Impulse zum 26. Sonntag im Jahreskreis B | Omnia quae fecisti

Omnia quae fecisti | Lektionar II/B, 350:
Num 11,25–29 | Jak 5,1–6 | Mk 9,38–43.45.47–48

Macht macht immer eng, engt ein und grenzt ab. Es liegt in der Natur der Macht, dass sie sich abgrenzen und abheben muss. Deshalb sind viele Menschen, die mächtig sein wollen, damit beschäftigt sich abzugrenzen und ihre Macht zu demonstrieren. Das sehen wir in den großen politischen Entwicklungen bis hinein in persönliche Streitigkeiten.

Der Glaube an Gott macht uns Mut in die Weite zu leben, sich nicht einengen zu lassen, sondern aus dem Bewusstsein des Glaubens heraus aus dem Vollen der Weite des Lebens in all seinen Facetten zu schöpfen. Dazu ermutigt schon Mose das Volk Israel auf dem Weg in die Freiheit, dieser Mut ist für jeden Menschen wichtig, der sich auf die Freiheit der Kinder Gottes einlassen will und daraus seinen Alltag gestaltet. Preisen wir Christus, den Kyrios, unseren Erlöser

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du begleitest uns alle Tage des Lebens.
Du rufst alle Menschen zu dir.
Du ermutigst uns, dir zu folgen.

Gloria | Tagesgebet | MB 238

Froßer Gott, du offenbarst deine Macht vor allem
im Erbarmen und im Verschonen.
Darum nimm uns in Gnaden auf,
wenn uns auch Schuld belastet.
Gib, dass wir unseren Lauf vollenden
und zur Herrlichkeit des Himmels gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Im Glauben überwinden wir Grenzen, in den Sorgen und Nöten rufen vertrauensvoll zu Gott:

  • Um die Offenheit aller Christen
    für andere Meinungen und ehrliche Überzeugungen.
  • Um ein weites Herz und einen guten Geist für alle,
    die in der Kirche ein Leitungsamt innehaben.
  • Um Standfestigkeit und einen starken Glauben für alle,
    die in ihrer christlichen Grundeinstellung angefochten sind
    oder deswegen gar verfolgt werden.
  • Um Heilung und Heil an Leib und Seele
    für alle unsere Kranken und Leidenden
    und für die Opfer der Flut der letzten Wochen.
  • Um Frieden und Entspannung
    im Nahen Osten, in der Ukraine
    und anderen unsicheren Orten unserer Tage.
  • Um neues Leben für alle,
    die uns auf dem Weg zu Gott vorausgegangen sind
    und die wir sehr vermissen.

Herr, unser Gott, nichts Menschliches ist dir fremd. Bei dir dürfen wir uns geborgen fühlen. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
in der Feier der Eucharistie
haben wir den Tod des Herrn verkündet.
Dieses Sakrament stärke uns an Leib und Seele
und mache uns bereit mit Christus zu leiden,
damit wir auch mit ihm zur Herrlichkeit gelangen,
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Num 11,25–29

Leitung heißt nicht Machtausübung und Druck,
sondern charismatisch, Geist begabt
andere zu ihren Aufgaben motivieren.
So entsteht Gemeinschaft,
so will Gott seine Gemeinde aufbauen,
so durchbricht er seit dem Auszug aus Ägypten
menschliche Grenzen und Schranken.

Hinführung zur zweiten Lesung | Jak 5,1–6

Zu allen Zeiten sind Propheten aufgetreten,
die gesellschaftskritisch
Ungerechtigkeit in der Welt anmahnten.
Reichtum auf Kosten Anderer ist ungerecht,
er verpflichtet zur Sorge um und für
die Anderen, die nicht auf der Gewinnerseite stehen,
sondern auf deren Seite Gott selbst ist.

Lesehinweis

Númeri – Betonung auf dem u

Meditation

Ist es nicht
ein wesentlicher Teil
meiner Erfahrung mit Gott,
dass er mich in die Weite führt?

Gehört es nicht
zum Kern meines Glaubens,
dass ich über meinen Schatten
einfach springen darf?

Mit Gott an der Seite,
brauche ich mich nicht verlieren
in Kleinlichkeiten der Welt,
mir den Blick auf die Weite verdecken.

Offenheit und Weite
lädt er mich ein
in meinem Leben zu erfahren
und weiter zu schenken.

Mehr noch,
mein ganzes Handeln auf ihn
und seine Größe
zu bauen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns. (Mk 9,40)

Hier zeigt sich wie radikal
Jesus seine Botschaft ernst nimmt.
Die Exklusivität der Botschaft Jesu
ist seine Inklusivität.

Ganz egal, ob jemand Jesus nachfolgt,
ob er in meinen Augen fromm genug ist,
oft genug in die Kirche geht
und sein Leben so gestaltet
wie ich es von ihm erwarte
als einer der Jesus folgt.

Wenn er im Namen Jesu
anderen Gottes Heil schenkt,
seine Liebe im Miteinander spürbar wird
und er so die Welt auf Gott ausrichtet,
dann ist er in der Nachfolge Jesu.

Es ist nicht leicht für mich,
die vielen Wege zu Gott
anzuerkennen und wert zu schätzen,
dankbar will ich sein
für die Erfahrung der Vielfalt
von Gottes Wegen in der Welt.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 26 – omnia quae



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