Impulse zum 25. Sonntag im Jahreskreis | Salus populi | A

Salus populi | Lektionar I/A, 327: Jes 55,6–9 | Phil 1,20ad–24.27a | Mt 20,1–16a

Wir wollen eine gerechte Welt, die Politik soll dafür sorgen, dass es gerecht bei uns zugeht. Darin scheint auch der Schlüssel zu einer friedvollen Welt und Gesellschaft zu liegen. Wie selbstverständlich setzen wir voraus, dass das in der Beziehung zwischen Menschen möglich ist.

Aber was Gerechtigkeit genau meint, das kann sehr unterschiedlich sein. Alle Menschen sind gleich und doch ist jeder Mensch individuell. Gerechtigkeit kann also keine Gleichmacherei bedeuten, in der alle über einen Kamm geschert werden. Gerechtigkeit verlangt den Blick auf den einzelnen Menschen. So wie Gott einen jeden von uns anblickt und ihm seine Aufmerksamkeit schenkt.

Gerechtigkeit ist mehr als juristischer und wirtschaftlicher Ausgleich, es verlangt das Wahrnehmen der persönlichen Situation eines jeden Menschen. So rufen wir zu Jesus Christus, unserem Kyrios, der uns mit göttlicher Gerechtigkeit entgegenkommt:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du kündest von Gerechtigkeit. Kyrie eleison.
Du schenkst uns den Blick liebevoller Aufmerksamkeit. Christe eleison.
Du begleitest uns in allen Lebenslagen. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 237

Heiliger Gott,
du hast uns das Gebot der Liebe
zu dir und zu unserem Nächsten aufgetragen
als die Erfüllung des ganzen Gesetzes.
Gib uns die Kraft,
dieses Gebot treu zu befolgen,
damit wir das ewige Leben erlangen..
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Gottes Gerechtigkeit öffnet uns für die Perspektive der Weite seiner Liebe. So rufen wir in den Sorgen zu ihm:

  • Für alle, die sich für einen gerechten Ausgleich
    zwischen Menschen und Völkern einsetzen,
    um den Blick für das rechte Maß und die Kraft der Vermittlung.
  • Für die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft,
    um den Mut Wege zu sozialer Gerechtigkeit und Frieden zu gehen.
  • Für die Opfer der Naturkatastrophen und des Klimawandels,
    um Hilfe und neue Wege zum Leben.
  • Für uns, die wir uns Christen nennen,
    um die Kraft, deine grenzenlose Liebe und Güte
    im Leben zu bezeugen.
  • Für unsere Verstorbenen,
    um die Erfüllung der Gerechtigkeit in deinem himmlischen Reich.

Wir preisen, Herr Jesus Christus, deine Barmherzigkeit und Güte, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschst in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du erneuerst uns durch deine Sakramente.
Gewähre uns deine Hilfe
und mache das Werk der Erlösung,
das wir gefeiert haben,
auch in unserem Leben wirksam.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 55,6–9

Wenn wir meinen Gott begriffen zu haben,
dann ist das nicht Gott.
Er ist immer wieder ganz anders,
als wir denken oder ihm zutrauen.
Inmitten der babylonischen Gefangenschaft
ruft der zweite Jesaja, Deuterojesaja,
dem Volk zu Gott zu vertrauen,
da er groß ist im Verzeihen,
größer als wir es sind und uns vorstellen können.

Hinführung zur zweiten Lesung | Phil 1,20ad–24.27a

Philippi ist die erste europäische Stadt
in der der Apostel Paulus den Glauben verkündete,
er wusste sich mit den Christen dort eng verbunden.

Deshalb kann er ganz offen und persönlich
von seinem Leben mit Christus sprechen
und seine Sehnsucht offen aussprechen,
ganz mit Christus vereint zu sein.

Lesehinweis

babylonisch – sprich y wie i
Deutero-jesaja – Betonung auf eu

Meditation

Neidisch
brauche ich nicht sein,
im Gegenteil:
Ich darf mich mit jedem Menschen freuen.

Vergleichen
brauche ich mich nicht, denn:
Bei unserem Gott
kommt wirklich niemand zu kurz.

Beklagen
über die Fülle von Arbeit
brauche ich mich nicht,
im Gegenteil:
Ich darf seine Welt,
sein Reich dadurch mitgestalten.

Gönnen
darf ich allen Menschen,
was sie bekommen und
worüber sie sich freuen, denn:
Ich bin reich beschenkt mit seinem Segen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Gottes Gerechtigkeit
verlange ich,
wo es um meine Ansprüche geht.

Gottes Gerechtigkeit
sehe ich verletzt,
wo andere ungerechte Vorteile bekommen.

So lange ich selbst
gut bei der Sache wegkomme
ist es in meinen Augen gerecht.

Aber vielleicht
ist Gottes Gerechtigkeit
viel größer.

Vielleicht zeigt sich seine Gerechtigkeit
darin, dass alle leben können
und nicht auf Mitleid angewiesen sind.

Gerechtigkeit will mehr sein
als Befriedigung meiner Bedürfnisse,
sie will Leben ermöglichen
für alle Menschen.

Reinhard Röhrner

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23 A Jahreskreis – Sonntag 25 – Salus populi


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