Impulse zum 20. Sonntag im Jahreskreis B | Protector noster

Protector noster | Lektionar II/B, 328:
Spr 9,1–6 | Eph 5,15–20 | Joh 6,51–58

Wir haben gern klare Worte, eindeutige Aussagen. Oft aber bleiben die Worte hinter der erwarteten Klarheit zurück und nicht selten wird mit vielen Worten nicht gesagt, was mit wenigen gesagt werden könnte.

In seiner großen eucharistischen Katechese, der Brotrede im Johannesevangelium, spricht Jesus vom Kern des Glaubens in scheinbar widersprüchlichen Bildern und Worten. Die Reaktion einiger Menschen war schon damals: Wer kann das anhören? Wer soll das glauben? – Dabei geht es gerade in der klaren und deutlichen Sprache Jesu um den Kern des Glaubens, der die Grenzen unserer Sprache und unseres Denkens sprengt und genau deshalb immer auch verstörend sein wird.

Preisen wir unseren Herrn, den Kyrios, das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist und uns Speise zum ewigen Leben ist:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist das Brot des Lebens.
Du stärkst uns mit der himmlischen Speise.
Du erfüllst unsere Seele.

Gloria | Tagesgebet | MB 231

Barmherziger Gott,
wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes statt angenommen
was kein Auge geschaut und kein Ohr gehört hat,
hast du denen bereitet, die dich lieben.
Gib uns ein Herz,
das dich in allem und über alles liebt,
damit wir den Reichtum deiner Verheißungen erlangen,
der alles übersteigt, was wir ersehnen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Jesus sagt, dass er das lebenspendende Brot ist, mehr als Nahrung für den Leib, Bort für Seele und Leib. So rufen wir vertrauensvoll zu ihm:

  • Für die Menschen,
    die hungern und dürsten, die kein Dach über dem Kopf haben,
    um nachhaltige Hilfe und Unterstützung.
    Pour le peuple,
    qui ont faim et soif, qui n’ont pas de toit au-dessus de leur tête,
    pour une aide et un soutien durables.
  • Für die Menschen,
    die sich für die Freundschaft unter den Menschen einsetzen,
    um die Kraft den Grund für das Miteinander legen zu können.
  • Für die Menschen,
    die anderen zum Brot des Lebens werden,
    um den Mut auch sich selbst nicht aus dem Blick zu verlieren.
    Pour le  peuple,
    les autres deviennent le pain de vie,
    pour ne pas perdre de vue votre courage.
  • Für die Menschen,
    die unter Terror und Krieg leiden, um Frieden und Versöhnung,
    für unsere Verstorbenen um das ewige Leben bei dir.

Du stillst den Hunger und die Sehnsucht der Welt für alle Menschen, die zu dir rufen und sich dir anvertrauen, dafür danken wir dir jetzt und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
im heiligen Mahl
schenkst du uns Anteil am Leben deines Sohnes.
Dieses Sakrament
mache uns auf Erden Christus ähnlich,
damit wir im Himmel
zur vollen Gemeinschaft mit ihm gelangen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Spr 9,1–6

Wenn im Alten Testament
von Weisheit gesprochen wird,
klingt indirekt immer auch Gott mit an.
Weisheit meint nicht zuerst den Verstand,
sondern ein Verhalten,
das sittlich und religiös in Ordnung ist.
So wird sie dem Menschen wie eine gute Speise.
Kraft und Mut für den Weg des Lebens schenken.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 5,15–20

Wie schon in der ersten Lesung,
mahnt auch der Brief an die Christen in Ephesus
sich für Gottes Weisheit zu öffnen.
Sich auf Gottes Geist einzulassen
und sich ihm anzuvertrauen
ist die erste und wichtigste Aufgabe des Christen.

Meditation

„Ich bin das lebendige Brot,
das vom Himmel gekommen ist.“ (Joh 6,51a)

Ein Wort,
das viele verwirrt,
ja sie verstört
und doch so viel Heilsames in sich trägt.

In eine Welt, die heillos verstrickt ist
in Hass und Gewalt;
Neid und Gegeneinander,
kommt Gott im Zeichen des Brotes.

Nicht mit gewaltigen Zeichen,
nicht mit Spektakulärem,
sondern im einfachen Brot,
das den Menschen nährt, kommt ER.

Wer es annehmen kann,
wer sich auf dieses Zeichen der Liebe einlassen will,
wird seine Kraft in sich spüren,
erfüllt sein mit Leben,
das Gott uns schenkt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ich möchte
und ich brauche
und das noch
und das auch noch.

Wieviel brauche ich?
Wieviel ist wirklich nötig?
Was fehlt mir im Leben?
Wonach hungert und dürstet mich?

In der großen Dankfeier
kommen wir zusammen,
feiern die Gemeinschaft mit Gott
und untereinander.

Nicht verlangen und fordern,
sondern dankbar empfangen,
was Gott in seiner Liebe schenken will
dir und mir.

So erfüllt sich Christi Wort,
so zeigt sich seine Gegenwart im Brot,
weil das verwandelte Brot
uns verwandeln und erneuern wird.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 20 – Protector noster



Beitrag veröffentlicht

in

, , ,

von