Impulse zum 17. Sonntag im Jahreskreis | Deus in loco | A

Deus in loco | Lektionar I/A, 299:
1 Kön 3,5.7–12 | Röm 8,28–30 | Mt 13,44–52 (oder 13,44–46)

Zuhören scheint eines der schwierigsten Aufgaben des Menschen zu sein. Viel lieber reden wir, erklären anderen unsere Sicht der Welt und der Dinge, anstatt zu hören, was da ist und uns andere erzählen können.

Schweigen und Hören sollen in den Exerzitien den Übenden prägen, wie es Ignatius nahelegt. Auch der geistliche Begleiter erklärt nicht die Welt, sondern hilft beim Schweigen und Hören, um in der Tiefe des Herzens Gottes Wort und Weisung zu erspüren. Eine mühsame Aufgabe, das wusste wohl auch der junge König Salomo auf seiner Wallfahrt nach Gibeon zu Beginn seiner Regierungszeit. Dort betet er um ein hörendes Herz und nicht um Macht und Reichtum oder den Triumph über Andere.

Bereiten auch wir unser Herz, damit wir offen sind hinzuhorchen, wenn Gott zu uns sprechen will:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du gehst alle Wege mit. Kyrie eleison.
Du sprichst uns zu Herzen. Christe eleison.
Du erfüllst unsere Leben. Kyrie eleison..

Gloria | Tagesgebet | MB 227

Gott, du Beschützer aller,
die auf dich hoffen,
ohne dich ist nichts gesund und nichts heilig.
Führe uns in deinem Erbarmen den rechten Weg
und hilf uns,
die vergänglichen Güter so zu gebrauchen,
dass wir die ewigen nicht verlieren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

In der Sehnsucht, unseren Durst nach Leben zu stillen, kommen wir zu Gott. Ihm vertrauen wir an, was uns bewegt:

  • Für alle Menschen, die Sorge tragen für Andere.
    Schenke ein hörendes Herz, damit sie erkennen, was recht ist.
    Herr, unser Gott, höre uns. | Herr, unser Gott, erhöre uns.
  • Für alle Menschen, die in diesen Tagen und Wochen Urlaub machen.
    Schenke ein hörendes Herz, damit sie aus dem inneren Reichtum
    Ruhe und Erholung für Seele und Leib finden.
  • Für alle, die andere in die Enge treiben.
    Schenke ein hörendes Herz und lass sie Wege des Verstehens gehen
    und so für alle ein gelingendes Miteinander entstehen.
  • Für die Menschen, die unter Krieg und Terror leiden.
    Schenke ein hörendes Herz,
    dass Friede und Versöhnung wachsen kann.
  • Für unsere Verstorbenen und alle Trauernden.
    Schenke ein hörendes Herz,
    dass sie in der Hoffnung auf ein Wiedersehen bei Gott bestärkt.

Du allein bist der Herr unseres Lebens, wir legen alles in deine guten Hände. Dir sei Lobpreis und Ehre dargebracht in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott, wir haben
das Gedächtnis des Leidens Christi gefeiert
und das heilige Sakrament empfangen.
Was uns dein Sohn in unergründlicher Liebe geschenkt hat,
das werde uns nicht zum Gericht,
sondern bringe uns das ewige Heil.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | 1 Kön 3,5.7–12

Was ist das Wichtigste im Leben?
Was würden wir uns wünschen,
wenn wir einen Wunsch frei hätten?
Heute hören wir vom jungen König Salomo,
der sich ein hörendes Herz wünscht,
dass er die anvertraute Macht
verantwortlich im Geist Gottes nutzt.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 8,28–30

Geschichten von enttäuschter Liebe
können wir immer wieder im Leben
hören oder selbst erfahren.
Für den Apostel Paulus ist das kein Grund
den Kopf hängen zu lassen,
alle irdische Enttäuschung
weist hin auf die Erlösung in Jesus Christus.

Lesehinweis

Salomo – Betonung auf dem a

Meditation

Nach der Tiefe sehne ich mich
in meinem Leben.
Nach der Tiefe,
die hinter der Oberflächlichkeit des Alltags liegt,
die nicht nur für den Augenblick taugt,
sondern mehr verspricht,
als jedes schnelle Glück.

Zur Tiefe aufbrechen
heißt Vieles zurücklassen,
abtauchen bedeutet
sich auf das Wesentliche beschränken
und sich dessen bewusst sein.

Der Weg in die Tiefe
ist ein Abschied
von Bequemlichkeit und Oberflächlichkeit
eine Herausforderung und Überwindung.
Ein Weg, der aber selbst tragen kann,
der zu mir und zu Gott führt. Aus der Tiefe
der Erfahrung mit mir selbst und Gott
das eigene Leben erfüllter erfahren
anderen Mut machen
sich auf diesen Gott einzulassen,
der Leben schenkt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Luft und Leben,
Wolken am Himmel, die sich bewegen.
Ich im Gras zwischen Gräsern und Blüten.

Über mir ziehen im unendlichen Blau Wolken.
Jede ist anders.
Ich schaue,
lasse meine Gedanken spielen.
Es ist ein Kommen und Gehen
von Wolken und Gedanken.

Meine Gedanken sind wie Wolken –
nicht haltbar,
nicht zu begreifen:
Bewegung, Wandlung, Freiheit. –

Gott, ich danke dir
für diese Wolken,
die ich beobachte,
ich – ein Mensch, der deine Größe und Güte
nicht erfassen kann.
Ich bin dankbar für die Wolken
und für die Schöpfung,
die über aller Hektik des Alltags
Ruhe und Dankbarkeit schenkt.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Jahreskreis – Sonntag 17 – Deus in loco


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