in ascensione Domini | Lektionar III/C, 212:
Apg 1,1–11 | Eph 1,17–23 od Hebr 9,24–28; 10,19–23 | Lk 24,46–53
„Ja, wo fährt er denn, wo fährt er denn hin?, Ach ist der Rasen schön grün…“ So könnten wir in Anlehnung an den Humoristen Loriot sagen. Ja, wo fährt er hin, der Auferstandene, wenn er in den Himmel fährt?
Unwillkürlich blicken wir nach oben, irgendwie fühlt es sich richtig an, den Himmel oben zu suchen. Aber ist er vielleicht nicht ganz anders, jenseits irdischer Koordinaten, weit anders, als wir es uns vorstellen können?
Im Abendmahlssaal hat er seinen Jüngern gesagt, dass er zum himmlischen Vater gehen werde und sie sich freuen dürfen, denn er wird ihnen auf eine neue Weise nahe sein. Das dürfen wir himmlisch nennen, erfüllte Gegenwart, die alle Grenzen von Raum und zeit überwindet.
Rufen wir zum auferstandenen und zum Himmel aufgefahrenen Herrn, unserem Kyrios
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist von den Toten auferstanden. Kyrie eleison.
Du bist aufgefahren in den Himmel. Christe eleison.
Du bist lebendig in deiner Kirche. Kyrie eleison.
Gloria | Tagesgebet | MB 184
Allmächtiger, ewiger Gott,
erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,
denn in der Himmelfahrt deines Sohnes
hast du den Menschen erhöht.
Schenke uns das feste Vertrauen,
dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind,
in die Christus uns vorausgegangen ist,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Aufgefahren in Gottes Herrlichkeit ist uns der Auferstandene nahe. Zu ihm rufen wir:
- Wir beten für die Menschen, die Angst haben
vor der Zukunft und den Herausforderungen,
um den Mut Gottes Wege zu suchen und zu gehen.
Aufgefahrener Herr | Wir bitten dich, erhöre uns. - Für die Menschen, die für andere da sind,
um gute Wege der Begleitung und Kraft zur Ermutigung. - Für die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten der Erde,
um neue Wege zum Leben und versöhnende Erfahrungen. - Für die jungen Menschen,
um gute Vorbilder, die helfen Gott im Leben zu entdecken. - Für die Verstorbenen, die auf dich gehofft haben,
um die Erfahrung deiner Gegenwart
und um Trost für alle Trauernden.
Du bist uns immer nahe, auch wenn wir dich nicht greifen können, bist du mitten unter uns. Dafür danken wir dir heute und in Ewigkeit. AMEN.
Schlussgebet | MB
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast uns, die wir noch auf Erden leben,
deine göttlichen Geheimnisse anvertraut.
Lenke unser Sinnen und Verlangen zum Himmel,
wo Christus als Erster der Menschen bei dir ist,
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Apg 1,1–11
Schon am Ende des Lukasevangeliums
erzählt der Evangelist von der Himmelfahrt Christi.
Am Beginn der Apostelgeschichte
greift er diese Erfahrung der Jünger auf
und beschreibt ihn ausführlicher.
Sie wird zum Impuls für sie
die Botschaft Jesu
von Gottes Liebe und Leidenschaft für den Menschen
in die ganze Welt zu tragen.
Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 1,17–23
Wie groß und wichtig,
wie gewaltig und entscheidend
sich auch so manches in der Welt zeigt.
Durch die Auferstehung Jesu
und seine Himmelfahrt hat er gezeigt,
dass in ihm alle vorstellbaren Grenzen
ein für alle Mal überwunden sind
und er über allem steht.
In dieser Zuversicht dürfen wir
in Gottes heiligem Geist unser Leben gestalten.
Paulus ermuntert dazu im Brief
an die Christen in Ephesus.
ODER: Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 9,24–28; 10,19–23
Als Gläubige sind wir unterwegs zu Gott,
bei ihm sind wir geborgen,
er ist das Allerheiligste.
Der Hebräerbrief vergleicht
Christi Aufstieg zum Vater,
seine Himmelfahrt
mit dem Weg ins Heiligtum.
Meditation
Jesus,
bei deiner Himmelfahrt
hast du deine Freunde zum Abschied gesegnet.
Auch wir dürfen deine Freunde sein,
dürfen deinen Segen spüren,
in dem guten Wort, das du zu uns sprichst.
in der Gemeinschaft der Glaubenden,
im Mahl, in dem du dich an uns verschenkst.
Danke,
dass du für uns der Segen bist,
hilf uns
auch Segen für andere zu sein,
dein gutes Wort weiterzusagen,
bis zum Ende der Welt.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Aufgefahren in den Himmel,
der den Tod durchschritten hat
ist zurück beim Vater.
Hinaufgestiegen in die Höhen
ist er über allem,
was sich groß und mächtig nennt.
Er ist den Augen genommen,
ebenso den Händen, die greifen und berühren wollen,
die ihn zu fassen versuchen.
Und doch ist er da,
in denen, die ihm nachfolgen
und seine Botschaft weitertragen.
Bis an die Grenzen der Erde gehen sie
um Gottes Liebe zu verkünden,
zu erzählen, dass seine Liebe über allem ist.
So breche ich auf,
mit allen, die an ihn glauben
und ihre Hoffnung auf ihn setzen.
Das ist seine Himmelfahrt
und meine Ahnung vom Himmel,
den er mir bereiten will.
Reinhard Röhrner