Impulse zum 24. Sonntag im Jahreskreis | A

24. Sonntag im Jahreskreis | Jahreskreis Sonntage 18-34 | Lesejahr A
Lektionar I/A, 316: Sir 27,30 – 28,7 | Röm 14,7–9 | Mt 18,21–35

Vergebung ist schwer, vor allem, wenn sie ernst gemeint ist. Wenn es nichts Beiläufiges ist, sondern meine Versöhnungsbereitschaft herausfordert, ja mich mit meiner ganzen Persönlichkeit fordert.

Warum soll ich der oder dem vergeben? Was bringt es mir, wenn ich ihm einfach vergebe? So fragen wir uns manchmal. Heute werden wir in der Lesung hören, warum es bei der Vergebung vor allem um uns selbst geht. Wie wir so einen Weg zu den Menschen und zu Gott finden, weil Vergebung immer einen Schritt in die Freiheit bedeutet, eine Freiheit die uns Gott näher bringt.
Es ist nicht immer einfach ehrlich zu verzeihen. Auch wenn wir das erkannt haben, sträuben wir uns dagegen. Die Konsequenzen auf den 11. September 2001 hießen nicht selten neuer Hass, neues Leid, Krieg, Terror und Zerstörung. So wenden wir uns an den Herrn und Kyrios, der uns mit Erbarmen entgegenkommt:

Kyrie | mit GL 156

Herr Jesus Christus,
du vergibst die Schuld.
Du zeigst uns den Weg der Versöhnung.
Du machst uns Mut einander zu vergeben.

Gloria | Tagesgebet | MB 235

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge,
sieh gnädig auf uns.
Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen
und die Macht deiner Liebe an uns erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Dem Reumütigen schenkt Gott seine Barmherzigkeit, den Kleinherzigen will er zur Umkehr bewegen. Darum beten wir:

  • Für alle, die Unrecht getan und Menschen schwer verletzt haben
    und nicht wissen, wie sie Vergebung finden können.
    Christus, höre uns.
  • Für die Opfer der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen,
    für die Waisenkinder und die Witwen,
    für die an Leib und Seele Geschändeten und Verletzten.
  • Für die Menschen, denen schweres Unrecht geschehen ist
    und die sich mühen, zu vergeben;
    für alle Betrogenen; für die im Stich gelassenen Kinder.
  • Für jene, die im Kreis von Hass und Gewalt gefangen sind,
    die Böses mit Bösem vergelten
    und immer neues Unrecht schaffen.
  • Für uns selbst, die wir anderen gegenüber
    auf vielfältige Wiese versagen.
  • Für alle unsere Verstorbenen um das ewige Leben
    und die Trauernden um lebendige Hoffnung.

Gott, du bist für uns wie ein guter Vater. Dafür danken wir und preisen dich jetzt, unser Leben lang und bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
wir danken dir, dass du uns Anteil
am Leib und Blut Christi gegeben hast.
Lass nicht unser eigenes Streben
Macht über uns gewinnen,
sondern gib, dass die Wirkung dieses Sakramentes
unser Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 27,30 – 28,7

Vergebung schenken zählt vielleicht
zu den großen Herausforderungen im Leben,
doch ist jede Gemeinschaft darauf angewiesen.
Der Weisheitslehrer Jesus Sirach,
betont, dass der Zorn gegenüber dem Anderen
den Menschen auch mit Gott unversöhnt zurück lässt.
Versöhnung ist also auch ein Dienst an Gott.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 14,7–9

Woran erkenne ich eine
christliche Gemeinde? –
An der Orientierung an Christus.
Das klingt einfach
und ist manchmal im Alltag doch so schwer.
Paulus erinnert uns daran,
dass wir alle zu Christus gehören.

Meditation

Warum Herr,
tragen mir andere meine Schuld nach,
warum können sie nicht einfach darüber hinwegsehen
es einfach vergessen machen?

Bist Du, Herr, etwa auch so,
handelst so wie die Menschen um mich?

Ja, ich bin bereit zu vergeben,
ich lasse anderen Schuld nach,
aber sie daran erinnern,
was einmal war und dass alle Nachsicht Grenzen hat,
das darf man doch noch, oder?

Du sagst mir, Herr,
dass Du mein Handeln zum Maßstab machst,
wie ich meinen Schuldnern vergebe,
so vergibst auch Du mir.

Einander vergeben heißt,
die Schuld nicht anrechnen,
miteinander Schritte
zum Leben wagen.

⇒ Reinhard Röhrner

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