Impulse zum 15. Sonntag im Jahreskreis B | Ego autem

Ego autem | Lektionar II/B, 308:
Am 7,12–15 | Eph 1,3–14 (oder 1,3–10) | Mk 6,7–13

Was soll ich tun? – Eine der großen Fragen Immanuel Kants. Es ist einerseits eine moralische Frage, nach dem, was ich tun soll oder eben nicht, andererseits ist es auch die Frage, wie ich mein Leben gestalte. Wer bestimmt meine Entscheidungen, an wem orientiere ich mich. Jesus sendet seine Freunde aus, er sendet sie als Boten für die Frohbotschaft. Ganz anders ist es in der Beziehung mit Gott. Natürlich wollen wir in dieser Beziehung auch nicht scheitern, aber er nimmt unsere Grenzen an und schenkt immer wieder Mut von Neuem zu beginnen. Wichtig ist ihm nicht der Erfolg, sondern, dass wir mit ganzem Herzen dabei sind. So wollen wir ihm jetzt in Wort und Sakrament begegnen und als Kyrios preisen:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du sendest die Apostel aus: Kyrie eleison.
Du machst auch uns zu Boten deiner Freude: Christe eleison.
Durch Menschen bist du uns auch heute nah: Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 225

Gott, du bist unser Ziel,
du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit
und führst sie auf den rechten Weg zurück.
Gib allen, die sich Christen nennen, die Kraft,
zu meiden, was diesem Namen widerspricht,
und zu tun, was unserem Glauben entspricht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Gott ist wie ein fürsorglicher Vater und eine liebende Mutter, er nimmt uns an der Hand und zeigt uns Wege zum Leben. So bitten wir ihn in unserer Not:

  • Für die Menschen, die nach Sinn suchen,
    um gute Impulse aus dem Glauben
    und mutige wie überzeugende Verkünder.
    ALLE Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Für die Menschen in der Ukraine, im Nahen Osten
    und anderen Konfliktregionen unserer Welt,
    um Wege zu Frieden und Versöhnung.
  • Für die Kirche, die Gottes Frohbotschaft zu den Menschen bringt,
    um klare und mutige Verkünder
    und überzeugende Worte und Taten.
  • Für die Radlteams und alle Unterstützer,
    die sich beim 24-Stundenrennen in Kelheim engagieren.
    Um eine gute Erfahrung und gesundes Ankommen.
  • Für unsere Verstorbenen, die in deiner Fülle leben
    und alle Trauernden, die dankbar auf die gemeinsame Zeit blicken.

Heute sendest du auch uns aus als Zeugen der Frohbotschaft um die Gesellschaft in deinem Geist zu prägen, heute und in alle Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott,
wir danken dir für die heilige Gabe.
Lass deine Heilsgnade in uns wachsen,
sooft wir diese Speise empfangen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Am 7,12–15

Heute hören wir vom ältesten Schriftpropheten der Bibel.
Amos tritt im 8. Jahrhundert vor Christus auf
und prangert soziale und religiöse Missstände an.
Wenige leben im Überfluss
auf Kosten Mehrheit der Menschen.
Beliebt macht er sich damit nicht,
aber auch nicht mundtot,
er bleibt Gottes Auftrag treu,
und ist in seiner Sozialkritik höchst aktuell.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 1,3–14 (oder 1,3–10)

Die Welt ist undurchschaubar,
vieles erscheint uns Menschen unerklärlich und zufällig.
Der Brief an die Christen in Ephesus
betont, dass wir von Gott angesehen und beachtet werden,
ja, dass er uns vor der Erschaffung der Welt
erwählt und geliebt hat,
wie der Hymnus entfaltet.
In dieser Zuversicht gehen wir in unsere Welt
um Gottes Größe und Güte zu verkünden.

Lesehinweis

Amos | Ámos

Meditation

Die Kirche lebt nicht von der Macht,
sondern aus der Offenheit
für Menschen und ihre Nöte,
die sie vor Gott bringen.

Die Kirche lebt nicht von der Macht,
sondern vom Mut
in den Grenzen der Welt und des Lebens
Zeugen der Hoffnung zu sein.

Die Kirche lebt nicht von der Macht,
sondern vom Teilen
von Zeit, Geld und Leben,
um die Weite der Liebe zu spüren.

Die Kirche lebt von der Liebe,
die aus dem Herzen kommt,
in dem der göttliche Funke
leuchtet und in die Welt strahlt.

Kirche ist lebendig
wenn die Liebe zu Macht
von der Macht der Liebe
überwunden wird.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Machtspiele
wohin man schaut,
der Eine möchte stärker sein
als der Andere.

Macht muss Stärke zeigen,
muss sich immer neu beweisen
die eigene Macht unter Beweis stellen
um sich ihrer sicher zu sein.

Mit Macht kann ich durchdrücken,
was andere nicht wollen,
wozu sie freiwillig nicht bereit sind
oder sich dafür engagieren.

Mit Vollmacht und Liebe
verkündet Jesus seine Botschaft
den Menschen seiner Zeit
und auch uns.

Er ermutigt uns die Welt zu prägen
mit dem Engagement der Liebe,
das nachhaltig wirkt
in der Beziehung unter den Menschen.

Seine Liebe sprengt die Grenzen
und durch sie überwinde auch ich
meinen engen Horizont
und blicke neu in unsere Welt.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 15 – Ego autem



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