Impulse zum 34. Sonntag im Jahreskreis B | Christkönig | Dignus est

Dignus est | Christkönig | DNJC universorum regis | Lektionar II/B, 381:
Dan 7,2a.13b–14 | Offb 1,5b–8 | Joh 18,33b–37

Die K-Frage hat die politische Diskussion der letzten Tage bestimmt. Wen werden die einzelnen Parteien ins Rennen um das Kanzleramt in der kommenden Bundestagswahl schicken und wen nicht? Wer ist bereit Macht zu übernehmen? Wem traut man zu, dass er ausreichend Wähle-rinnen und Wähler mobilisieren kann? – Im politischen Spiel geht es um Macht, Macht die ausgespielt wird, oft ohne Rücksicht auf die Bedürfnis-se anderer.
Im Glauben ist die K-Frage entschieden. Mit dem letzten Sonntag im Kir-chenjahr feiern wir Jesus Christus als unseren König, als einen, der Mut hat sich den Mächtigen entgegenzustellen, die oft genug mehr die Mari-onetten anderer und eigener Vorstellungen sind. Jesus vor Pilatus macht uns deutlich, dass er wahrhaftig ist, im Unterschied zum politischen Statthalter des Kaisers.
Rufen wir zu unserem Herrn und König Jesus Christus, dem Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist unser König mit der Dornenkrone.
Du bist unser Herr, ohne uns zu beherrschen.
Du führst uns zur Herrlichkeit.

Gloria | Tagesgebet | MB 261

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast deinem geliebten Sohn
alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden
und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht.
Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen,
damit sie allein dir dienen
und dich in Ewigkeit rühmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Du bist unser König, Herr Jesus Christus, der sich um uns sorgt und uns zur Fülle führen möchte. Vertrauensvoll wenden wir uns mit unseren Bitten an dich:

  • Wir beten für die Menschen,
    die unter den Machtspielen leiden, die in Terror und Krieg,
    in der Ukraine, im Nahen Osten und anderswo
    leben und sich nach Frieden und Versöhnung sehnen.
    CHRISTKÖNIG: WIR BITTEN DICH, ERHÖRE UNS.
  • Wir beten für die Mächtigen unserer Zeit,
    dass sie die Verantwortung vor den Machterhalt stellen,
    und zum Wohl aller Menschen handeln.
  • Wir beten für die Menschen am Ende der Kraft,
    in Krankheit oder den Sorgen des Alltags,
    dass sie im Glauben neue Kraft und Zuversicht finden.
  • Wir beten für die Kirche,
    dass sie das Beispiel des Königs Christus nachahmt
    und so der Welt Hoffnung schenkt.
  • Wir beten für unsere Verstorbenen,
    dass sie im himmlischen Reich sein dürfen
    und alle Trauernden mit der Hoffnung getröstet werden.

Denn du bist der Anfang und das Ende, Alpha und Omega. Dir danken wir, dass du uns leiten willst, heute und in alle Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du hast uns berufen,
Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.
Stärke uns durch diese Speise,
die uns Unsterblichkeit verheißt,
damit wir Anteil erhalten
an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | DAN 7,2A.13B–14

Eine Zeit, die geprägt ist von Wirren, Krieg und Terror,
Ohnmacht der Mächtigen,
die diese mit Brutalität überspielen möchten.
Das 2. Jahrhundert vor Christus
ist unserer Erfahrung vielfach ähnlich
Mehr als Gewalt mit neuer Gewalt,
Leid mit immer neuem Leid zu beantworten
sehnen sich die Menschen nach Frieden und Versöhnung,
Daniels Vision ist ein Ausdruck dieser Hoffnung.

Hinführung zur zweiten Lesung | OFFB 1,5B–8

Die Offenbarung des Johannes ist keine Träumerei,
es ist die Vision einer Zukunft,
die Mensch und Schöpfung
im Blick auf Gott gerecht wird.
Keine Vertröstung
oder innerweltliche Erlösungsphantasie,
in Jesus Christus
wird jeder Einzelne in seiner persönlichen Not erlöst.

Lesehinweis

Omega – Betonung auf dem O, das offen und weit gesprochen wird

Meditation

Jesus vor Pilatus,
ein ungleiches Verhältnis,
der Gefesselte
vor dem Statthalter des Kaisers.

Doch Jesus wirkt souverän,
er legt aufrichtig Zeugnis ab
vor dem Mächtigen,
dem es vor allem um seine Macht geht.

Er spielt mit dem Kalkül,
sich vor den Mächtigen der Juden
und vor dem Kaiser in Rom
keine Blöße zu geben.

Jesus ist ganz offen,
er legt Zeugnis ab für die Wahrheit
und so für die Liebe,
die jede Macht überwindet.

Ob es Pilatus begriffen hat?
Ob es die Machtgierigen unserer Tage
einmal begreifen werden?
Wo Gott wirkt,
tritt die Macht hinter der Liebe zurück.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Als König feiern wir dich,
einen der über den Königen der Welt steht,
der sich doch zum Diener und Spielball
von allen macht.

Warum setzt sich dein Königtum nicht durch?
Warum setzt du den Kriegen und dem Terror kein Ende?
Warum bringst du die Menschen nicht zur Vernunft?
Warum spüren wir so wenig von dieser Macht?

Als König feiern wir dich,
aber ganz anders als sich die Welt das denkt,
anders als ich es mir so denke,
denn du gehst den Weg auf der Seite der Leidenden.

Du bist mein König,
wenn ich an meine Grenzen stoße,
wenn ich nicht mehr weiter weiß,
wenn Angst und Unsicherheit mich bestimmen.

Du bist König aller,
weil du nicht aus der Liebe zur Macht,
sondern ganz und gar
aus der Macht der Liebe lebst.

Reinhard Röhrner

MEDITATION | ALTERNATIVE II

Herr Jesus Christus,
du sagst uns:
“Mein Königtum
ist nicht von dieser Welt.“ (Joh 18,36)

In der Messfeier schenkst du uns Anteil
an deiner Welt,
an deinem Leben,
an deiner Liebe.

Wir wollen dir danken,
für die Kraft,
die du uns immer wieder schenkst
den Weg durch diese Welt zu gehen,
für den Mut immer wieder anzufangen.

Denn „in der Welt werdet ihr von allen Seiten bedrängt;
aber lasst euch nicht entmutigen
und vertraut darauf:
Ich habe die Welt besiegt!“ (Joh 16,33)

So gehen wir zuversichtlich
in diese Tage
im Glauben und Vertrauen,
dass du unser Herr und König bist.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 34 – dignus est agnus

Nach oben scrollen