Impulse zum Weihetag der Lateranbasilika C | vidi civitatem

Vidi civitatem | Lektionar III/C,:  Ez 47,1-2.8-9.12 | 1 Kor 3,9c-11.16-17 | Joh 2,13-22

Wer sein zuhause gestaltet, richtet sich so ein, wie es ihm möglich ist und gefällt. Die Pracht unserer Kirchen wollen ein Zuhause für unseren Glauben sein. In ihrer künstlerischen Gestaltung und all ihrer Pracht wollen sie uns auf die Herrlichkeit bei Gott hinweisen. So unterschiedlich Kirchen im Laufe der Jahrhunderte gestaltet wurden, haben sie alle eine zentrale Aufgabe: Ort der Anbetung Gottes zu sein.
So sind gleichsam alle Kirchen miteinander verbunden. Heute feiern wir den Weihetag der Lateranbasilika in Rom, die Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises genannt wird. Sie ist dem Erlöser, dem Salvator geweiht, weil wir alle auf dem Weg zur Erlösung sind.
Preisen wir den Auferstandenen Jesus Christus, unseren Kyrios:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist in deiner Kirche lebendig. Kyrie eleison.
Du führst uns durch die Zeit. Christe eleison.
Du bist das Ziel des Lebens. Kyrie eleison

Gloria | Tagesgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du hast gewollt, dass dein Volk Kirche hieße,
denn wir sind das Haus,
in dem deine Herrlichkeit wohnt.
Gib, dass die Gläubigen,
die sich in deinem Namen versammeln,
dich ehren, dich lieben und dir gehorchen,
damit sie unter deiner Führung
das ewige Erbe erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Wir sind versammelt als feiernde Gemeinde, die sich um Gott versammelt und zu ihm, unserem Herrn und Erlöser ruft:

  • Der Glaube ist vielen Menschen fremd geworden.
    Stärke alle Verkünder und alle Gläubigen,
    deine Botschaft überzeugend und begeisternd zu verkünden
  • Die Pracht der Welt kann uns verführen.
    Hilf allen Gläubigen sich nicht in der Welt zu verlieren,
    sondern die Herrlichkeit des Glaubens im Herzen zu bewahren.
  • Das Leben ist geprägt von Entscheidungen.
    Hilf allen Menschen die Geister zu unterscheiden
    und so gute Wege des Miteinanders zu suchen.
  • Terror und Krieg, vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten, zerstören Leben und Lebensraum.
    Gib den Mächtigen die Einsicht Wege des Friedens zu suchen.
  • In der Hoffnung auf eine ewige Heimat bei dir
    sind Verwandte und Freunde zu dir heim gegangen.
    Nimm sie auf in deine Herrlichkeit.

Du bist der Gott, der uns zeitlebens begleitet und zu seiner Herrlichkeit führen will. Wir danken dir für Deine Nähe heute und bis in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott, du hast uns in der Kirche auf Erden
ein Abbild des himmlischen Jerusalem geschenkt.
Mache uns durch diese heilige Kommunion
zum Tempel deiner Gnade
und lass uns dorthin gelangen,
wo deine Herrlichkeit thront.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ez 47,1-2.8-9.12

Im babylonischen Exil hat der Prophet Ezechiel
seine Vision vom heilsamen Lebensstrom,
der vom Tempel in Jerusalem ausgeht.
Aus dem was unwiederbringlich verloren scheint
entsteht neues Leben.
So gilt seine Vision für einen neuen Tempel
Für den Tempelbau und
ein neues Glaubensleben im Volk Gottes.
So tritt er der Resignation im Exil
mit lebendiger Hoffnung entgegen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 3,9c-11.16-17

Die Christen in Korinth lebten
am Angelpunkt von Orient und Okzident,
inmitten einer lebendigen vielfältigen Gesellschaft
und sie hatte prägende Menschen,
die die Gemeinde aufbauten.
Paulus weist darauf hin,
dass jeder seinen persönlichen Beitrag leisten muss,
damit das Haus Gottes, die lebendige Gemeinde lebt.

Lesehinweis

Áraba – Betonung auf kurzem ersten A  

Meditation

Kirche ist mehr als ein großer Raum,
mehr als ein Versammlungsort,
mehr als ein Unterschlupf,
es ist Raum für Gottes Gegenwart.

Hier bin ich willkommen,
ich muss es mir nicht verdienen,
ein Ort, der mich in meiner Not annimmt,
der mich aufatmen lässt.

Die Geschäfte des Alltags,
die Ohnmacht und unerfüllten Erwartungen,
die Enttäuschungen und Verletzungen,
spielen hier keine Rolle.

Hier darf ich einfach da sein,
ohne Vorbedingungen
mich einfach beschenken lassen
von seiner Liebe und Gegenwart.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben.
Ich brauche ihre Schönheit und Erhabenheit.
Ich brauche sie gegen die Gewöhnlichkeit der Welt.
Ich will zu leuchtenden Kirchenfenstern hinaufsehen
und mich blenden lassen von den unirdischen Farben.

Ich brauche ihren Glanz.
Ich brauche ihn gegen die schmutzige Einheitsfarbe der Uniformen. Ich will mich einhüllen lassen
von der herben Kühle der Kirchen.

Ich brauche ihr gebieterisches Schweigen.
Ich brauche es gegen das geistlose Gebrüll des Kasernenhofs
und das geistreiche Geschwätz der Mitläufer.

Ich will den rauschenden Klang der Orgel hören,
diese Überschwemmung von überirdischen Tönen.
Ich brauche ihn gegen die schrille Lächerlichkeit der Marschmusik.

Ich liebe betende Menschen. Ich brauche ihren Anblick.
Ich brauche ihn gegen das tückische Gift
des Oberflächlichen und Gedankenlosen.

Ich will die mächtigen Worte der Bibel lesen.
Ich brauche die unwirkliche Kraft ihrer Poesie.
Ich brauche sie gegen die Verwahrlosung der Sprache
und die Diktatur der Parolen.

Eine Welt ohne diese Dinge wäre eine Welt,
in der ich nicht leben möchte.

Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon

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