Impulse zum 2. Sonntag im Advent A | Populus Sion

Populus Sion | Lektionar I/A, 10: Jes 11,1–10 | Röm 15,4–9 | Mt 3,1–12

Vieles in der Welt scheint völlig verfahren zu sein. Egal ob wir in die Ukraine oder den Nahen Osten blicken oder auch auf viele Debatten und Auseinandersetzungen bei uns. „Ich fürchte, dass die Welt an ihr Ende kommt“, sagte mir kürzlich ein Mann.

Diese Erfahrung machen die Menschen im Lauf der Geschichte immer wieder. Damals im babylonischen Exil brachten es die Israeliten auf den Punkt, dass sie an den Flüssen von Babel Lieder vom Zion singen sollten, aber ihnen die Kraft fehle, weil sie soweit von zuhause entfernt sind. Der Prophet Jesaja macht Mut, dass auch da, wo Menschen nur Ende sehen, für Gott ein neuer Anfang möglich ist.
Rufen wir zu Jesus Christus, unsern Herrn und Kyrios; er ist der junge Trieb aus dem Baumstumpf Isais:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
Du bist der Trieb aus der Wurzel Jesse. Kyrie eleison.
Du erfüllst die Sehnsucht der Menschen. Christe eleison.
Du bist der Immanuel, der Gott mit uns. Kyrie eleison

Gloria | Tagesgebet | MB 10

Allmächtiger und barmherziger Gott,
deine Weisheit allein zeigt uns den rechten Weg.
Lass nicht zu,
dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern,
deinem Sohn entgegenzugehen.
Führe uns durch dein Wort und deine Gnade
zur Gemeinschaft mit ihm,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Fürbitten

Oft erleben wir uns oder andere wie abgeschlagen, bei uns oder in der weiten Welt. Rufen wir zu Gott:

  • Krieg und Terror in der Ukraine, im Nahen Osten
    und anderen Orten der Welt zerstört Leben.
    Hilf allen Menschen Wege des Friedens und der Versöhnung
    zu suchen und zu gehen.
  • Menschen haben Angst vor der Zukunft.
    Mitarbeiter der Kelheim Fibres und die Familie, die Vitali sucht,
    aber auch ganz persönliche Krisen oder Sorgen.
    Gib mutige Begleiter und neue Hoffnung.
  • Mit dem Besuch in der Türkei und im Libanon
    war Papst Leo auf einer Friedensmission.
    Lass die Mühen gelingen und Frieden reifen.
  • In der Hektik dieser Tage wissen wir oft nicht wohin.
    Schenke Erfahrungen der Ruhe und Stille
    und lass uns zu uns selbst finden.
  • Stärke die Trauernden in der Hoffnung
    und nimm die Verstorbenen auf in deine Gegenwart.

Du wächst aus den Baumstümpfen auch unseres Lebens und willst uns zur Fülle und zur Blüte des Lebens in dir und einst in deiner Herrlichkeit führen in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Herr, unser Gott, im heiligen Mahl
hast du uns mit deinem Geist erfüllt.
Lehre uns durch die Teilnahme an diesem Geheimnis,
die Welt im Licht deiner Weisheit zu sehen
und das Unvergängliche mehr zu lieben
als das Vergängliche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herr. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung |  Jes 11,1–10

Leidvolle Erfahrungen im Alltag
lassen die Hoffnung auf eine Heilgestalt wachsen.
Das Volk Israel nach dem babylonischen Exil
sehnt sich deshalb nach einem Messias.
Der Baumstumpf erinnert an das Paradies
und weist für Christen voraus auf das Kreuz.
Gleichzeitig sind Bäume immer wieder
Bilder für Gottes Größe und Stärke.
Jesaja macht Mut darauf zu vertrauen,
dass sich Gott zeigen wird
und die Kraft hat alle zu erlösen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 15,4–9

Wie oft erleben wir im Alltag,
dass Menschen nur auf sich selbst schauen
und alles nur für ihren eigenen Vorteil tun.
Im Geiste Jesus Christi
ruft uns der Apostel Paulus am Ende des Römerbriefes auf
Einheit und Gemeinschaft zu leben,
die Starken sollen Rücksicht auf die Schwachen nehmen,
Judenchristen und Heidenchristen
aus der gemeinsamen Wurzel erfüllt leben.

Lesehinweis

Isai: Betonung auf dem Anlaut-i

Meditation

Aus dem Baumstumpf
wächst ein junger Trieb hervor.
Der totgeglaubte bringt von Neuem
Frucht hervor.

Abgeschlagen und niedergeschlagen
erlebe auch ich mich immer wieder
kraft- und mutlos
in meinen Alltag gehend.

Da träume ich davon,
dass ich ernst- und angenommen werde
und aus dem Baumstumpf meines Lebens
ein neuer Trieb wächst.

Ein Trieb, der mir von Neuem
Kraft und Zuversicht schenkt,
das aus dem Vertrauen
in Gottes Nähe gestärkt wird.

Adventlich leben heißt bereit sein,
aus dem eigenen Stumpf,
Neues wachsen zu lassen,
schon dringt der Trieb ans Licht.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Auch wir sind eingeladen
im Trubel unserer Zeit,
im Dickicht des Alltags,
in den Höhen und Tiefen des Lebens
einen Weg zu bereiten
für den Herrn.

Denn er will ankommen,
in unserer Welt,
in unserem Leben,
in unserem Herzen
um uns zu verwandeln
und mit seiner Freude zu erfüllen.

Zuversichtlich
gehen wir dem Herrn entgegen,
überwinden die Barrieren
der Bequemlichkeit,
der Angst und Scheu,
der Gleichgültigkeit
um offen zu sein
für Gottes Botschaft.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
25 A Advent – Sonntag 2 – populus sion

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