Impulse zum 27. Sonntag im Jahreskreis | Erntedank | C

Erntedank | Lektionar VIII, 245-252:
Dtn 8,7-18 od. Joël 2,21-24.26-27 | 1 Kor 3,6-10 od. 1 Tim 6,6-11.17-19 | Lk 12,15-21 od. Lk 17,11–19

Wir feiern Erntedank, danken für die Ernte. Was haben wir geerntet? Auf den Feldern und in den Gärten. Mehr noch auf den Feldern des Lebens, in den All-Tagen, den bunten und den grauen.
Was ernten wir, obwohl das Wetter nicht optimal ist, in der Natur, aber auch zwischen uns Menschen. Wo wir nicht selten einander die Ernte verderben, weil wir direkt oder indirekt unsere eigenen Bedürfnisse zum Maßstab für alle machen. Was wird alles nicht geerntet, weil wegen Krieg und Terror die Felder und Gärten nicht bestellt oder vor der Ernte zerstört wurden?

Wir feiern Erntedank, weil wir hinter allem Scheitern und aller Missernte vieles ernten durften und dürfen. Dafür sind wir dankbar und sprengen so den Horizont, weiten unseren Sinn über die Grenzen hinaus und grüßen Jesus Christus, der uns nahe ist als unser Herr:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Du bist aufmerksam für die Kleinen und Unbedeutenden. Kyrie eleison.
Du sorgst dich um jeden Menschen. Christe eleison.
Du führst behutsam alle zur Erlösung. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 1094 (1066)

Wir danken dir, Herr,
für die Früchte der Erde
und für das Walten deiner Vorsehung.
Lass auch die Früchte deiner Gnade in uns reifen:
die Gerechtigkeit und die Liebe..
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Wir danken für die Ernte des Jahres, für die vielen kleinen Dinge in unserem Leben. Wir sehen aber auch noch viele Felder, die unbestellt sind in unserer Welt und kommen mit unseren Bitten zu Gott:

  • Viele Felder unserer Welt sind unbestellt,
    weil Krieg und Terror die Menschen vereinnahmt.
    Schenke Frieden und Versöhnung,
    der in den Herzen der Menschen wachsen kann
  • Viele Felder unserer Welt sind unbestellt,
    weil sich Menschen nichts mehr zu sagen haben.
    Hilf allen die sprachlos geworden sind,
    Worte des Miteinanders und der Gemeinschaft
    zu finden und auszusprechen.
  • Viele Felder unserer Welt sind unbestellt, weil zu hohe
    Erwartungen und Forderungen Menschen zerbrechen lassen.
    Stärke alle Menschen, zuversichtlich ihren Weg im Leben zu gehen.
  • Viele Felder unserer Welt sind unbestellt,
    weil Schicksalsschläge und Leid lähmen.
    Befreie alle, die sich eingeengt und gelähmt fühlen,
    dass sie von neuem ins Leben gehen.
  • Viele Felder unserer Welt sind unbestellt,
    weil die Besitzer nicht mehr unter uns sind.
    Nimm sie auf in deine Gegenwart.

Dir Vertrauen wir unseren Dank und unsere Bitte an, weil du uns allezeit nahe bist, heute und bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, in dieser heiligen Feier
haben wir dir für die Ernte des Jahres gedankt.
Schenke uns als Frucht dieses Opfers
die ewigen Güter,
welche die Erde nicht geben kann.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Dtn 8,7-18

Gott verheißt das Land,
wo Milch und Honig fließen.
Es ist kein Schlaraffenland,
in dem uns alles einfach zufliegt.
Er gibt uns die Erde,
dass wir sie pflegen und bebauen,
dass wir mit unserer Mühe und seinem Segen
dankbar die Fülle der Gaben genießen dürfen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 3,6-10

Am Beispiel der Pflanzen
ermutigt Paulus die Christen in Korinth
sich in den Dienst der Gemeinde zu stellen,
jeder mit den Fähigkeiten, die er hat,
Damit die Botschaft Jesu Christi
zu allen Menschen gelangt.

Lesehinweis

Deuteronomium | Betonung auf zweiten o
Apollos | Betonung auf dem ersten o

Meditation

Danken, ja danken möchte ich,
obwohl ich nicht alles selbst erreichte.
War nicht ich es, der sich anstrengte,
der Ideen entwickelte und alles durchzog?
Wem also danken?

Danken, ja danken möchte ich,
aber ist es nicht selbstverständlich,
dass ich die Sachen, die ich zum Leben brauche, kaufen kann,
wächst nicht alles sowieso in der Natur?
Wem also danken?

Danken, ja danken möchte ich,
aber ich habe doch ein Recht darauf,
wenn ich arbeite, soll ich doch auch belohnt werden,
wer dankt mir schon dafür!
Warum also danken?

Danken, ist ein Geschenk an mich!
Wo ich meinen Stolz, die Selbstverständlichkeit
und das Anspruchsdenken überwinde,
werde ich dankbar
reich beschenkt mit den vielen kleinen Gaben des Lebens

Danke Gott,
dass Du für mich sorgst,
und mir so viele Gelegenheiten
zum Danken schenkst.

Lothar Zenetti

Meditation | Alternative

Ich sage jetzt einfach Danke,
auch wenn ich weiß,
dass es noch so viel gibt, was zu tun wäre,
so viel noch zu erledigen,
noch nicht alles perfekt ist,
ich noch nicht am Ziel meines Lebens bin.

Aber ich kann doch danken,
und das schon Erreichte sehen,
das mir Geschenkte wahrnehmen
und dankbar erfahren.

Da merke ich,
wie mir der Dank gegenüber
der Welt, der Schöpfung und meinen Mitmenschen
gut tut,
so gut, dass ich weiter danken möchte,
ein Weg auf dem ich mir selbst
und meinem Gott näher komme,
ein Weg zur Fülle meines Lebens.

Reinhard Röhrner

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