Impulse zum 2. Ostersonntag C | Quasimodo geniti

Quasimodo geniti | Lektionar III/C,191: Apg 5,12–16 | Offb 1,9–11a.12–13.17–19 | Joh 20,19–31

Der Tod von Papst Franziskus prägt die mediale Berichterstattung dieser Tage, da reisen selbst Kritiker der Kirche nach Rom um sich von einem Papst zu verabschieden, der deutlich gemacht hat, dass Kirche nicht für Wellnessangebote zuständig ist, sondern kirchliches Handeln immer auch politisch ist, weil wir als Christen aus dem Glauben heraus das Miteinander in der Gesellschaft prägen.
Gerade Franziskus hat immer wieder den Finger in die Wunde gelegt. Oft mit drastischen Worten, die in ihrer Klarheit erschreckten. Da ist er der österlichen Begegnung des Thomas ganz ähnlich. Er will sich nicht vordergründig beruhigen lassen, sondern selbst erfahren, dass Jesus auferstanden ist. Er selbst lädt ihn und uns ein, im Blick auf die Erlösung, die Wunden des Lebens zu zeigen:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du hast den Tod überwunden. Kyrie eleison.
Du zeigst deine Wunden. Christe eleison.
Du bist allen Menschen nahe. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB

Barmherziger Gott
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wieder geboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.,
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Durch Christi Wunden sind wir geheilt. Er zeigt sie uns, damit wir unsere Verletzlichkeit annehmen. In seiner Verwundbarkeit erkennt Thomas seinen Gott und betet zu ihm. Mit ihm rufen wir:

  • Für Papst Franziskus, der zum Ostern, das kein Ende hat, ging,
    und seine Kirche immer ermutigte
    an die Ränder zu gehen und Mauern im Glauben zu überwinden.
    MEIN HERR UND MEIN GOTT – WIR BITTEN DICH, ERHÖRE UNS!
  • Führe die Kirche in dieser Zeit,
    die von vielen nicht verstanden wird,
    dass sie überzeugend die Osterbotschaft verkündet.
  • Der Glaube braucht überzeugende Verkünder,
    als Seelsorger, in den Familien und Gemeinschaften,
    damit die Freude des Evangeliums zu allen Menschen gelangen kann.
  • In der Bewahrung der Schöpfung handeln wir gläubig,
    indem wir Gottes Werk achtsam bewahren,
    dass auch künftige Generationen den Glauben gestalten können.
  • Nimm unsere Verstorbenen auf in Dein Reich auf,
    lass ihre Hoffnung in dir Erfüllung finden.

In österlicher Freude wissen wir uns verbunden und künden die Botschaft Jesu in unserer Zeit bis zum himmlischen Ostern in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
im heiligen Sakrament haben wir
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Lass diese österliche Gabe in uns weiterwirken
und fruchtbar sein.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | APG 5,12–16

Die Rede belehrt, Beispiele reißen mit!
Gute Ratschläge hören ist das eine,
aber ein lebendiges Beispiel zu bekommen
motiviert viel mehr ihm zu folgen.
Heute hören wir von den ersten Christen,
die von Jesu Auferstehung begeistert sind
und andere mit dieser Begeisterung mitreißen,
auch uns heute.

Hinführung zur zweiten Lesung | OFFB 1,9–11A.12–13.17–19

In diesem Jahr werden die zweiten Lesungen der Osterzeit
aus der Offenbarung des Johannes genommen.
Inmitten einer Zeit des Umbruchs
suchen die Gemeinden des Johannes
in Kleinasien nach einem festen Halt.
Seine klare Antwort heißt,
dass nur Gott letzten Halt geben kann,
weil er Jesus Christus auferweckt hat.

Lesehinweis

Meditation

Ja, streck ihn aus, den Finger
und leg ihn in die Wunde,
wenn du mutig genug bist,
Thomas

Benenne es offen,
was du nicht verstehst
an Gottes Handeln
in der Welt.

Tritt ihm gegenüber, unserem Gott,
der sich uns zeigt
als allmächtiger und guter
Gott.

Öffne dein Herz
und lass dich von ihm berühren,
der durch die äußerste Not ging
für uns.

Lass dich verwandeln
vom auferstandenen Christus,
der sich uns zeigt als bewährter
Gottessohn.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Irgendwie fasziniert dieser Thomas,
er geht der Sache auf den Grund
oder ist er nur einer der alles in Zweifel zieht,
der den Freunden Jesu die Freude nicht gönnt,
dass sie dem auferstandenen Jesus begegnen durften.

Thomas ist mehr,
er ist ein wachsamer und aufmerksamer Jünger Jesu,
er will sich nicht in die Irre führen lassen,
er möchte seinen Glauben
auf ein sicheres Fundament stellen.

Dabei riskiert er viel,
als einer,
der sich auf diesen unglaublichen Jesus einlässt,
einer der ihm ganz persönlich begegnet.

Thomas ist ein Vorbild,
weil er den Glauben nicht einfach abtut,
weil er offen ist für Gott
weil er sich ganz auf diesen Gott einlässt
und schließlich zum ersten christlichen Beter wird:
Mein Herr und mein Gott.

Reinhard Röhrner

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25 C Ostern – Sonntag 2 – Quasimodogeniti

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