Impulse zum Palmsonntag | Palmarum | A

palmarum| Lektionar I/A,  97: Mt 21,1–11 |  Jes 50,4–7 | Phil 2,6–11| Mt 26,14 – 27,66 (oder 27,11–54)

Liebe Schwestern und Brüder!

Warum, unser Gott, sind wir von dir so weit? So haben wir im Lied gefragt beim Blick in unsere Welt. In den letzten fünf Wochen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Heute feiern wir mit der ganzen Kirche, um in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten.

Jesus Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und am ewigen Leben. So wollen wir die mitgebrachten Palmzweige, die an den Einzug damals in Jerusalem erinnern, segnen:

Dann spricht der Priester:

Allmächtiger, ewiger Gott,
segne + diese grünen Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges,
mit denen wir Christus, unserem König, huldigen.
Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt;
gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Evangelium Mt 21,1-11

Liebe Schwestern und Brüder!
Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte,
so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder.

Prozession zur Kirche | mit Gesang: Lobe den Herren
weiter mit Tagesgebet

ODER: Einzug ohne Prozession

Heute treten wir ein in die Feier der Heiligen Woche. Wir sehen den Herrn auf dem Kreuzweg und gehen mit ihm über Golgota und das Grab hin zum Ostermorgen – nicht als Schaulustige am Wegrand, sondern als die, die ihm nachfolgen und durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen das Leben erlangen. Huldigen wir dem König in unserer Mitte und rufen wir ihn, unseren Herrn und Kyrios, um sein Erbarmen an:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,

eingezogen in die Stadt Jerusalem. Kyrie eleison.
Mit Jubel begrüßten dich die Menschen als ihren König. Christe eleison.
Mit dem Kreuz hast du sie wieder verlassen. Kyrie eleison..

Gloria | Tagesgebet | MB (8)

Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt
und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns,
dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Auf einem Esel bist du in die Stadt Jerusalem eingezogen, um auf Augenhöhe der Menschen zu sein. Wir rufen voll Vertrauen zu dir:

  • Als König auf Augenhöhe kommst du zu den Menschen.
    Hilf uns allen Menschen ebenso zu begegnen
    und ihre Sorgen und Nöte ernst zu nehmen
    Christus, höre uns. | Christus, erhöre uns
  • Spott und Hohn hast du ertragen und dich demütigen lassen.
    Hilf allen, die sich anderen ausgesetzt erleben,
    deine Nähe zu erfahren.
  • Mit einer Dornenkrone als Zeichen der Macht wurdest du verhöhnt. Stärke alle Mächtigen sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen,
    besonders in der Ukraine und im Heiligen Land.
  • Bis zur Verzweiflung trieben dich Menschen.
    Steh allen bei, die keinen Weg mehr im Leben sehen
    dass sie gute Helferinnen und Helfer finden.
  • Immer wieder bist du unter der Kreuzeslast zusammengebrochen.
    Sei bei den Opfern von Unfällen und Gewalt
    und schenke Heilung und neue Zuversicht.
  • Die Botschaft der Liebe stirbt nicht.
    Hilf allen, die um Verstorbene trauern,
    aus dem Glauben an die Auferstehung zu leben.

Du willst auch unser König sein und uns führen in dein Reich, dafür danken wir dir durch Christus unseren Herrn. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott, du hast uns im heiligen Mahl gestärkt.
Durch das Sterben deines Sohnes gibst du uns die Kraft,
das Leben zu erhoffen, das uns der Glaube verheißt.
Gib uns durch seine Auferstehung die Gnade,
das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 50,4–7

In der Verbannung des Volkes Israel in Babylonien
entstanden die vier Gottesknechtslieder.
Der Gottesknecht wird von den Menschen
verworfen, geächtet und gequält;
aber Gott stellt sich hinter ihn.

Es ist eine Erfahrung, die Menschen immer wieder machen müssen
Gott zeigt seine Größe im Mitleiden mit den Leidenden.
Die Kirche hat von Anfang an
das Schicksal des Gottesknechtes
auf Jesus gedeutet.

Hinführung zur zweiten Lesung | Phil 2,6–11

Der Apostel Paulus
überliefert das älteste,
uns bekannte Christuslied der Urkirche.
Es beschreibt das Heilswerk Jesu Christi,
zuerst die Hingabe Jesu
bis zur Erniedrigung am Kreuz
und dann die Erhöhung Jesu zu Gott
sowie die Teilhabe an Gottes Herrschaft.

Lesehinweis

Babylonien | offenes A, y wie i

Meditation

Da stehen sie an der Straße,
jubeln diesem Jesus zu,
ja preisen ihn als ihren König,
den neuen David.

Da stehen sie an der Straße,
die Begeisterten, die Jubelnden,
aber auch die Zweifler
und sicher manche Spötter.

Sie stehen alle an der Straße,
die etwas von ihm wollen,
dass er König sei
von ihren Gnaden.

Sie stehen alle an der Straße
und verstehen es nicht,
dass er mit Liebe und Friede
zu den Menschen kommt.

Er ist auf Augenhöhe
mit allen um ihn herum,
nicht von oben herab,
von Herz zu Herz.

Gott kommt auch zu uns,
will uns begegnen
in der Weite seiner Liebe
mit weit geöffnetem Herz.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Warum musste das sein?
Warum musste Jesus ausgerechnet
in diese Stadt gehen,
wo seine Gegner auf ihn warteten?

Hätte er der Konfrontation,
die so vorhersehbar war,
nicht ausweichen können
und einen anderen Weg gehen?

Bin nicht auch ich selbst
oft auf dem Weg,
der mich zur Konfrontation führt,
die sich schon abzeichnet?

Erlebe ich nicht immer wieder,
dass ich diesen Situationen
nicht einfach ausweichen kann
und der Weg vom Hosianna zum kreuzige ihn
auch für mich
oft ein kurzer Prozess ist?

Jesus geht den Weg,
er geht ihn mit der Fülle der Liebe
mit der er den Menschen
zu allen Zeiten begegnete.

Er geht auch meine schweren Wege mit
und macht mir Mut
in der Liebe zu Gott und Menschen
meinen Weg in der Welt zu suchen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
23 A Fastenzeit – Palmsonntag – palmarum
23 A Fastenzeit – Palmsonntag – Hinführung und Meditation