Impuls zum Hochfest des hl. Josef

Hl. Josef | Lektionar IV, 506: 2 Sam 7,4–5a.12–14a.16 | Röm 4,13.16–18.22 | Mt 1,16.18–21.24a oder Lk 2,41–51a

Was heute nicht alles kommuniziert, geteilt und weitergesagt und wie wenig davon bringt wirklich weiter? Wie wenig Sinn ist oft in dem vielen Gerede tagtäglich?
Nur wenig überliefern uns die Evangelien vom heiligen Josef. Kein einziges Wort kennen wir aus seinem Mund. Er zeigt seine Größe nicht in großen Reden, er beweist vielmehr in schwierigen Situationen Tatkraft, Mut und vor allem Gottvertrauen. Das zeichnet ihn aus in der Beziehung zu Maria, bei der Flucht nach Ägypten und in der Familie. Er ist der treue und kluge Hausvater, dem der Herr seine Familie anvertraut, damit er für sie sorge.

Preisen wir Jesus Christus, der ihn zum Nährvater erwählte, für seine Güte und sein Erbarmen:

Kyrie | mit GL

Herr Jesus Christus,
du erwähltest Josef als Nährvater. Kyrie eleison.
Du hast als Mensch gelebt. Christe eleison.
Du bist uns ein Vorbild im Miteinander. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 646

Allmächtiger Gott,
du hast Jesus, unseren Heiland,
und seine Mutter Maria
der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.
Höre auf seine Fürsprache
und hilf deiner Kirche,
die Geheimnisse der Erlösung treu zu verwalten,
bis das Werk des Heiles vollendet ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Gott will uns aus den Fesseln des Alltags befreien und in die Freiheit führen. Rufen wir in den Zwängen unserer Zeit zu ihm:

  • Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten engen oft ein.
    Befreie die Menschen aus den verkehrten Bindungen
    und lass sie die Freiheit erleben.
  • Sorge um Grundlagen des Lebens, um Wasser und Nahrung
    engen die Lebensbedingungen ein.
    Lass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser finden
    und den Hunger der Welt überwinden.
  • Politische Veränderungen und Einschränkung der Meinungsfreiheit
    lassen Menschen unsicher werden
    und rauben die Freiheit vieler Menschen.
    Hilf allen für eine offene und gerechte Gesellschaft einzustehen.
  • Streit und Neid trennen Menschen und lassen einsam werden.
    Stärke alle Bemühungen zu Versöhnung und Miteinander
    und lass die Gemeinschaften wachsen.
  • Tod und Sterben stehen wir ohnmächtig gegenüber.
    Nimm unsere Verstorbenen auf in deine Freiheit
    und tröste die Trauernden mit der Hoffnung.

Wir danken dir, Herr unser Gott, dass du uns nahe bist und unsere Not wenden kannst durch deine Liebe, heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr und Gott,
du hast uns am Fest des heiligen Josef
um deinen Altar versammelt
und mit dem Brot des Lebens gestärkt.
Schütze deine Familie und erhalte in ihr deine Gaben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | 2 Sam 7,4–5a.12–14a.16

Wir feiern Gottesdienst in prächtigen Kirchen.
In der Mitte ist der Tabernakel,
das Zelt Gottes auf Erden.
In der Zeit der heutigen Lesung
gab es noch keinen Tempel,
die Bundeslade war noch in einem Zelt.
David muss lernen,
dass nicht feste Steine,
sondern lebendige Menschen Gottes Tempel sind.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 4,13.16–18.22

Die Größe des Glaubens
ist keine irdische Machtphantasie,
sondern die Sicherheit dessen,
der sich in Gottes Liebe geborgen weiß.
Paulus fasst das in seinem Brief
an die Christen in Rom zusammen.
Das Wesentliche des Lebens und Glaubens
ist Gnade, die uns von Gott geschenkt wird
und unsere Antwort aus dem Glauben.

Meditation

Menschen wie Josef
braucht die Welt, auch heute.

Aufmerksame Menschen,
die Gottes Wort hören
und im Leben umsetzen,
was sie gehört und verstanden haben.

Wachsame Menschen,
die nicht nur sich selbst im Blick haben,
sondern sorgend auch andere
bewahren und begleiten.

Hellhörige Menschen,
die auch die Nebensätze und ungesprochenen Worte begreifen,
dort helfen wo es nötig ist,
auch wenn sie im Hintergrund bleiben.

Standhafte Menschen,
die fest im Welt und auf dem Boden stehen,
sich einbringen ohne abzuheben
und andere zu erniedrigen.

Heilige Menschen,
die Gott in ihrem Leben suchen
und an ihrem Platz in der Welt,
Zeugnis von ihm geben.

⇒ Reinhard Röhrner

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