Impulse zum 31. Sonntag im Jahreskreis B | Ne derelinquas

Ne derelinquas | Lektionar II/B, 371:
Dtn 6,2–6 | Hebr 7,23–28 | Mk 12,28b–34

Wie finde ich zu einem erfüllten Leben, was brauche ich dazu? Was muss ich alles erlebt haben, damit mein Leben erfüllt ist. Viele verwechseln dabei angefüllt mit erfüllt. Ein voller Terminkalender zeigt noch nicht, dass jemand erfolgreich sein Leben im Griff hat, unzählige Events und Erfahrungen aufzählen heißt nicht, dass wir es wirklich erlebt haben.

Es gibt Menschen, die sich so sehr darauf konzentrieren sich zu inszenieren, die besten Bilder der Party in Social Media zu posten, dass die Party am Ende an ihnen vorbei geht und sie nur noch Statisten am Rande sind. Auf Gott hören und das Erfahrene aus der Stille anderen weitergeben ist der wertvolle Hinweis Gottes an sein Volk Israel auf dem Weg in die Freiheit, die Erfahrung mit Gott weitergeben, damit ich erfüllt leben kann in dem Land, wo Milch und Honig fließen.
Zu diesem Gott wollen wir rufen, dass wir seine Nähe spüren

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Du zeigst uns den Weg zum Leben.
Du verweist mit deinem Tun auf Gott.
Du willst uns zur Herrlichkeit beim Vater führen.

Gloria | Tagesgebet | MB 244

Allmächtiger, barmherziger Gott,
es ist deine Gabe und dein Werk,
wenn das gläubige Volk
dir würdig und aufrichtig dient.
Nimm alles von uns, was uns auf dem Weg zu dir aufhält,
damit wir ungehindert der Freude entgegeneilen,
die du uns verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Du, Herr, willst uns zur Fülle des Lebens führen. Dich wollen wir bitten in den Sorgen und Nöten unserer Tage:

  • Hilf den Menschen in Spanien,
    die unter dem Unwetter und Wassermaßen leiden,
    dass sie schnelle und nachhaltige Hilfe erfahren.
  • Schenke den Menschen Zeit,
    die sie als Geschenk wahrnehmen und anderen weiterschenken,
    dass neben aller Hetze die Erfahrung deiner Gegenwart prägt.
  • Lass uns als Gemeinde in Liebe treu zu dir stehen
    und als menschliche Gemeinschaft
    offen und liebevoll sein zu allen, die zu uns kommen,
    dass wir so aus dem Glauben die Gesellschaft prägen.
  • Begleite alle, die andere unterstützen,
    den Weg zum Leben zu finden,
    dass sie lebendige Glaubenszeugen sein können.
  • Lass unsere Kranken, Leidenden und Trauernden
    durch uns erfahren, dass sie nicht allein sind
    und nimm die Verstorbenen auf in deine Gegenwart.

Du bist die Liebe, Herr und Gott, zu lieben lehrt uns dein Gebot – heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Gütiger Gott,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gestärkt.
Lass deine Kraft in uns wirken,
damit wir fähig werden,
die ewigen Güter zu empfangen,
die uns in diesen Gaben verheißen sind.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 6,2–6

Heute hören wir in der Lesung
das Sche’má Israel, das Höre Israel.
Es ist das wichtigste und zugleich
eines der schönsten Gebete im Alten Testament.
Bis heute ist es das Hauptgebet der Juden.
Sie tragen es durch die Gebetsriemen am linken Arm
beim Morgen- und Abendgebet
nahe an ihrem Herzen.
Es ist Regel und Wegweiser zu einem sinnvollen Leben.

Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 7,23–28

War in der ersten Lesung
die Rede von der Einzigartigkeit Gottes,
so betont die Zweite
die herausragende Rolle Jesu Christi,
indem sie ihn als den Hohenpriester vorstellt,
der ein für allemal sein Opfer gebracht
und so alle Sünden getilgt hat.
Wo sich jemand so wie er persönlich hingibt,
braucht es keine weiteren Opfer mehr.

Lesehinweis

Sche’má – kurzes e, Betonung auf dem a  

Meditation

Wie finde ich
den Weg zu einem Leben in Fülle,
das mich nicht überfordert,
sondern vielmehr trägt?

Im Wahrnehmen
und in der Aufmerksamkeit,
in der Offenheit für Gott
und die Menschen.

Im Annehmen der Liebe,
die Gott mir schenkt
und die ich weitergeben darf
an meine Welt.

Im Reifen des Wechsels
von geliebt werden
und wieder diese Liebe
an andere weiteschenken.

Dreifach gestärkt
durch die Liebe zu Gott,
die Mitmenschen und mich,
spüre ich die Fülle in mir.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Unruhestifter zurechtweisen,
Kleinmütige trösten,
sich der Schwachen annehmen,
Gegner widerlegen,
sich vor Nachstellern hüten,
Ungebildete lehren,
Träge wachrütteln,
Händelsucher zurückhalten,
Eingebildeten den rechten Platz anweisen,
Streitende besänftigen,
Armen helfen,
Unterdrückte befreien,
Gute ermutigen,
Böse ertragen
und – ach –
alle lieben.

Aurelius Augustinus (354-430), Bischof von Hippo in Nordafrika

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 31 – ne derelinquas

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