Impulse zum 4. Fastensonntag C | Laetare

Laetare | Lektionar III/C, 87: Jos 5,9a.10–12 | 2 Kor 5,17–21 | Lk 15,1–3.11–32

Sich von Herzen freuen, öffnet den Menschen, macht seine Wahrnehmung breiter und lässt ihn über viele Kleinigkeiten des Alltags hinwegsehen. Oft aber ist uns nicht so zumute. Die Angst vor dem Weltgeschehen im Großen oder in meinem ganz persönlichen Leben kann mich so in Be-schlag nehmen, dass mir die Freude abgeschnitten zu sein scheint.
Der vierte Fastensonntag trägt den lateinischen Namen Laetare, es ist der Anfang des Introitus „Laetare Jerusalem“ – „Freue dich Jerusalem“. Mit dem Rosa wird auch das Violett der Fastenzeit aufgehellt. Und mit Jerusalem sind wir alle gemeint, die wir zu Gott gehören, die in seiner Nähe sein wollen. Wir dürfen uns freuen, weil wir Gott an unserer Seite haben und er uns trägt, trotz aller Not und Grausamkeit der Welt.
Preisen wir unseren Herrn, den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du begegnest uns mit Güte. Kyrie eleison.
Du bist gekommen zu retten. Christe eleison.
Du willst alle Menschen erlösen. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 113

Herr, unser Gott,
du hast in deinem Sohn
die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt.
Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben,
damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Deine Güte, Herr, ist unbegrenzt. Du erwartest uns immer mit offenen Armen. So bitten wir Dich:

  • Für die Menschen,
    die sich für eine nachhaltige Erzeugung
    und gerechte Verteilung der Nahrungsmittel einsetzen.
    HERR, HÖRE UNS. | HERR, ERHÖRE UNS.
  • Für die Menschen,
    die sich in diesen Wochen der österlichen Bußzeit
    auf den Weg der Umkehr gemacht haben,
    dass sie deine Versöhnung erfahren.
  • Für die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt,
    dass Friede und Versöhnung erfahrbar wird.
  • Für die Opfer des Erdbebens in Myanmar und Thailand,
    dass sie schnell und nachhaltig Hilfe erfahren.
  • Für die Familien, die sich schwer miteinander tun,
    die drohen auseinander zu brechen
    und jene, die den Lebensweg mutig und zuversichtlich
    gemeinsam gehen.
  • Für unsere Verstorbenen,
    dass sie liebevolle Aufnahme finden im himmlischen Vaterhaus.

Guter Vater im Himmel, für deine Güte danken wir dir – heute und alle Tage und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
dein ewiges Wort ist das wahre Licht,
das jeden Menschen erleuchtet.
Heile die Blindheit unseres Herzens,
damit wir erkennen, was vor dir recht ist,
und dich aufrichtig lieben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | JOS 5,9A.10–12

Nicht Mose selbst führte das Volk Israel ins Gelobte Land,
er setzte Josua zum Nachfolger ein,
der mit den Israeliten den Jordan überschritt.
Heute hören wir vom ersten Pessach,
das das Volk im Gelobten Land feiert,
sich seiner Geschichte erinnert
und zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Die Erfahrung Gottes, der sie begleitet,
macht Mut die Herausforderungen
der Gegenwart und Zukunft anzunehmen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 KOR 5,17–21

Wie fühlt es sich an erlöst zu sein?
Eine Frage, die wir uns stellen könnten,
gerade in schwierigen Zeiten des Lebens.
Abseits der Euphorie des Anfangs
gibt es immer wieder Zeiten des Mühens,
sich als neue Schöpfung in Christus zu begreifen
und nicht vom Trott der Welt vereinnahmen zu lassen.

Lesehinweis

Josua | das o wird betont
Pessach | das e wird betont

Meditation

Wie selbstverständlich,
wartet der Vater
bis der Sohn heimkehrt.

Wie selbstverständlich umarmt er ihn
und nimmt ihn an
so wie er ist.

Bei Gott muss ich nichts erreichen,
muss ich nichts vorweisen,
mich nicht verstellen.

Ich darf immer zu ihm kommen,
mich von ihm annehmen lassen
und kann bei ihm geborgen sein.

Er schenkt mir Würde,
weil ich ein Kind Gottes bin,
eines seiner geliebten Kinder sein darf.

Das gibt mir Mut und Kraft,
anderen mit dieser Liebe
von ganzem Herzen zu begegnen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ob du, Gott,
wohl auch auf mich wartest?
Bis ich erkenne, wohin ich mich verlaufen habe?
Lässt du dich wiederfinden?

Herr, lass mich nicht verloren sein,
wenn ich dich verloren habe.
Lass mich den Weg zurück finden,
auf den Weg zu dir.

Lass mich hinter allem Krimskrams in meinem Leben
dich, mein wahres Leben, erkennen,
arbeite an mir,
forme und gestalte mich,
dass ich werde, was ich eigentlich bin:
Dein Kind, dein Ebenbild.

Ein Kind,
das gibt und nicht nimmt,
das vergibt und nicht verurteilt,
das aufrichtet und nicht hinrichtet.

Ein Kind, das umkehrt zu dir
und durch deine Freude darüber
angesteckt wird
und diese Flamme auf andere überträgt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative II

Aufbruch in das Land
in dem Milch und Honig fließen,
wo genug da ist,
dass alle leben können.

Ein Land voller Chancen,
die ich mit anderen ergreifen darf,
meine Welt schöpferisch gestalten
und so Gott verherrlichen.

Ein Land, das mehr ist als Erfolg,
in dem ich auch Scheitern darf,
Grenzen erfahren und erleben
und mit ihnen umgehen.

Ein Land in dem mir Gott begegnet
barmherzig und mit offenen Armen,
bergend und schützend
im Trubel der Zeit.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
25 C Fastenzeit – Sonntag 4 – Laetare

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