feldrede bei Lukas heute hören werden. Es ist freilich ein Wagnis, sich auf diesen Gott einzulassen, aber es lohnt, winkt doch das Glück des Lebens:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du willst uns glücklich machen. Kyrie eleison.
Du bist der Grund menschlichen Glücks. Christe eleison.
Du erfüllst uns mit Freude. Kyrie eleison

Gloria | Tagesgebet | MB 214

Gott, du liebst deine Geschöpfe,
und es ist deine Freude,
bei den Menschen zu wohnen.
Gib uns ein neues und reines Herz,
das bereit ist, dich aufzunehmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Schlussgebet | MB

Gott, du Spender alles Guten,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt.
Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise,
die unser wahres Leben ist.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | JER 17,5–8

Zwei Gruppen von Menschen
stellt der Prophet Jeremia vor:
Menschen, die auf Menschen vertrauen,
und Menschen, die auf Gott vertrauen.
Es ist meine Entscheidung
wie ich leben will
und wo ich die Ziele sehe,
die mein Leben gelingen lassen.
Davon werden wir auch im Evangelium hören.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 KOR 15,12.16–20

Wo Menschen miteinander leben,
dort gibt es auch Konflikte.
Der Apostel Paulus geht auf Konflikte
in der Gemeinde von Korinth ein.
Einige leugnen die Auferstehung der Toten.
Paulus sieht allen Sinn darin,
denn die Auferstehung Christi
und die Auferstehung aller Toten
gehören untrennbar zusammen.

Lesehinweis

Jeremía | Betonung auf dem i

Meditation

Wo wächst der Baum
meines Lebens,
wohin treiben
die Wurzeln?

Welche Bäche sind es,
die Kraft geben,
woher kommt das,
was ich wirklich zum Leben brauche?

Ist es die Welt
mit ihrer Macht und Verführung,
mit Eitelkeit und Überheblichkeit,
mit Egoismus und Geiz?

Oder ist es Gott,
der in seiner Unbegreiflichkeit
mir Leben und Freude
in Fülle schenken möchte.

Glücklich,
wenn ich mich ihm
ganz anvertrauen kann,
ihn als Quelle meines Lebens begreife.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein junger Mann betrat im Traum einen Laden.
Hinter der Theke stand ein Engel.
Hastig fragt er ihn: „Was verkaufen sie, mein Herr?“
Der Engel antwortete freundlich: „Alles, was sie wollen.“
Der junge Mann begann aufzuzählen: „Dann hätte ich gern
das Ende aller Kriege in der Welt,
bessere Bedingungen für die Randgruppen der Gesellschaft,
Beseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika,
Arbeit für die Arbeitslosen,
mehr Gemeinschaft und Liebe in der Kirche
und …
und …“
Da fiel ihm der Engel ins Wort:
„Entschuldigen sie, junger Mann, sie haben mich falsch verstanden.
Wir verkaufen keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen.“

Quelle unbekannt

Weitere Impulse
25 C Jahreskreis – Sonntag 6 – esto mihi

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