Impulse zum 2. Sonntag nach Weihnachten C | Dum medium

Dum medium | Lektionar III/C, 46:
Sir 24,1–2.8–12 | Eph 1,3–6.15–18 | Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14)

Der moderne Mensch versteht sich als homo faber, als tätiger Mensch. Wir gestalten unsere Welt, nehmen das Heft des Handelns in die Hand und merken immer wieder, wie schnell wir an Grenzen stoßen, die wir nicht überwinden können.
Viele Probleme unserer Welt sind vom Menschen gemacht, durch die Idee alles selbst gestalten zu können und die vermeintlichen Fehler der Schöpfung Gottes beheben zu können, schlittert die Menschheit immer wieder in bedrohliche Situationen.
Immer noch feiern wir Weihnachten, feiern wir, dass das schöpferische Wort Gottes Fleisch geworden ist, um uns zu erlösen, ja uns von der Aufgabe zu befreien, die Welt ‚machen zu müssen‘, sondern uns in ihr geborgen fühlen zu dürfen.
Rufen wir zum lebendigen Wort Gottes, unserem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du kamst in die Welt als Gottes Wort. Kyrie eleison.
Du bist an der Seite der Menschen. Christe eleison
Du bist Anfang und Ziel aller Zeit. Kyrie eleison

Gloria | Tagesgebet | MB 50

Allmächtiger, ewiger Gott,
du erleuchtest alle, die an dich glauben.
Offenbare dich den Völkern der Erde,
damit alle Menschen
das Licht deiner Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Gott spricht sein Wort und ruft alles ins Dasein. In den Sorgen unserer Zeit rufen wir zu ihm, dass er Heil und Segen schenke:

  • Immer neue Nachrichten von Terror und Krieg erreichen uns;
    aus New Orleans, aus der Ukraine und dem Nahen Osten.
    Herr, wir bitten dich: Stifte Frieden
    zwischen den verfeindeten Völkern und Gruppen..
    V/A: SEI DU DAS LICHT IN DER DUNKELHEIT
  • Angst vor der Zukunft oder den Aufgaben engt Menschen ein.
    Gib allen, die sich überfordert fühlen, neuen Mut.
    Lass sie Menschen finden,
    die sie unterstützen und ihnen zur Seite stehen.
  • Immer mehr machen müssen, setzt Menschen unter Druck.
    Öffne die Augen der Menschen für die Schönheit der Schöpfung
    und lass sie dankbar sein für die Zeichen der Nähe.
  • Veränderungen im Leben und der Welt verunsichert.
    Schenke Vertrauen auf deinen Beistand
    und Mut im Blick auf dich Gemeinschaft zu gestalten.
  • Im Tod sind uns liebe Menschen vorausgegangen.
    Nimm sie und jene an die niemand mehr denkt
    in die Freude deiner Gegenwart auf
    und tröste alle Trauernden mit der Freude.

Du bist das Wort, das unter uns Fleisch geworden ist. Heute und in alle Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
befreie uns durch die Wirkung dieses Sakramentes
von unseren Fehlern und Sünden.
Erfülle unser Verlangen und schenke uns alles,
was wir zum Heil nötig haben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 24,1–2.8–12

Wie kann man Gottes Spuren in der Welt erkennen?
Das Buch Jesus Sirach,
das rund 200 Jahre vor Christus entstand,
beantwortet die Frage mit der Weisheit.
Von der griechischen Philosophie geprägt
liegt das nahe,
doch es ist mehr als menschliches Begreifen,
gerade dort zeigt sie sich oft,
wo wir vom Wissen zum Staunen kommen
und unsere Sicherheit
Gott anvertrauen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 1,3–6.15–18

In Gottes weisem Ratschluss lag es,
dass er uns Christus als Erlöser sandte.
Die Verlorenheit des Menschen,
kann nur Gott im Kern überwinden,
das betont der Brief an die Christen in Ephesus,
der im Geiste des Apostels Paulus verfasst wurde.
Lobpreis und Dank sind der Kern
des alten Christusliedes,
das in der heutigen Lesung zitiert wird.

Lesehinweis

Ephesus – kurzes betontes E am Anfang

Meditation

Mitten hinein
in die Stille der Welt,
die Sprachlosigkeit der Menschen,
die Ohnmacht von Welt und Mensch
spricht Gott sein Wort.

Mitten hinein
in den Lärm der Welt,
in das Geplärre und Gezanke
von Menschen überall auf der Welt
spricht Gott sein Wort.

Mitten hinein
in eine Welt,
die diesem Gott
schon lang nichts mehr zutraut
spricht er mit seinem Wort.

Er spricht es
klar und deutlich,
hör- und vernehmbar
für jeden, der bereit ist
es in sich aufzunehmen.

Im Hören
des Wortes Gottes,
im Aufnehmen in meine Existenz
werde ich verwandelt
und erlebe Gott in mir.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Am Anfang wurde Gottes Wort
ein Mensch, nahm Fleisch an
wie du und ich,
wurde einer von uns.

Und dann kam das Gerede,
Angst und Panikmache,
Lüge und Verdrehung der Wahrheit,
Worte, die Dinge verdrehen.

Und doch sehne ich mich
nach dem Wort,
dem einen und klaren,
das Gott auch heute spricht.

Im Hören auf sein Wort,
kann es Fleisch werden in mir,
mein Handeln bestimmen,
meine Begegnungen prägen.

Gott wird Mensch,
wo wir mit ihm immer wieder
den Anfang wagen,
der uns erlöst.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
25 C Weihnachten – Sonntag 2 – dum medium

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