Impulse zum Fest der Heiligen Familie | A

Heilige Familie| Weihnachten| Lesejahr A
Lektionar I/A, 40: Sir 3,2–6.12–14 |  Kol 3,12–21 |  Mt 2,13–15.19–23

Wir sind mitten in der Weihnachtsoktav, den acht Tagen an denen wir beten: Heute ist uns der Heiland geboren. Wenn wir heute das Fest der Heilige Familie feiern, machen wir uns bewusst, dass Jesus wirklich Mensch geworden ist, dass er in seiner irdischen Familie seinen Weg in diese Welt gefunden hat, begleitet von Maria, seiner Mutter, und Joseph, dem von Gott beauftragten Beschützer.

„Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Joh 1,11) So klingt es uns noch vom Johannesprolog des Weihnachtstages im Ohr. Deshalb erlebt sich auch das göttliche Kind von Anfang an bedroht in der Welt, die Erfahrung der Flucht nach Ägypten ist exemplarisch für das Unterwegssein des Menschen und das Vertrauen, dass Gott alle Wege mitgeht wie es einst Alfred Delp SJ betonte.

Preisen wir ihn, unseren Heiland, den Kyrios:

Kyrie | mit Gl 156

Herr Jesus Christus,
du bist vom göttlichen Vater ausgegangen.
Du hast in allem wie wir als Mensch gelebt außer der Sünde.
Sohn Gottes und Mariens

Gloria | Tagesgebet | MB 42

Herr, unser Gott,
in der Heiligen Familie
hast du uns ein leuchtendes Vorbild geschenkt.
Gib unseren Familien die Gnade,
dass auch sie in Frömmigkeit und Eintracht leben
und einander in der Liebe verbunden bleiben.
Führe uns alle
zur ewigen Gemeinschaft in deinem Vaterhaus.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes 
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Gott wird Mensch mit allen Konsequenzen, in Freud und Leid ist er uns nahe. Zu ihm rufen wir voll Vertrauen:

  • Menschen sind unterwegs in der Welt,
    lass sie ankommen und Heimat finden.
  • Menschen sehnen sich nach Gott,
    eröffne ihnen Perspektiven und Zeichen deiner Nähe.
  • Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft und Liebe,
    schenke ihnen Geborgenheit und Ruhe.
  • Menschen leben in der Angst vor anderen Menschen,
    gib ihnen gute Begleiter und treue Freunde,
    die ihnen Mut und Sicherheit schenken.
  • Menschen sind aus dieser Welt geschieden,
    nimm sie auf in deine Liebe und tröste die Trauernden

Du bist uns nahe und begleitest uns, dafür danken wir dir heute und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.

Schlussgebet

Herr, unser Vater,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gestärkt.
Bleibe bei uns mit deiner Gnade,
damit wir das Vorbild der Heiligen Familie nachahmen
und nach der Mühsal dieses Lebens
in ihrer Gemeinschaft das Erbe erlangen,
das du deinen Kindern bereitet hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Sir 3,2–6.12-14 (3-7.14–17a)

In der Familie gibt es nicht nur
eine einseitige Verantwortung der Eltern
gegenüber ihren noch nicht erwachsenen Kindern.
Es gibt auch eine Verantwortung
der bereits erwachsenen Kindern
gegenüber ihren alt gewordenen Eltern.
Die Lesung aus dem Buch Jesus Sirach
greift dies auf und mahnt,
den alten Eltern ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Kol 3,12–21

Überall wo Menschen sind, „menschelt“ es
auch unter Christen.
Der Kolosserbrief weiß das genau:
deshalb ruft er immer wieder das in Erinnerung,
was uns allen gemeinsam ist.
„Ihr seid von Gott geliebt“.
Diese Gemeinsamkeit ist die Grundlage unseres Miteinanders;
und aus ihr ergeben sich auch die Grundsätze
für das Leben einer Familie,
einer Partnerschaft
oder einer Gemeinschaft von Christen.

Lesehinweis

Kolosser – Betonung auf dem zweiten o 

Meditation

Der zur Weihnacht geboren wurde,
hat nicht auf Probe mit uns gelebt,
ist nicht auf Probe für uns gestorben,
hat nicht auf Probe geliebt.
Er ist das Ja und sagt das Ja,
ein ganz unwiderrufliches göttliches Ja
zu uns, zur Menschheit, zur Welt.

Dieses Ja kann uns tragen,
kann uns heraus reißen aus Vorläufigkeiten,
Unsicherheiten, Halbheiten, Vergeblichkeiten.
Er will uns begleiten und so befähigen,
selber Ja zu sein,
nicht auf Probe, nicht nur zur Hälfte,
nicht nur „ja aber“.
Mögen wir sein Ja erfahren
in uns, über uns, um uns,
uns mögen andere es erfahren
durch uns.

ð Bischof Klaus Hemmerle

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