Impulse zum 14. Sonntag im Jahreskreis B | Suscepimus

Suscepimus | Lektionar II/B, 304:
Ez 1,28c – 2,5 | 2 Kor 12,7–10 | Mk 6,1b-6

Wenn ein Mensch erfolgreich sein will, muss er sich durchsetzen, seine Frau und seinen Mann stehen, Stärke zeigen. Das gelingt aber oft nicht, manchmal nimmt es ganz skurrile Formen an, wie Menschen ihre Stärke unter Beweis stellen möchten. Alle Stärke zeigt sich jedoch immer nur so lange kein Stärkerer kommt oder meine gezeigte Stärke entzaubert. Der Apostel Paulus ist uns als wirkmächtiger Verkünder der Frohbotschaft Christi vor Augen, der die frühe Kirche wesentlich prägte. Heute hören wir einen Weg zum gelingenden Leben, das nicht die Stärke, sondern die Schwäche in den Mittelpunkt stellt. Das Eingestehen der Schwäche und seine Offenheit für die Kraft Christi, gibt ihm Mut und schenkt ihm Sinn für sein Leben. Nun muss er nicht mehr die Stärke vorspielen, sondern darf in seiner Schwäche Gottes Nähe und Kraft erleben. Diesen Christus, unseren Kyrios, grüßen wir in unserer Mitte:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
mit dir kommt Gottes Reich: Kyrie eleison.
Du verkündest die Botschaft mit Vollmacht: Christe eleison.
Du bist die Mitte: Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 223

Barmherziger Gott
durch die Erniedrigung deines Sohnes
hast du die gefallene Menschheit
wieder aufgerichtet
und aus der Knechtschaft der Sünde befreit.
Erfülle uns mit Freude über die Erlösung
und führe uns zur ewigen Seligkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Jesus wirkt Wunder, wo Menschen in der Offenheit für Gottes Zuspruch leben. In dieser Offenheit rufen wir zu ihm:

  • Für die Menschen, die Gottes frohe Botschaft heute verkünden:
    um Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft.
    Christus, höre uns | ALLE Christus, erhöre uns.
  • Für die Menschen, die ihre Welt und Gott nicht mehr verstehen,
    die um ihren Glauben ringen:
    um Halt und gute Begleiter
  • Für die Menschen, die Anstoß an dir nehmen und dich ablehnen:
    um Einsicht und Umkehr sowie den Mut Wunder zu erleben.
  • Für die Menschen, die zu einem geistlichen Dienst berufen sind,
    in der Kirche und in den Familien:
    um Begeisterung und Durchhaltevermögen.
  • Für die Menschen, die pflegend und heilend tätig sind:
    um Kraft und Wertschätzung für den Dienst.
  • Für alle unsere Verstorbenen:
    um das ewige Licht und Leben in deiner Herrlichkeit.

Herr, wir vertrauen dir. Du weißt, was wir brauchen. Dich preisen wir in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, du hast uns mit reichen Gaben beschenkt.
Lass uns in der Danksagung verharren
und einst die Fülle des Heils erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ez 1,28b – 2,5

Der Tempelpriester Ezechiel
gehörte zu den ersten Verbannten,
die von Babylon aus, zur Umkehr zu Gott mahnten.
Er sah die unheilvolle Entwicklung voraus
und versuchte klarzumachen,
dass keine politischen Ränkespiele
oder populistische Sprüche die Situation ändern,
sondern der Blick auf den Menschen
mit der Zuversicht aus Gott.
2600 Jahre alt und doch brennend aktuell.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 12,7–10

Die Briefe des Apostels Paulus
verraten viel über seine eigene Person.
Seine tiefe und spannungsreiche Beziehung
zur korinthischen Gemeinde ist dabei exemplarisch.
Seine Verkündigung der Größe Gottes
verbirgt zu keiner Zeit,
dass er selbst ein Mensch mit Fehlern und Schwächen ist.
Aus dem Glauben heraus
spürt er im Annehmen seiner Schwäche
die Kraft Gottes

Lesehinweis

Ezechiel – Betonung auf zweitem E, i und e getrennt gesprochen

Meditation

Das Wunder kann geschehen,
wo Menschen offen sind
und bereit es zu empfangen.

Das Wunder wird geschehen,
wo Gottes Nähe erwartet wird
und die Herzen sich öffnen.

Im Wunder zeigt sich
die Weite der Liebe Gottes
und seine Kraft im Leben der Menschen.

Durch das Wunder
verändern sich Menschen
und die Welt erscheint
anfanghaft im Glanz Gottes.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Jesus unser Bruder,
ein vertrauter und guter Mensch,
mehr noch,
ein ungewöhnlich guter Mensch.

Wir kennen ihn,
Bücher wurden über ihn geschrieben,
seine Worte und Taten analysiert
und alle fein gedeutet.

Und Gott ist er auch?
Geht das?
Wie soll ich das beschreiben
und wie einordnen?

Anders ist er,
er ist mir nahe, als der ganz Andere,
der mich meint
und mir Mut macht
mit ihm
meinen Weg zu suchen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
24 B Jahreskreis – Sonntag 14 – Suscepimus



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