Impulse zum 5. Ostersonntag C | Cantate

Cantate | Lektionar III/C, 205: Apg 14,21b–27| Offb 21,1–5a | Joh 13,31–33a.34–35

Die Lage in der Welt ist ziemlich verfahren, Kriege und Terror an zahlreichen Orten, Handelskriege und Ausbeutung vieler Menschen zeugen nicht vom Fortschritt der Menschheit. Papst Leo XIV., der an diesem Sonntag in sein Amt als Bischof von Rom und Papst der römisch-katholischen Kirche eingeführt wird, hat gleich zu Beginn deutlich gemacht, dass die soziale Frage wesentlich zum Glauben gehört. Die Welt muss sich wandeln, damit Frieden werden kann und der Mensch eine Zukunft hat.
Das wird uns auch heute aus der Heiligen Schrift verkündet. Johannes sieht in seiner Offenbarung in einer Vision einen neuen Himmel und eine neue Erde. In diesem neuen Jerusalem soll sich die Erfahrung der Erlösung für alle Menschen zeigen. Im Evangelium gibt uns Jesus ein neues Gebot, das Gebot der Liebe. Wir wollen uns öffnen für das neue Leben in unserem auferstandenen Herrn.
Ihn preisen wir in unserer Mitte als unseren Herrn, den Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du hast den Tod überwunden. Kyrie eleison. Du schaffst einen neuen Himmel und eine neue Erde. Christe eleison.
Du schenkst uns das Gebot der Liebe. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 170

Gott, unser Vater,
du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Rufen wir zu Jesus Christus, der uns in seiner Auferstehung erneuert hat um dem neuen Himmel und der neuen Erde einen Weg zu bereiten:

  • In einer Welt voller Streit und Krieg
    stärke alle Menschen
    Wege des Friedens und der Versöhnung zu suchen.
  • Viele wenden sich ab von Glaube und Kirche.
    Erneuere deine Kirche,
    damit sie die österliche Botschaft überzeugend verkünden kann.
  • An diesem Sonntag wird Papst Leo XIV eingeführt.
    Mache allen Verantwortlichen deutlich,
    dass die soziale Frage nur aus dem Glauben
    erfüllend beantwortet werden kann.
  • Glaube ist immer politisch, wenn er die Sorgen ernst nimmt.
    Hilf allen Verkündern
    deine Frohbotschaft ermutigend zu erzählen.
  • Nimm alle, die in dir verstorben sind, auf in deine Liebe
    und lass sie im himmlischen Jerusalem sein.

Du hast uns das Leben gebracht, dich preisen wir mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott, höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Leib und Seele gesunden.
Gib, dass wir die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Apg 14,21b–27

In der Apostelgeschichte erzählt uns Lukas
von den Missionsreisen des Paulus.
Heute hören wir vom Ende der ersten Reise
die er zusammen mit Barnabas unternahm.
Paulus ordnet die Gemeinden
und ermutigt auch bei Schwierigkeiten
dem Glauben treu zu bleiben.
Dankbar berichten sie den Christen in Antiochia,
dass die Missionsreise ein Erfolg war,
weil viele Juden und Heiden zum Glauben fanden.

Hinführung zur zweiten Lesung |  Offb 21,1–5a

In der Verfolgung am Ende des 1. Jahrhunderts
hat der Seher Johannes auf der Insel Patmos Visionen.
Wie unheilvoll und bedrängend
sich die Mächte auch zeigen,
der Glaube weist über sie hinaus
und öffnet den Blick auf Gott,
der die Schöpfung erneuern wird
und so alle Menschen und die Welt
in seiner Liebe vollendet.

Lesehinweis

Lystra: y wie ü
Ikónion: Betonung auf dem ersten kurz gesprochenen o
Antióchia: Betonung auf dem o
Pisídien: Betonung auf demzweiten i
Pamphýlien: Betonung auf dem y, gesprochen wie ü
Perge: Betonung auf dem ersten e
Attália: Betonung auf dem mittleren a

Meditation

„Ich, Johannes,
sah einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr.“ (Offb 21,1)

Was für eine Sehnsucht,
die Johannes damals ausspricht,
die auch meine Sehnsucht
in den Wirren unserer Tage trifft.

Inmitten all der Kriege,
des Terrors und Streits in der Welt
bis hinein in mein persönliches Umfeld,
erlebe ich mich ohnmächtig.

Aus dem Glauben heraus,
kann ich die Welt nicht einfach umkrempeln,
dem Bösen nicht einfach ein Ende bereiten,
aber den Blick neu ausrichten.

Der Glaube ermutigt mich
im Blick auf den Auferstandenen
den Menschen in meinem Umfeld
Frieden und Versöhnung zu bringen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Einander sollen wir lieben
und so der Welt zeigen,
dass wir Jesu Jüngerinnen und Jünger sind.

Aber ich kann doch nicht alle lieben!
Da sind auch die, die ich nicht mag,
die mir nicht wohl gesonnen sind!

Solange einander lieben
ein äußerliches Tun ist,
werde ich Grenzen ziehen, begrenzt sein.

Dort wo ich selbst
von dieser Liebe durchdrungen bin
kann ich in dieser Freiheit leben.

Eins sein mit Gott
wie es Jesus seinen Freunden vorlebte
und er auch für mich da sein will.

Ich beginne für mich und aus mir,
mich einzulassen auf Gott und mich selbst,
dass seine Liebe durch mich wirkt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative ||

Mein Glaube kommt mir oft vor wie ein Regelwerk,
dass mir nur wenig Luft zum Atmen gibt
und kaum Raum für mich selber lässt,
weil der Ballast mich niederdrückt.

Was wäre wohl,
wenn ich den Glauben anders sähe,
wenn nicht Verbot, sondern Ermutigung
im Mittelpunkt des Glaubens stünde?

Geliebt zu werden
und darum zu wissen,
wieder lieben mit dem ganzen Herzen,
verändert mich und meine Welt,
lässt mich auf dem Fundament des Glaubens
eine neue Welt erkennen, die mich trägt.

Wo die Möglichkeit der Liebe
Wirklichkeit wird
lebe ich im und aus dem Glauben,
da wird mein Leben weit, tief und erfüllt.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
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