Impulse zum 30. Sonntag im Jahreskreis | Laetetur cor | A

Laetetur cor | Lektionar I/A,347: Ex 22,20–26 | 1 Thess 1,5c–10 | Mt 22,34–40

Geht es ihnen ähnlich wie mir? Wenn ich in die Welt blicke, die mir in Tageszeitung, Radio und Fernsehen vor Augen gehalten wird, kommt mir vieles so unverständlich vor. Warum so viel Gewalt und Brutalität? Warum all der Hass, Terror und Krieg?
Ich verstehe es nicht und habe auch keine Lösung. Aber ich kenne jemand, der mir zeigt, wie ich mit solchen Erfahrungen umgehen und ein Stück der Welt verändern kann. Ignatius von Loyola erinnert: „Der Mensch ist dazu geschaffen, Gott unseren Herrn zu loben, ihn zu verehren und ihm zu dienen, und so seine Seele zu retten.

Es klingt so einfach und ist oft so schwer, für mich und auch für andere. Und doch lohnt es sich diesen Weg zu gehen. Jesus nennt es heute im Evangelium das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. Wer sich darauf einlässt, wird es am eigenen Leib erfahren.
Preisen wir unseren Herrn den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du verkündest den Gott der Liebe. Kyrie eleison.
Du schenkst Sinn und Erfüllung. Christe eleison.
Du willst, dass wir einander lieben. Kyrie eleison..

Gloria | Tagesgebet | MB 243

Allmächtiger, ewiger Gott,
mehre in uns den Glauben,
die Hoffnung und die Liebe.
Gib uns die Gnade,
zu lieben, was du gebietest,
damit wir erlangen, was du verheißen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Lieblosigkeit in der Welt erzeugt Hass, Trauer und Not. So rufen wir zum Gott, der uns mit seiner Liebe befähigt, diese Liebe in die Welt zu tragen:

  • Für die Menschen im Heiligen Land und ganzen Nahen Osten
    und den anderen Orten von Terror, Krieg und Gewalt,
    dass sich die Verantwortlichen für den Frieden einsetzen
    und viele Menschen im Anderen Schwester und Bruder erkennen.
  • Für die Menschen, die alleine sind,
    dass sie Helfer finden, die Zeit und Zukunft schenken.
  • Für die Menschen, die krank sind
    oder eine schwere Diagnose erhalten haben,
    dass sie Begleiter und Ärzte finden, die ihnen helfen.
  • Für die Gemeinschaft der Kirche,
    dass sie Wege zu den Herzen der Menschen findet.
  • Für unsere Verstorbenen,
    die in der Hoffnung auf das Leben bei Gott
    in die Ewigkeit heimgekehrt sind.

Herr, unser Gott, du bist der Herr deiner Kirche hier und an allen Orten der Welt. Sei gepriesen heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
gib, dass deine Sakramente
in uns das Heil wirken, das sie enthalten,
damit wir einst
als unverhüllte Wirklichkeit empfangen,
was wir jetzt in heiligen Zeichen begehen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 22,20–26

Die Lebenserfahrung zeigt uns immer wieder,
dass sich Mächtige durchsetzen.
Gott ist anders.
Das Volk Israel macht im Auszug aus Ägypten
und im Bund mit Gott am Sinai
eine andere Erfahrung.

Gott ist auf der Seite der Schwachen
und deshalb sollen wir als sein Volk
auch die Schwachen in Kirche und Welt im Blick haben
und geschwisterlich und solidarisch handeln.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Thess 1,5c–10

Man spürt die Begeisterung des Apostels Paulus
für die christliche Gemeinde in Thessaloniki.
Sein Dank bezeugt,
dass die Begeisterung für den Glauben
ansteckend sein kann
Und ist zugleich auch für uns Ermutigung
andere für den Glauben an Gott zu begeistern
und so die modernen Götzen hinter sich zu lassen.

Lesehinweis

Exodus – Betonung auf dem E

Meditation

Was ist das Wichtigste,
das der Mensch in dieser Welt
lernen und erkennen muss?

Es ist die Liebe,
die oft so sehr verdrängt wird,
dass man sie kaum wahrnimmt.

Beim Blick in die Welt
scheint sie ganz weit entfernt,
jenseits des Erwartbaren.

Da geht es um das Durchsetzen
eigener Interessen und Möglichkeiten
auch wenn der Mensch dabei auf der Strecke bleibt.

Es braucht den Mut,
nicht im Strom der Zeit zu treiben,
sondern sich in der Liebe dagegen zu stellen.

Es braucht den Glauben,
sich dem liebenden Gott anzuvertrauen
und so seine Liebe in die Welt zu bringen.

Es braucht Menschen,
die mutig im Glauben
seine Liebe im Alltag bezeugen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Warum nur scheint es so schwer,
die anderen zu lieben,
wenn es nicht allgemein ist,
sondern ganz konkret?

Den anderen zu lieben,
heißt ihm zu antworten,
auf seinen Weg
die Fragen des Lebens zu stellen.

Lieben heißt antworten,
den anderen ernst zu nehmen
und ihm zu helfen
Sinn im Leben zu erfahren.

Die Liebe zum Nächsten
um die Grenze des Ich zu überwinden,
mein Leben mit dem der anderen zu verbinden
und miteinander zu wachsen
gemeinsam in Glaube und Zuversicht
Leben und Welt gestalten.

Reinhard Röhrner

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