Isti sunt | Lektionar III/C,426: Apg 12,1–11 | 2 Tim 4,6–8.17–18 | Mt 16,13–19
Gegensätze ziehen sich an, sagen wir, wenn unterschiedliche Menschen gemeinsam im Leben stehen. Das können wir auch über die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus sagen. Sie stehen für unterschiedliche Weisen der Glaubensverkündigung, Petrus für das Gesetz und seine Erfüllung, Paulus für die Freiheit in Christus.
So unterschiedlich sie erscheinen, so einig sind sie in der Verkündigung des Erlösers Jesus Christus. So sind sie im Kern nicht gegensätzlich, sondern überspannen den weiten Raum der Verkündigung, den die Kirche bis heute geht. Im sogenannten Apostelkonzil, in dem beiden aufeinander treffen, wird das deutlich. Der heilige Geist und wir haben erkannt, stellen sie fest. Im Hören auf Gott und seinen Geist, können sich vermeintliche Widersprüche auflösen und das Leben bereichern
Preisen wir, unseren Herrn, den Kyrios, den sie verkündeten:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
Du rufst ganz unterschiedliche Menschen. Kyrie eleison.
Du ermutigst uns die Talente für dich zu nutzen. Christe eleison.
Du willst uns alle erlösen. Kyrie eleison.
Gloria | Tagesgebet | MB 707
Herr, unser Gott,
am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus
haben wir uns in Freude versammelt.
Hilf deiner Kirche,
in allem der Weisung deiner Boten zu folgen,
durch die sie den Glauben
und das Leben in Christus empfangen hat,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Auf unterschiedliche Weise verkündeten die Apostel Petrus und Paulus die erlösende Botschaft. Mit ihnen rufen wir zu Christus, den sie verkündeten und bis in den Tod bezeugten:
- Zu jeder Zeit muss der Glaube Antwort geben auf die Nöte der Welt.
Stärke alle Theologen und Verkünder,
dass sie die Frohbotschaft begeisternd und überzeugend
in die Welt hineintragen.
Christus höre uns. | Christus erhöre uns. - Freiheit erfährt der Mensch, wo er sich im Glauben Gott anvertraut.
Hilf den Menschen unserer Zeit
sich mehr und mehr dir anzuvertrauen
und so die echte Tiefe des Lebens zu erfahren. - In der Vielfalt der Meinungen und religiösen Angebote
verlieren sich viele Menschen unserer Tage.
Lass sie auf überzeugende Christen treffen,
die ihnen den Weg zur Gemeinschaft in der Kirche zeigen. - Terror und Krieg zerstört Leben und Zukunft.
Steh den Menschen in den Kriegsgebieten bei,
dass Friede und Versöhnung wachsen kann - Zwei Neupriester wurden durch Bischof Rudolf im Dom geweiht.
Stärke sie für Dienst vor Gott und mit den Menschen,
dass sie wie Petrus und Paulus überzeugend den Glauben verkünden.
Darum bitten wir dich, der Du uns nahe bist, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. AMEN.
Schlussgebet | MB
Herr, unser Gott,
du hast uns durch das heilige Sakrament gestärkt.
Gib, dass wir im Brotbrechen
und in der Lehre der Apostel verharren
und in deiner Liebe ein Herz und eine Seele werden.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Apg 12,1–11
Ganz dramatisch beschreibt Lukas
in der Apostelgeschichte
das Wunder der Befreiung des Petrus.
Alle weltliche Macht
muss vor der Kraft des Glaubens zurückweichen,
nicht im Kampf und gegenseitiger Auseinandersetzung,
sondern für den Glaubenden lösen sich
Beschränkungen und Fesseln
durch den Beistand Gottes.
König Herodes Agrippa I., der die Apostel verfolgt,
muss kurz darauf elend sterben,
wodurch die Dramatik der Szene noch verstärkt wird.
Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Tim 4,6–8.17–18
Im Namen des Apostels Paulus
und mit seiner Autorität
wurde der 2. Timotheusbrief geschrieben.
Wir werden gleichsam in den Blick
aus der Todesstunde des Paulus
auf sein leben und seinen missionarischen Einsatz mitgenommen,
das aus seiner glaubensvollen Überzeugung kommt,
dass er erlöst ist.
Lesehinweis
Timotheus: Betonung auf dem o, e und us werden getrennt gesprochen
Meditation
Petrus der Fels,
auf dem ER seine Kirche bauen will.
Ein Fels mit Rissen,
ein Fels, der zu bröckeln droht,
ein Fels der trägt,
weil Petrus den Herrn nie ganz aus dem Blick verliert.
Vom Saulus zum Paulus,
der SEINE Kirche vernichten will,
in blinder Wut und Raserei,
wird zum feurigen Verkünder,
er erkennt in der Krise
die Botschaft des Herrn. Zwei ganz verschiedene
und doch innig verbunden
in der tiefen Überzeugung
für Jesus Christus alles einzusetzen.
Zwei, die uns Mut machen,
mit dem Herrn unser Leben zu gestalten.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
O EW‘GER Schöpfer aller Welt,
des‘ Walten Tag und Nacht regiert,
du setzt den Zeiten ihre Zeit,
schenkst Wechsel in der Zeiten Lauf.
Der Hahn, des Tages Herold, ruft,
der Wächter in der Finsternis.
Sein Schrei trennt von der Nacht die Nacht,
dem Wanderer zur Nacht ein Licht.
Da steigt der Morgenstern empor,
erhellt das schwarze Firmament,
da weicht der dunklen Mächte Schar
vom Weg des Unheils scheu zurück.
Da fühlt der Schiffer neue Kraft,
des Meeres Brandung sänftigt sich,
der Fels der Kirche, Petrus, weint,
bereut die Schuld beim Hahnenschrei.
So stehet rasch vom Schlafe auf:
Der Hahn weckt jeden, der noch träumt.
Der Hahn bedrängt, die säumig sind,
der Hahn klagt die Verleugner an.
Beim Hahnenschrei wacht Hoffnung auf,
und Lind’rung strömt den Kranken zu.
Der Räuber läßt von seinem Tun,
Gefallene vertrauen neu.
Herr, wenn wir fallen, sieh uns an
und heile uns durch deinen Blick.
Dein Blick löscht Fehl und Sünde aus,
in Tränen löst sich unsre Schuld.
Du Licht, durchdringe unsern Geist,
‚von unsern Herzen scheuch den Schlaf,
dir sei das erste Wort geweiht,
dich preise unser Morgenlob. AMEN
Hymnus Laudes Sonntag 1. Woche
Weitere Impulse
25 C Jahreskreis – Apostel Petrus und Paulus – Isti sunt