Ego clamavi | Lektionar II/B, 364:
Jes 53,10–11 | Hebr 4,14–16 | Mk 10,35–45 (10,42–45)
Wir feiern den Weihetag der Kirche, aber nicht nur des Gebäudes sondern mit ihm auch uns, die wir diese Kirche mit Leben erfüllen. Die Kirche auf Erden ist unterwegs zu Gott, bleibt dabei aber immer Kirche in der Welt, manche werfen uns vor, zu wenig Vorbild zu sein. Im heutigen Evangelium wird auch Jesus mit menschlicher Schwäche konfrontiert, und zwar im Kreis seiner engsten Vertrauten, der Apostel: Sie denken schon – ganz menschlich – an ihre Karriere im Reich Gottes. In der Gefolgschaft der Apostel sind wir jetzt zur Eucharistiefeier versammelt, nicht weil wir Anspruch darauf hätten, sondern weil der Herr im Wissen um unsere Bedürftigkeit uns eingeladen hat. Er kennt unsere Schwächen, aber er wird nicht müde, uns zum Guten zu führen.
Diesen lebendigen Glauben feiern wir jetzt und rufen zu Christus:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du rufst Menschen aller Zeiten.
Jeder der sich dir zuwendet ist bei dir willkommen.
Du willst alle zur Fülle und Herrlichkeit führen.
Gloria | Tagesgebet | MB 242
Allmächtiger Gott,
du bist unser Herr und Gebieter.
Mach unseren Willen bereit,
deinen Weisungen zu folgen,
und gib uns ein Herz, das dir aufrichtig dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Unsere Kirche ist ein Ort der Gottesbegegnung. Hier dürfen wir unserem Gott nahe sein, ihn loben und preisen, aber auch unser Not und Bitten vor ihn tragen. So rufen wir:
- Für alle Menschen, die in unserer Kirche und Pfarrei
mit Freude und Sorge beten,
dass sie Gottes Nähe spüren dürfen.
Herr unserer Kirche: | Wir bitten dich, erhöre uns. - Für alle, die sich in Liturgie und Caritas der Menschen annehmen,
dass sie sich nicht entmutigen lassen,
sondern treu den Glauben bezeugen. - Für die Menschen in der Ukraine und im Nahen Osten
um Frieden und Versöhnung zwischen Menschen und Völkern. - Für den Glauben in unserem Land und auf der ganzen Welt,
dass die Kirche die Frohbotschaft begeisternd verkündet. - Für die Sorgen und Nöte, Freude und den Dank,
den jeder einzelne heute mitgebracht hat,
dass wir uns bei dir geborgen fühlen dürfen. - Für unsere Verstorbenen, die vor uns geglaubt haben,
dass sie die selige Erfüllung ihrer Hoffnung erfahren.
Großer Gott, groß sind unsere Sorgen und Nöte, aber du bist größer und begleitest uns alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.
Schlussgebet | MB
Allmächtiger Gott,
gib, dass die heiligen Geheimnisse,
die wir gefeiert haben, in uns Frucht bringen.
Schenke uns Tag für Tag,
was wir zum Leben brauchen,
und führe uns zur ewigen Vollendung.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Jes 53,10–11
Das Leiden des Gottesknechts
ist kein Selbstzweck.
Der scheinbar sich passiv verhaltende
Schmerzensmann Gottes
verkörpert Gottes gewaltlose Energie,
die den Teufelskreis
von Gewalt und Gegengewalt
und von Schuld und Strafe endlich durchbricht.
Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 4,14–16
Der Hebräerbrief
zeichnet uns in der heutigen Lesung
ein sympathisches Christusbild:
Jesus, der einzige Hohepriester,
der uns Zugang zu Gott verschafft,
ist mit uns Menschen
in Leiden, Schwächen und Versuchungen solidarisch.
Auf ihn können wir setzen.
Lesehinweis
…
Meditation
Wann wird es soweit sein,
wann endlich dürfen wir aufatmen
und zur Ruhe kommen?
Wann werden wir das Glück spüren,
dass die Angst überwunden ist,
im Leben zu kurz zu kommen?
Wann werden wir erleben,
dass nicht das Streben nach Macht und Einfluss
alles im Leben bestimmt?
Wann wird endlich
die Liebe zu r Macht
von der Macht der Liebe überwunden?
Wo immer Menschen
sich auf den Weg mit Gott machen
und seine Botschaft verkünden,
wird all das spürbar und erlebbar,
werden wir seine Näher erfahren
und von ihr gestärkt Sinn und Glück erfahren.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Wir feiern dein Haus, o Herr,
wir feiern, dass Du unter uns,
hier bei uns wohnen willst.
Wir kommen zusammen, um zu feiern,
wir bringen unseren Alltag mit
unsere Sorgen und Nöte,
unsere Freude und den Dank,
Im Gebet hörst Du uns zu
schaust auf uns und machst uns Mut,
aufzubrechen
in unsere Verwandlung
selbst lebendige Kirche Gottes
mitten in dieser Welt zu werden.
Reinhard Röhrner
Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 29 – Ego clamavi
24 B Jahreskreis – Sonntag 29 – Kirchweih