Impulse zum 29. Sonntag im Jahreskreis B | Ego clamavi | Kirchweih

Kirchweih | Ego clamavi | Lektionar II/B, 469/482/484:
(1) 1 Kön 8,22-23.27-30 | (4) 1 Petr 2,4-9 | () Lk 19,1-10

Wir feiern Kirchweih, den Weihetag unserer Kirche und darüber hinaus uns als lebendige Gemeinschaft. Wir alle sind im Bild gleichsam in den Bau eingefügt, ein wertvoller und wichtiger Baustein für die Kirche. Wir zeugen mit unserem Leben und Verhalten für die Botschaft Jesu Christi ebenso wie wir heute die Fundamente legen, wie in Zukunft geglaubt werden wird und kann.

Die aktuelle Untersuchung zur Kirchenmitgliedschaft gibt viele Impulse zum Nachdenken, einen möchte ich an dieser Stelle in Erinnerung rufen: rund zwei Drittel der Menschen, die sich längerfristig ehrenamtlich engagieren, gehören einer christlichen Kirche an. Natürlich muss man nicht gläubig sein oder zur Kirche gehören, um ein guter Mensch zu sein, aber es zeigt doch, dass eine wesentliche Säule unserer Gesellschaft, das ehrenamtlich Engagement, für viele ein Zeichen lebendigen Glaubens ist. Diesen lebendigen Glauben feiern wir jetzt und rufen zu Christus:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist das Fundament der Kirche.
Du berufst uns als lebendige Steine deiner Kirche.
Du bist das Haupt und die Vollendung des Glaubens.

Gloria | Tagesgebet | MB 880

Großer  und heiliger Gott,
jedes Jahr
feiern wir den Weihetag dieses heiligen Hauses.
Höre auf die Bitten deines Volkes.
Hilf uns, dass wir an diesem Ort
in rechter Gesinnung den heiligen Dienst vollziehen
und den Reichtum der Erlösungsgnade empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Der Weihetag der Kirche erfüllt uns mit Dankbarkeit und ist Motivation, die frohe Botschaft in die Welt zu tragen. So bitten wir Gott:

  • Wir beten für unsere Pfarrei
    und alle, die aus dem Glauben heraus das Leben gestalten,
    dass sie das Miteinander in der Gesellschaft prägen können.
    Herr unserer Kirche: | Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die in Wort und Tat mitten im Alltag Zeugnis geben,
    dass sie die Herzen der Menschen erreichen.
  • Wir beten um Frieden und Versöhnung,
    in der Ukraine, im Nahen Osten und anderen Kriegsgebieten,
    aber auch in den Familien und Gemeinschaften bei uns.
  • Wir beten für alle, die nach Halt und Sicherheit suchen,
    worauf sie ihr Leben aufbauen können,
    dass sie begeisternde Zeugen des Glaubens finden.
  • Wir beten für unsere Verstorbenen, die vor uns geglaubt haben,
    dass sie die selige Erfüllung ihrer Hoffnung erfahren.

Großer Gott, groß sind unsere Sorgen und Nöte, aber du bist größer und begleitest uns alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
am Weihetag dieser Kirche
haben wir das Opfer des Lobes dargebracht.
Mache diese Feier
für uns zur Quelle der Gnade und der Freude,
damit deine Gemeinde im Heiligen Geist
zum Tempel deiner Herrlichkeit wird.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | (1) 1 Kön 8,22-23.27-30

Im Mittelpunkt des ersten Buchs der Könige
steht Davids Sohn Salomo
und die Propheten Elíja mit seinem Schüler Elíscha.
Heute hören wir das Weihegebet Salomos,
das er zur Einweihung und Übertagung
der Bundeslade in den Tempel sprach.
Es betont, dass die Treue zum Bund mit Gott
für den Menschen zum Erfolg führt.

Hinführung zur zweiten Lesung | (4) 1 Petr 2,4-9

Revolution und Umsturz
ist nicht der erste Auftrag der Christen.
In der persönlichen Verbundenheit mit Christus,
dem lebendigen Stein,
wie ihn der erste Petrusbrief nennt,
sollen wir in die Gesellschaft hineinwirken.
So können wir an der neuen Gesellschaft
mitarbeiten und aufbauen.

Lesehinweis

Elíja und Elíscha – Betonung auf dem i
Salomo – Betonung auf dem a

Meditation

Auf Gott kommt es an,
oder ist es Gott selbst,
der ankommt?

Bei Zachäus kommt Jesus an,
er kommt zu Besuch,
er begegnet ihm nicht nur äußerlich,
Zachäus lässt sich ansprechen
und ihn, Jesus, bei sich ankommen.

Wenn Gott ankommt,
bei mir, in meinem Leben,
ändert sich die Welt,
meine Welt wird anders,
wird weiter und offener,
weil er selbst mir die Augen öffnet.

Kirche ist offen
ein Ort der Gottesbegegnung.
Kirche ist nicht nur Bau und Gemeinschaft,
Kirche reicht bis in mein Leben,
ist für mich Ort
Gott und Menschen zu begegnen
in Zuversicht und Offenheit.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Zachäus, komm schnell herunter,
denn ich muss heute in Deinem Haus zu Gast sein! (Lk 19,5b
)

Jesus will und muss bei ihm sein,
bei ihm, dem Zöllner, dem Sünder,
mit dem man nicht gerne zusammen ist,
der gemieden wird.

Jesus will bei ihm sein,
aber er muss herunter kommen,
vom Baum,
von seinem Hochmut und seiner Überheblichkeit,
von seiner Macht und seinem Reichtum,
dann kann er Jesus begegnen.

Auch mir ruft Jesus zu: komm schnell herunter
warte nicht auf den idealen Zeitpunkt,
jetzt will ich Dir nahe sein!
Werde ich herabsteigen?
Kann ich meine gebastelte Welt verlassen,
um seine Nähe zu spüren,
kann ich mich um meinetwillen
ganz auf ihn einlassen?

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 29 – Kirchweih
24 B Jahreskreis – Sonntag 29 – Ego clamavi


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