Cantate Domino | Lektionar III/C,260
Neh 8,2–4a.5–6.8–10 | 1 Kor 12,12–31a (12,12–14.27) | Lk 1,1–4; 4,14–21
Die Amtseinführung des amerikanischen Präsidenten hat in der vergangenen Woche viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Tag ist fest durchgeplant, auch ein Gottesdienst am Morgen gehört dazu. Dabei hat die anglikanische Bischöfin Budde deutlich gemacht, was für sie für einen Neuanfang wichtig ist. Hören auf alle, besonders auf die Schwachen, und Barmherzigkeit. Das hatte der neue Präsident als Affront verstanden, nicht als Ermutigung, wie es die Bischöfin sagte, und reagierte auf seine bekannte abwertende Art.
Heute hören wir auch vom Anfang, als das Volk Israel nach der babylonischen Gefangenschaft zurückkehrt und sich nach dem Wort Gottes sehnt, wie es jubelt, als die Priester das Gesetz Gottes dem Volk vorlesen. Im Evangelium hören wir vom Mut des Lukas, allem auf den Grund zu gehen um für seinen Freund Theophilos, dem Gottesfreund, die Botschaft Jesu von Anfang an aufzuschreiben. So macht er das auch für uns.
Preisen wir unseren Gott und Kyrios in unserer Mitte
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du bist unser aller Bruder und Freund.
Du zeigst uns Wege zum Leben.
Du ermutigst uns den Glauben als Quelle der Kraft zu nutzen
Gloria | Tagesgebet | MB 210
Allmächtiger, ewiger Gott,
lenke unser Tun nach deinem Willen
und gib,
dass wir im Namen deines geliebten Sohnes
reich werden an guten Werken.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Erfüllt von der Kraft des Geistes verkündete Jesus Christus die Botschaft vom Reich Gottes. Zu ihm rufen wir in den Nöten unserer Tage:
- „Der Herr hat mich gesandt,
damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe.“
Ermutige die Menschen gegen Ungleichheit und Armut aufzustehen
und in all den schlimmen Nachrichten
deine frohe Botschaft verkünden.
CHRISTUS. HÖRE UNS. | CHRISTUS, ERHÖRE UNS. - „Der Herr hat mich gesandt,
damit ich den Blinden das Augenlicht bringe.“
Öffne die Augen der Menschen für das Miteinander
und die vielen Spuren deiner Liebe in der Welt. - „Der Herr hat mich gesandt,
damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze.“
Stärke alle, die am Ende ihrer Kraft sind,
weil sie sich überfordert fühlen oder keinen Weg mehr sehen. - „Der Geist des Herrn ruht auf mir.“
Wirke in deiner Kirche und den Gläubigen, dass alle Menschen
von der befreienden Kraft der Frohbotschaft erfahren. - „Dass ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“
Nimm die Verstorbenen auf in deine Gegenwart,
nimm alle Schuld von ihnen und tröste alle Trauernden.
Herr Jesus Christus, du bist gekommen, um das Gnadenjahr unseres Gottes auszurufen. Dir sei Lob und Preis jetzt und in Ewigkeit. AMEN.
Schlussgebet | MB
Allmächtiger Gott, in deinem Mahl
schenkst du uns göttliches Leben.
Gib, dass wir dieses Sakrament
immer neu als dein großes Geschenk empfangen
und aus seiner Kraft leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | NEH 8,2–4A.5–6.8–10
Nach der Rückkehr aus dem Exil
ist der Glaube für viele Israeliten unklar.
Da lässt der Statthalter Nehemia
den Priester Esra das Gesetz des Mose
öffentlich verlesen und verkünden,
damit das Volk weiß,
worauf es sich im Glauben an Gott verlassen kann.
Voller Freude feiern sie sieben Tage,
weil sie sich Gott ganz nah fühlen
Hinführung zur zweiten Lesung | 1 KOR 12,12–31A (ODER 12,12–14.27)
Welt und Menschen sind vielfältig,
gleichzeitig ordnet der Mensch gerne ein.
Mit den Christen in Korinth fühlt sich
der Apostel Paulus eng verbunden.
Dort gibt es verschiedenste Charaktere,
die sich unterschiedlich entfalten.
Im Bild des Leibes macht er deutlich,
dass es bei aller Vielfalt wichtig ist,
die Einheit im Geist zu wahren.
Lesehinweis
Nehemia | Betonung auf dem i
Esra | Betonung auf dem e
Meditation
Ein Gnadenjahr des Herrn ausrufen?
Was soll das heißen,
warten wir nicht alle darauf,
dass endlich Gerechtigkeit einkehrt,
dass sich Gottes Geist den Weg bahnt,
die Mächtigen entmachtet,
die Superreichen den Armen helfen lässt
und noch so viel mehr.
Ein Gnadenjahr des Herrn,
könnte aber auch für mich
ganz persönlich anbrechen,
könnte mir den Mut schenken,
auf den anderen zu zugehen,
dem anderen zu verzeihen.
Wo Gottes Geist sich den Weg bahnt,
sanft ins Leben eintritt,
kann ich seine Gnade spüren,
meine eigenen Grenzen überwinden
und vom Gnadenjahr des Herrn erzählen.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Den Armen eine gute Nachricht bringen,
den Gefangenen die Entlassung verkünden,
den Blinden das Augenlicht schenken
und die Zerschlagenen in Freiheit setzen.
Ein Gnadenjahr des Herrn ausrufen.
Ein hoher Anspruch,
den Jesus an seine Verkündigung stellt,
die er erfüllt
mit Wort und Tat.
Ein Gnadenjahr des Herrn erleben
heißt für die Menschen
wieder hören und sehen können,
wieder gehen und in Gemeinschaft sein können.
Lebendig und vielfältig,
facettenreich und unmittelbar,
still und offen
den eigenen Weg zu Gott finden.
Reinhard Röhrner
Weitere Impulse
25 C Jahreskreis – Sonntag 3 – Cantate Domino