Impulse zum 3. Sonntag im Advent | Gaudete | B

Gaudete | Lektionar II/B, 14: Jes 61,1–2a.10–11 | 1 Thess 5,16–24 | Joh 1,6–8.19–28

„Ich bin nur noch froh, wenn endlich Weihnachten da ist und der ganze Wahnsinn aufhört!“, sagte mir dieser Tage eine Frau. In der Tat scheinen sich viele Dinge in unserer Welt zuzuspitzen und der Trubel in der Vorbereitung für das Fest manches noch zu verstärken. Dabei muss man gar nicht gläubig sein, um in einen Weihnachtsstress zu geraten, ja, gerade als Gläubiger könnten wir den beinahe resignierenden Satz ganz anders verstehen.

Der Wahnsinn der Welt, der Wahnsinn des Gegeneinanders wird aufgelöst durch die Geburt des göttlichen Kindes. Die ewige Wiederkehr des Gleichen unter je neuen Vorzeichen wird ausgerichtet auf die Erlösung, die vom Betlehemer Stall bis in unser Leben strahlt, in das Leben aller, die Gott vertrauen. So feiern wir den heutigen dritten Advent, der den lateinischen Namen „Gaudete“ – „Freuet euch!“ trägt und grüßen Christus, unseren Erlöser:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist die Freude der Menschen. Kyrie eleison.
Du bist das Licht, für das Johannes Zeugnis ablegte: Christe eleison.
Du bist der Messias, dem der Täufer vorausging. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB

Allmächtiger
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Betet ohne Unterlass, ermahnt uns der Apostel Paulus. Unser ganzes Leben und Handeln werde zum Gebet. So rufen wir zu ihm und bitten ihn:

  • Schenke den Frieden, den du verheißt,
    in der Ukraine, im Nahen Osten und anderen Kriegsgebieten,
    in Familien und Gemeinschaften.
    Komm, Herr Jesus, erhöre uns. | Komm, Herr Jesus, erhöre uns.
  • Lass alle Menschen in der Hoffnung wachsen,
    dass Verständigung und Solidarität unter den Völkern möglich sind.
  • Hilf allen kranken und alten Menschen,
    und gib ihnen den Mut Hilfe anzunehmen,
    stärke alle Pflegekräfte und Ärzte in ihrem wertvollen Dienst.
  • Lass unsere Freude am Glauben wachsen
    und nähre die Flamme der Begeisterung für dein Evangelium in uns
    um andere mit der Freude des Evangeliums zu begeistern.
  • Nimm unsere Verstorbenen auf
    in die beglückende Gemeinschaft mit dir und allen deinen Heiligen
    und tröste alle Trauernden.

Auf dich und dein Kommen in unsere Welt vertrauen wir, o Gott. Nimm unser Beten an und erhöre uns durch Christus, unseren Herrn AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
komm durch dieses heilige Mahl
uns schwachen Menschen zu Hilfe.
Reinige uns von Schuld und mache uns bereit für das kommende Fest
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 61,1–2a.10–11

Die menschliche Erfahrung birgt
Enttäuschung, Trauer, Not und Ungerechtigkeit.
In diese Erfahrungen hinein ruft Jesaja nach Zion,
die als Freudenbotin Gottes Eingreifen ankündigt.
So ermutigt er alle,
aus dem Geist Gottes heraus
die Freude und die Hoffnung
in die Welt hineinzutragen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Thess 5,16–24

Glaube und Freude gehören zusammen,
weil der Glaubende die Welt
in Christus überwunden weiß.
So ruft uns Paulus auf:
freut euch, betet, dankt, löscht den Geist nicht aus.
Aber Paulus warnt auch:
verachtet nicht,
meidet das Böse,
prüft alles, behaltet nur das Gute.

Lesehinweis

Jesaja: Betonung auf dem ersten A  

Meditation

Ich bin deine Freude –
fürchte dich also nicht,
froh zu sein!

Ich bin in deiner Not;
denn ich habe sie selbst erlitten.
Ich bin in deinem Tod;
denn heute, als ich geboren wurde,
begann ich mit dir zu sterben.

Ich gehe nicht mehr weg von dir.
Was immer dir geschieht,
durch welches Dunkel dein Weg
dich auch führen mag –
glaube, dass ich da bin!

Glaube,
dass meine Liebe unbesiegbar ist!
Dann ist auch deine Nacht
Heilige Nacht.
Dann zünde getrost die Kerzen an –
sie haben mehr recht
als alle Finsternis.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

„Es trat ein Mensch auf,
der von Gott gesandt war,
sein Name war Johannes.“ (Joh 1,6)

Sein Name ist Programm,
Gott ist gnädig,
in Johannes wendet er sich
dem Menschen zu.

Wer ist dieser Johannes,
wer ist es, der da am Jordan tauft,
der Gott in die Mitte stellt
und nicht sich selbst?

Ein heilsamer Mensch,
der Mut macht auf das Innere zu hören
in einer lauten Welt,
der Mut macht Gott zu suchen
in einer Welt voller Kommerz,
der Mut macht sich selbst zu finden
in einer Welt, die sich mehr und mehr verliert.

Reinhard Röhrner

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23 B Advent Sonntag 3 – Gaudete


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