Impulse zum 4. Ostersonntag

Lektionar III/C, 200: Apg 13,14.43b–52 | Offb 7,9.14b–17 | Joh 10,27–30

Wir leben in einer lauten Gesellschaft. Gehört wird, wer laut ist oder sich von der Menge absetzt. Das erleben wir gerade in diesen Tagen mit der Frage, was Satire darf. Laut sein geht aber nicht auf Dauer, wir können einen Schrei los lassen, der aber – so laut er auch sein mag – doch verhallen wird oder von einem anderen Schrei übertönt wird. Dann muss ich wieder und wieder schreien. Das ist mühsam und anstrengend.
Gott ist anders, er schreit nicht. Er brüllt nicht in mein Leben. Er ist aufmerksam. Er geht nach und zeigt mir, wenn ich aufmerksam werde, wo mich mein Leben hinführen kann, welche Chancen und Möglichkeiten jenseits der Lautheit der Welt auf mich warten. So kann ich mehr und mehr werden, was ich eigentlich bin.

Jesus selbst bezeichnet sich als der gute Hirte, in preisen wir als Herrn und Kyrios in unserer Mitte:

Kyrie []

Herr Jesus Christus,
du willst uns nahe sein. Kyrie eleison.
Du führst uns Wege zum Leben. Christe eleison.
Du erfüllst uns mit Freude. Kyrie eleison.

Gloria * Tagesgebet (MB 161)

Allmächtiger, ewiger Gott,
dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde,
für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist unser guter Hirte und sorgst dich um uns. Höre unsere Bitten:

  • Für den Papst, die Bischöfe und alle Seelsorger.
    Lass aus der lebendigen Erfahrung Gottes heraus
    die Botschaft des Glaubens in der Welt verkünden.
  • Für die Menschen, die nach Sinn suchen.
    Zeige ihnen in den Erfahrungen des Glaubens
    Erfüllung und Heil sein.
  • Für die Menschen, die sich schwach und ohnmächtig erfahren.
    Erfülle sie mit der Kraft aus dem Glauben
    und der österlichen Zuversicht.
  • Für die Menschen, die Macht haben in der Welt.
    Öffne ihr Herz für Wege zu Frieden und Versöhnung
    zwischen Menschen, Gruppen und Völkern.
  • Für die Menschen, die unter Terror und Krieg leiden.
    Lass sie einen Ort des Friedens finden
    an dem sie würdig leben dürfen.
  • Führe unsere Verstorbenen, die dir in ihrem Leben nachgefolgt sind,
    an die Quellen des ewigen Lebens
    und tröste alle Trauernden im Glauben an dich.

Denn du bist der gute Hirte, der uns treu führt und leitet, in Freude und Leid, in Unsicherheit und Dankbarkeit. Dafür danken wir dir und preisen dich jetzt und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Gott, du Hirt deines Volkes,
sieh voll Huld auf deine Herde,
die durch das kostbare Blut deines Sohnes erkauft ist;
bleibe bei ihr
und führe sie auf die Weide des ewigen Lebens.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: Apg 13,14.43b–52

Wie gehen wir mit Meinungen um,
die uns nicht gefallen oder unserer Widersprechen?
In der großen Predigt des Apostels Paulus
aus der wir heute Ausschnitte hören
werden die frommen Juden herausgefordert.
Paulus spricht im Geist der Liebe und Freiheit,
die nicht alle ertragen können.
Alle Menschen sind berufen
in Jesus Christus den Erlöser zu finden
und das eigene Heil zu erlangen.

 

Hinführung zur zweiten Lesung: Offb 7,9.14b–17

Unverstanden, ausgegrenzt und verfolgt
erleben sich Christen in Kleinasien Ende des 1. Jahrhunderts.
Zu ihnen spricht Johannes in seiner Vision
einer himmlischen Liturgie.
Auch wenn ich mich selbst
verloren, ohnmächtig oder sogar gescheitert sehe
ist Gott dennoch treu.
Sein Wort, dass er zu mir steht,
gilt über die Grenzen irdischer Erfahrung hinaus.

Meditation

Ich bin der gute Hirte,
sagt Jesus zu den Menschen,
die ihm zuhören,
er sagt aus auch zu mir.

Auch für mich will er Hirte sein,
auch wenn mir der Glaube schwer wird,
wenn mich Gottes Nähe
eher bedrängt und einengt.

Für mich will er Hirte sein,
wenn ich allein und hilflos bin,
wenn Ohnmacht und Angst
sich über mich hermachen.

Für mich will er Hirte sein,
wenn ich meinen Weg suche
inmitten so vieler Möglichkeiten
meine Erfüllung finden will.

Für mich ist er Hirte,
wenn ich scheitere und am Ende bin,
ja über das irdische Ende, den Tod hinaus,
ist er da und führt mich
in seine liebende Gegenwart.

ð Reinhard Röhrner

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Impulse vom Zentrum für Berufungspastoral


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