Sicut Jesus | Omnium fidelium defunctorum |Lektionar II/B, 436/441/446: (3) Jes 25,6a.7-9 | (2) Röm 14,7-9.10c-12 | (3) Joh 6,51-58
Memento mori – Bedenke, dass du sterben musst. Natürlich wissen wir das, aber meistens ist dieses Wissen weit weg aus unserem Alltag. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein schrieb einmal: „Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht. Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.“ Das ist eine gute Umschreibung christlicher Hoffnung, die nicht eine billige Vertröstung sein will, sondern uns ermuntert in der Gegenwart zu leben bis wir einst ganz in Gottes Gegenwart aufgenommen werden. Dort wissen wir im Glauben unsere lieben Verstorbenen. So bleiben wir über den Tod hinaus mit ihnen und sie mit uns verbunden.
Preisen Jesus Christus, den Herrn über Leben und Tod:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist wahrhaft Mensch geworden.
Du bist durch deinen Tod diesen Weg vorangegangen.
Du rufst uns einst in Gottes Herrlichkeit.
Gloria | Tagesgebet | MB 1520
Allmächtiger Gott,
wir glauben und bekennen,
dass du deinen Sohn
als Ersten von den Toten auferweckt hast.
Stärke unsere Hoffnung,
dass du auch unsere Brüder und Schwestern
auferwecken wirst zum ewigen Leben..
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Jesus Christus hat die Macht des Todes gebrochen. Zu ihm beten wir:
- ür unsere verstorbenen Angehörigen,
die uns auf unserem Lebensweg begleitet haben:
Vergilt ihnen das Gute, das wir durch sie erfahren durften.
Christus, höre uns. | Christus, erhöre uns. - ür die Opfer von Krieg und Terror,
besonders in der Ukraine und im Nahen Osten:
Lass sie in dir den wahren Frieden finden. - ür die Verstorbenen, an die niemand mehr denkt:
Lass sie in Gottes Hand eingeschrieben sein. - ür alle, die um einen lieben Verstorbenen trauern:
Stärke sie mit dem Trost des Glaubens. - ür die aus unserer Gemeinde, die im letzten Jahr verstorben sind. Schenke ihnen das ewige Leben bei dir.
Namen der Verstorbenen und Kerzen für sie entzünden
O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden. AMEN
Schlussgebet | MB
Barmherziger Gott,
wir haben das Gedächtnis
des Todes und der Auferstehung Christi gefeiert
für unsere Brüder und Schwestern.
Führe sie vom Tod zum Leben,
aus dem Dunkel zum Licht,
aus der Bedrängnis in deinen Frieden.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Jes 25,6a.7-9
Was kann es Größeres geben,
als das Festmahl aller Völker
am Ende aller Zeit in Gottes Gegenwart.
Diese Vision des Propheten Jesaja
prägt auch die christliche Tradition
vom himmlischen Hochzeitsmahl.
Die Bilder sprechen von erfüllter Freude
und grenzenloser und erfüllter Gegenwart.
Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 14,7-9.10c-12
Paulus gibt der christlichen Gemeinde in Rom
Hilfen für das Leben,
besonders für Zeiten
in denen es nicht einfach ist
aus dem Glauben heraus zu leben.
Macht anderen keine Probleme,
was gut für dich ist, kann für andere schlecht sein,
traut einander, dass alle am guten Leben arbeiten.
Lesehinweis
…
Meditation
Ich bin das lebendige Brot, sagt Jesus im Evangelium.
Er will uns Brot sein, Nahrung für das Leben,
mehr noch über die Grenze
der irdischen Existenz hinaus.
Lebendiges Brot,
das vom Himmel kommt,
aus dem göttlichen Bereich
eine Brücke in unser Leben schlägt.
So wissen wir uns verbunden,
mit unseren Verstorbenen
und mit allen Menschen,
vor uns lebten und glaubten.
In der Gegenwart Gottes
in der Eucharistie in Brot und Wein,
bricht die Ewigkeit in die Zeit,
sind wir von dieser Ewigkeit erfüllt.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Allerseelen – omnium fidelium defunctorum