Impulse zum 4. Fastensonntag | Laetare | C

Laetare | Lektionar III/C, 87: Jos 5,9a.10–12 | 2 Kor 5,17–21 | Lk 15,1–3.11–32

Der vierte Fastensonntag trägt den lateinischen Namen Laetare, es ist der Anfang des Introitus „Laetare Jerusalem“ – „Freue dich Jerusalem“. Freilich ist die Freude in diesen Wochen, in denen wir mit den Berichten über den Krieg in der Ukraine konfrontiert werden, oft dem Entsetzen und der Ohnmacht gewichen. Dennoch heißt dieser Sonntag so und will uns ermutigen in der Zuversicht der Freude auf Gott hin auch mit den Bildern und Berichten umzugehen, die uns aufwühlen. Uns nicht mehr und mehr in die Enge und Grausamkeit der Welt drängen zu lassen, sondern aus dem Glauben in der Verlorenheit der Welt einen Weg zu Gott zu suchen, der immer bereit ist uns aufzunehmen und sich immer freut, wenn wir den Weg zu ihm suchen und gehen.
Preisen wir unseren Herrn, den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist gekommen zu suchen. Kyrie eleison.
Du bist gekommen zu retten. Christe eleison.
Du bist gekommen zu erlösen. Kyrie eleison

KEIN Gloria | Tagesgebet | MB 113

Herr, unser Gott,
du hast in deinem Sohn
die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt.
Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben,
damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Gott ist uns ein gütiger Vater, zu dem wir mit unseren Anliegen kommen können. Er hat ein offenes Herz für uns. So bitten wir ihn:

  • Wir beten für die Menschen in der Ukraine
    und alle die vor Krieg und Terror flüchten,
    alle, die den Flüchtenden beistehen und Leben ermöglichen
  • Wir beten für die Menschen,
    die sich in diesen Wochen der österlichen Bußzeit
    auf den Weg der Umkehr gemacht haben,
    dass sie deine Versöhnung erfahren.
  • Wir beten für die Familien, die sich auseinandergelebt haben;
    für die Eltern, die darunter leiden,
    dass ihre Kinder sie verlassen haben.
  • Wir beten für alle diejenigen,
    die sich um ihre kranken Angehörigen kümmern,
    die die Erfüllung ihrer Lebensziele hintanstellen,
    um für andere da zu sein.
  • Wir beten für unsere Verstorbenen,
    dass sie liebevolle Aufnahme finden im himmlischen Vaterhaus.

Guter Vater im Himmel, für deine Güte danken wir dir – heute und alle Tage und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott, dein ewiges Wort ist das wahre Licht,
das jeden Menschen erleuchtet.
Heile die Blindheit unseres Herzens,
damit wir erkennen, was vor dir recht ist,
und dich aufrichtig lieben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jos 5,9a.10–12

Nicht Mose selbst führte das Volk Israel ins Gelobte Land,
er setzte Josua zum Nachfolger ein,
der mit den Israeliten den Jordan überschritt.
Heute hören wir vom ersten Pessach,
das das Volk im Gelobten Land feiert,
sich seiner Geschichte erinnert
und zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Die Erfahrung Gottes, der sie begleitet,
macht Mut die Herausforderungen
der Gegenwart und Zukunft anzunehmen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 5,17–21

Wie fühlt es sich an erlöst zu sein?
Eine Frage, die wir uns stellen könnten,
gerade in schwierigen Zeiten des Lebens.
Abseits der Euphorie des Anfangs
gibt es immer wieder Zeiten des Mühens,
sich als neue Schöpfung in Christus zu begreifen
und nicht vom Trott der Welt vereinnahmen zu lassen.

Lesehinweis

Josua | das o wird betont
Pessach | das e wird betont

Meditation

Ob du, Gott,
wohl auch auf mich wartest?
Bis ich erkenne, wohin ich mich verlaufen habe?
Lässt du dich wiederfinden?

Herr, lass mich nicht verloren sein,
wenn ich dich verloren habe.
Lass mich den Weg zurück finden,
auf den Weg zu dir.

Lass mich hinter allem Krimskrams in meinem Leben
dich, mein wahres Leben, erkennen,
arbeite an mir,
forme und gestalte mich,
dass ich werde, was ich eigentlich bin:
Dein Kind, dein Ebenbild.

Ein Kind,
das gibt und nicht nimmt,
das vergibt und nicht verurteilt,
das aufrichtet und nicht hinrichtet.

Ein Kind, das umkehrt zu dir
und durch deine Freude darüber
angesteckt wird
und diese Flamme auf andere überträgt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Aufbruch in das Land
in dem Milch und Honig fließen,
wo genug da ist,
dass alle Leben können.

Ein Land voller Chancen,
die ich mit anderen ergreifen darf,
meine Welt schöpferisch gestalten
und so Gott verherrlichen.

Ein Land, das mehr ist als Erfolg,
in dem ich auch Scheitern darf,
Grenzen erfahren und erleben
und mit ihnen umgehen.

Ein Land in dem mir Gott begegnet
barmherzig und mit offenen Armen,
bergend und schützend
im Trubel der Zeit.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Fastenzeit – Sonntag 4 – Laetare
22 C Fastenzeit – Sonntag 4 – Hinführung und Meditation


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