Impulse zum 30. Sonntag im Jahreskreis B | Laetetur cor

Laetetur cor | Lektionar II/B, 368: Jer 31,7–9 | Hebr 5,1–6 | Mk 10,46–52

In einem Gespräch sagte mir kürzlich ein Marketingfachmann, dass die Kirche eine bessere Außendarstellung brauche, wir sollten mehr nach außen gehen, um zu zeigen, wie bereichernd Kirche in die Gesellschaft hineinwirkt, damit die negativen Aspekte der Berichterstattung nicht allein das Bild verzerren würde.
Das vielfache ehrenamtliche Engagement gerade für Menschen in Krisen oder besonderen Herausforderungen sei doch prägend. Leider, so fügte er an, haben viele, die wertvolle Unterstützung erfahren, keine starke Lobby und werden im Rest der Gesellschaft kaum gehört. Im Blick auf Jesu Botschaft können wir zwei Dinge erkennen. Zuerst ist die Begegnung immer persönlich, gerade in den Heilungswundern ist er dem einzelnen Menschen zugewandt und ermöglicht so neue Wege ins Leben, andererseits wirkt seine Botschaft aus der Tiefe und Innerlichkeit des Menschen. Das dauert länger, aber ist nachhaltiger. Das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit oder Jesusgebet ist aus dem heutigen Evangelium abgeleitet und ermutigt uns, im Gebet und der Stille Gott und uns selbst zu finden. Das feiern wir auch jetzt, wenn wir uns gemeinsam zum Gottesdienst versammeln und zu Christus, unserem Kyrios rufen:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns.
Zeige uns Deine Güte und Barmherzigkeit.
Öffne unsere Augen für die Herrlichkeit, die du uns schenkst.

Gloria | Tagesgebet | MB 243

Allmächtiger, ewiger Gott
mehre in uns den Glauben,
die Hoffnung und die Liebe.
Gib uns die Gnade, zu lieben, was du gebietest,
damit wir erlangen, was du verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Jesus bleibt stehen und hört uns an, wenn wir ihn um sein Erbarmen bitten. Deshalb beten wir voll Vertrauen:

  • Für Seelsorger, Eltern, Großeltern, Paten und Gruppenleiter,
    die anderen Mut machen und für Christus begeistern.
    Jesus, Sohn Davids: | Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für die Getauften, die das Vertrauen
    auf die Barmherzigkeit Gottes verloren haben
    und blind für seine Nähe sind.
  • Für die Kirche in der weiten Welt,
    die Gottes frohmachende Botschaft verkündet.
  • Für alle Blinden und Behinderten,
    für Forscher, Ärzte und Betreuer,
    die sich für ein würdevolles Leben einsetzen.
  • Für die Menschen in der Ukraine und im Nahen Osten,
    um Frieden und Versöhnung.
  • Für unsere Verstorbenen, die vor und mit uns lebten
    und nun Deine Pracht und Herrlichkeit sehen dürfen.

Barmherziger Gott, durch deinen Sohn Jesus Christus leuchtet in unserer Welt das Licht deiner grenzenlosen Liebe. Dafür danken wir dir und loben dich, heute, morgen und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
gib, dass deine Sakramente
in uns das Heil wirken, das sie enthalten,
damit wir einst
als unverhüllte Wirklichkeit empfangen,
was wir jetzt in heiligen Zeichen begehen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jer 31,7–9

Flucht und Vertreibung begleiten uns täglich
in den Berichten der Presse und des Fernsehens.
Der Prophet Jeremia
der den Untergang der beiden Reiche
Israel und Juda ankündigte,
spricht auch von der Freude der Rückkehr,
unter Gottes Schutz und Leitung wieder in die Heimat
zurück kehren zu dürfen.
So nennt man diese beiden Kapitel auch das Trostbuch.

Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 5,1–6

Mach es wie Gott, werde Mensch!
In Jesus Christus ist er ganz Mensch geworden,
um uns gerade in der Schwäche nahe zu sein,
er durchlebt die Ohnmacht
und Hinfälligkeit des Menschen bis zum Tod
und bleibt ganz treu.
So eröffnet er uns die Perspektive
aus unserer Hinfälligkeit zu Gottes Pracht zu gelangen.

Lesehinweis

Meditation

Ein Mensch, blind für die Welt,
aber voller Hoffnung.
Menschen wie er sehen weiter,
weil sie aus der Hoffnung leben.

Ein Mensch, blind für die Welt,
aber voller Sehnsucht.
Menschen wie er sehen klarer,
weil sie aus der Sehnsucht handeln.

Ein Menschen, blind für die Welt,
aber voller Liebe.
Menschen wie er sehen tiefer,
weil sie aus der Liebe leben.

Ein Menschen, blind für die Welt,
aber voller Glauben.
Menschen wie er
sehen alles in einem anderen Licht,
weil sie aus dem Glauben leben.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ein Blinder kann wieder sehen,
die dunkle Nacht ist durchbrochen,
das Licht und die Farben
werden deutlich.

Er, Bartimäus, kann wieder sehen,
weil Jesus ihn geheilt hat,
weil er offen ausspricht,
was er erhofft und ersehnt.

Sehen im Glauben
heißt nicht sich von der Oberfläche
blenden und ablenken lassen.

Im Glauben Sehen
bedeutet vielmehr
die Weite des Menschen
und seines Zieles in Gott zu erahnen.

„Dein Glaube hat dir geholfen!“,
sagt Jesus auch zu mir,
wenn ich mit Glauben und Vertrauen
in meine Welt blicke
und sie im neuen Licht des Glaubens sehe.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
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