Dignus est | CHRISTKÖNIG | DNJC universorum regis
Lektionar III/C, 398: 2 Sam 5,1−3 | Kol 1,12−20 | Lk 23,35b−43
Im Heiligen Jahr vor einhundert Jahren hat Papst Pius XI. ein neues Fest für die Kirche eingeführt. In Erinnerung an 1600 Jahre Konzil von Nicäa und in den Wirren und Umbrüchen nach dem 1. Weltkrieg sollte aus dem Glauben im Blick auf Jesus Christus eine neue Perspektive erstehen. Das „soziale Königtum Christi“ stellt einen Gegenentwurf zu weltlichen Allmachtsphantasien dar.
Anfangs wurde es am letzten Sonntag im Oktober gefeiert, seit der liturgischen Erneuerung nach dem zweiten vatikanischen Konzil ist es auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres verlegt worden als Krönung des Jahreslaufs.
Das heutige Fest macht uns Mut in Jesus den Christus, unseren König und Erlöser zu feiern, der in der Welt lebte um sie zu erlösen und uns zur himmlischen Pracht zu führen. Rufen wir zu Jesus Christus, dem König der Welt:
Kyrie
Herr, Jesus Christus,
du König ohne Gewalt. Kyrie eleison.
Du bist der König am Kreuzesstamm. Christe eleison.
Du König voller Liebe. Kyrie eleison.
Gloria | Tagesgebet | MB 261
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast deinem geliebten Sohn
alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden
und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht.
Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen,
damit sie allein dir dienen
und dich in Ewigkeit rühmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN
Fürbitten
Nicht Macht und Gewalt haben das letzte Wort, sondern unser Herr Jesus Christus, der König aller Welt. Zu ihm rufen wir:
- Macht und Gewalt zerstört Leben durch Krieg und Terror.
Zeige den Mächtigen Wege zu Frieden und Versöhnung.
Christus, König, höre uns | Christus, König, erhöre uns - Ausgrenzung und psychischer Druck bedrängt das Leben.
Stärke alle, die sich gegen äußeren Druck wehren müssen
und schenke die Erfahrung der Nähe Gottes. - Sinnlosigkeit lässt Menschen hilflos zurück.
Lass alle Menschen gute Wegbegleiter finden,
die helfen in den Herausforderungen des Alltags. - Gewalt- und Machtspiele lassen Menschen fassungslos zurück
Steh allen Menschen bei, die sich ohnmächtig fühlen,
die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen
oder vor schweren Entscheidungen stehen. - Im Tod sind Menschen aus unserer Welt genommen.
Tröste die Trauernden mit der Hoffnung
auf ein Wiedersehen in deiner Herrlichkeit.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. AMEN
Schlussgebet | MB
Allmächtiger Gott, du hast uns berufen,
Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.
Stärke uns durch diese Speise,
die uns Unsterblichkeit verheißt,
damit wir Anteil erhalten
an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.
Hinführung zur ersten Lesung | Sam 5,1–3
Gott wollte sein Volk in Freiheit führen,
aber das ist schwer, weil man Gott nicht
von Angesicht zu Angesicht begegnet.
So sehnte sich das Volk nach einem König,
der im alten Orient auch Heilsbringer von Gott war.
David war als Nachfolger Sauls nur König von Juda,
sein Mut und sein Erfolg machten Nordstämme aufmerksam
auch sie wollten ihn als Hirt,
der für das Volk da ist und es leitet.
Hinführung zur zweiten Lesung | Kol 1,12–20
Das Recht des Stärkeren
scheint sich immer wieder durchzusetzen.
Wer an den Hebeln der Macht sitzt
kann die Welt verändern, wenn es sein muss mit Gewalt.
Der Christushymnus
aus dem Brief an die Christen von Kolossä
sagt etwas ganz anderes:
Christus ist Mitte und Ziel der Welt und des Lebens.
Wenn er über die Welt siegt,
dürfen wir zuversichtlich leben und auf ihn zugehen.
Lesehinweis
Kolosser: Betonung auf dem zweiten o
Meditation
Ein sonderbarer König,
Alpha und Omega,
Anfang und Ende
über Himmel und Erde.
Ein König,
der loslassen kann
und sich nicht klammert
an Macht und Gewalt.
Ein König, der hilft
Vorurteile zu überwinden,
Ausgegrenzte zu umarmen,
und Kranken mit Liebe und Fürsorge zu begegnen.
Ein König, der hilft
Ängste abzubauen,
Nächstenliebe zu leben,
und Feste zu feiern mit denen, die am Rand stehen.
Ein König, der sich niederkniet
um mir die Füße zu waschen
und um mich aufzurichten
um der Welt seine Liebe zu verkünden.
Reinhard Röhrner
Meditation | Alternative
Christus ein König!
Ein Herrscher mit Macht und Gewalt?
Ein Gebieter über viele Menschen?
Ein Herr über ein großes Königreich?
Christus ein König,
dessen Macht sich in Ohnmacht zeigt,
dessen Größe sich klein machen kann,
dessen Gewalt sich verletzlich macht.
Christus ein König,
der den Menschen nachgeht,
sie sucht in ihrer Verlorenheit
und zu sich selbst und Gott führt.
Christus ein König,
der alle Macht überwindet
und sich mit seiner Liebe offenbart
um so alle zu verbinden.
Christus ein König,
dessen Reich über die Grenzen der Welt geht,
der alles überwunden hat
und zu Gott führen will.
Reinhard Röhrner
Weitere Impulse
25 C Jahreskreis – Sonntag 34 – DNIC universorum regis
