Impulse zum 12. Sonntag Jahreskreis | Dominus fortitudo | B

Dominus fortitudo | Lektionar II/B, 296: Ijob 38,1.8–11 | 2 Kor 5,14–17 | Mk 4,35–41

Es gibt Grunderfahrungen des Lebens, die wohl jeder Mensch machen muss oder machen darf. Der Wechsel aus Sicherheit und Unsicherheit gehört dazu. Gerade waren wir uns unsere Sache und unseres Weges noch ganz sicher, bricht plötzlich ein Sturm herein und alles gerät ins Wanken, wird unsicher. Vor über einem Jahr waren es die Nachrichten über ein Virus, das unseren Alltag und die Gesellschaft radikal umkrempelte.

Gut, wenn man in solchen Situationen auf Gott vertrauen kann, wenn man ihm zutraut, dass er uns nahe ist und die Macht hat zu retten und zu bergen, was verloren ist wie es der Psalmbeter sagt. Preisen wir ihn, der auch unser Leben durch Höhen und Tiefen begleitet in unserer Mitte:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du erzählst vom Reich Gottes.
Deine Worte machen Mut dieses Reich unter uns zu suchen.
Du gibst uns Kraft dich und Gottes Wirken in der Welt zu entdecken

.

Gloria | Tagesgebet | MB 221

Heiliger Gott,
gib, dass wir deinen Namen
allezeit fürchten und lieben.
Denn du entziehst keinem deine väterliche Hand,
der fest in deiner Liebe verwurzelt ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In der Angst und Not stand Jesus seinen Freunden bei und half. In diesem Vertrauen rufen auch wir zu ihm und bitten:

  • Für alle, die in den Stürmen ihres Lebens ins Wanken geraten sind,
    dass sie aus der Beziehung zu dir
    neue Hoffnung für ihr Leben schöpfen.
    Christus, höre uns. | ALLE Christus, erhöre uns.
  • Für die Menschen, die unter Krieg und Terror leiden
    und aus ihrer Heimat fliehen müssen,
    dass sie Aufnahme und Hilfe finden.
  • Am 26. Juni werden durch Handauflegung und Gebet
    acht junge Männer zu Priestern geweiht werden.
    Erfülle sie mit deinem Geist,
    dass sie den Menschen unserer Zeit
    Deine Botschaft vom Reich Gottes verkünden können.
  • Für alle, die sich alleingelassen fühlen:
    Lass uns für ihre Not sensibel werden
    und ihnen hilfreich zur Seite stehen.
  • Für alle Verstorbenen, dass sie in deiner Herrlichkeit leben
    und alle Trauernden in dieser Hoffnung Trost finden.

Herr Jesus Christus, du bist unser Begleiter in Not und Gefahr. Lass uns niemals von dir getrennt werden. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Gütiger Gott,
du hast uns
durch den Leib und das Blut Christi gestärkt.
Gib, dass wir niemals verlieren,
was wir in jeder Feier der Eucharistie empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hinführung zur ersten Lesung | Ijob 38,1.8–11

Wo ist Gott im Angesicht von Leid und Unheil?
Im Angesicht der Bedrohung
durch Wasser, Dunkel und den Tod
erweist sich Gott als väterlich und mütterlich sorgend.
Er spricht in unsere Angst
sein „Ich bin da für euch“!
Auch wenn wir das Leid nicht erklären können,
wir sind nicht allein, Gott geht mit uns.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 5,14–17

Das Verhältnis zur korinthischen Gemeinde
war für den Apostel Paulus nicht immer einfach.
Missverständnisse und offene Gegnerschaft
sollen nicht das letzte Wort haben.
Weit größer als menschliche Grenzen
ist die Versöhnung, die Gott wirkt,
wo Menschen aus Liebe und Hingabe leben.

Lesehinweis

Meditation

Wo ist Gott
im Schiff meines Lebens,
das mich in Stürmen und ruhigem Wasser
durch das Leben trägt?

Oft liegt Gott
auch bei mir ganz hinten
auf einem Kissen und ruht,
weil ich die Seile im Griff habe.

Auch im Sturm
scheint er oft zu schlafen
mich der Gischt der Herausforderungen
unmittelbar aussetzend.

Doch der Herr ist da,
wenn ich in der Not zu ihm rufe,
in den größten Stürmen
schenkt er Ruhe und Sicherheit.

Gott ist da,
eine Grunderfahrung des Glaubens,
die ich immer wieder vergesse
und die mich immer trägt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Herr, ich möchte glauben,
in den Stürmen meines Lebens,
an den Grenzen meiner Kraft,
am Ende meines Horizontes.

Herr, hilf mir glauben,
dass du mir beistehst,
dass du zu mir stehst,
dass du mich auffängst
und tragen kannst ans sichere Ufer.

Herr, ich glaube,
weil ich deine Kraft spüre,
wo ich mich auf dich verlasse,
weil ich neuen Mut finde,
wo ich auf dich schaue,
weil ich zuversichtlich meinen Weg gehe,
den du mir zeigen willst.

Reinhard Röhrner

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