eAdventskalender 2021

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Weihnachtsrelief-Stadtpfarrkirche-KEH

Weihnachten

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In einem Winkel der Welt wird Gott Mensch!

So könnte man die gotische Tafel mit der Szene der Geburt Christi in der Stadtpfarrkirche überschreiben. Das göttliche Kind liegt am Rand des Bildes auf dem Saum des Mantels der Gottesmutter, von Engeln getragen. Maria und Josef schauen mit Ochs und Esel auf das göttliche Kind. Seine Geburt ist nicht die Mitte, aber das Fundament. So erfahren es wohl auch Maria und Josef, die erst mit den Erfahrungen zurechtkommen müssen, noch ist es eine stille innerliche Freude, die beide erfüllt.
Außerhalb der Mauern Bethlehems ragt der Stall hoch auf, stützt sich das Dach auf mächtige Balken. Ein Blick auf den Tod des göttlichen Kindes, vor den Mauern Jerusalems am Holz des Kreuzes.
Doch jetzt wird spürbar und erfahrbar, wonach sich der Mensch sehnt, Gott wird erlebbar in einem wehrlosen Kind. Weil dieser Gott so groß ist, dass er keine Macht braucht, kann er sich ohnmächtig in die Verfügbarkeit des Menschen geben.
Josef wird zum Wächter, der sorgsam das Licht hütet und so auf Maria und das Kind achtet. Gotteserfahrung braucht immer Sorgfalt, geht nicht marktschreierisch einher, sondern wird in der Achtsamkeit gelingen können. Die adventliche Tugend der Achtsamkeit wird so zur Voraussetzung für die Begegnung mit dem Erlöser.
Ochs und Esel strecken sich über den Rand der geflochtenen Krippe, weil sie erahnen, dass von diesem Kind mehr Kraft ausgeht, als es alle irdische Nahrung bieten kann.
Inmitten des jüdischen Berglandes und der aufragenden Felsen ist der Ort der Geburt wie ein Biwak, ein Ort der Geborgenheit. Im Hebräischen ist das Wort für Mutterschoß, Geborgenheit und Barmherzigkeit ein und dasselbe. Der Betrachter ist eingeladen in dem unscheinbaren Kind, seinem Erlöser zu begegnen.
Der Stern weist den Weg. Wer es versteht die Symbolik der Sterne zu lesen, wird sie als Wegweiser für sein Leben begreifen können. So wie sie später den Weisen aus dem Morgenland den Weg zu Christus zeigen, so kann der Stern von Bethlehem auch für uns zu einem Wegweiser werden.
Wie der Späher rechts oben auf dem Relief. Der scheinbar das Wunder der Geburt des Erlösers noch nicht sieht, aber sich vom Stern in Bann ziehen lässt und so auch den Weg zu seiner Erlösung finden wird.
Weihnachten feiern, heißt nicht nur das Geburtsfest vor über 2000 Jahren zu feiern, sondern sich bewusst zu werden, dass auch für mich heute der Erlöser geboren wird. Inmitten der Wirren meines Lebens, der Unzulänglichkeit und Hinfälligkeit, der Grenzerfahrung und der Vorläufigkeit meines Handelns zeigt er sich als tiefer Sinn meines Daseins in der Welt. So eröffnet er mir eine Perspektive über die Grenzen dieser Welt hinaus.
Gott wird Mensch, er wird ganz einer von uns. Er wird in eine Familie hineingeboren, die alle menschlichen Schwächen und Fehler in sich birgt wie uns Matthäus in seinem Stammbaum Jesu nahelegt und uns so einlädt die eigenen wunden Stellen im Blick auf den Erlöser anzunehmen.
Auf dieser Botschaft kann ich aufbauen, mein Leben, meinen Alltag. Von ihm kann ich mich tragen lassen in den Höhen und Tiefen meines Lebens. Das ist die Botschaft der Heiligen Nacht, dass inmitten der Finsternis der Welt sein Licht aufstrahlt und alle Finsternis durchdringt.
So wendet sich der Erlöser wie im Reliefbild mir zu und schaut mich an. Einen Menschen, der darum weiß, dass er der Erlösung bedarf, die dieses göttliche Kind schenkt.

Reinhard Röhrner

Gotisches Tafelrelief aus dem gotischen Flügelaltar der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Kelheim.
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Hier finden Sie mehr zur Stadtpfarrei:
mariaehimmelfahrt.org
Wurzel-Jesse
Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, / ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Jes 11,1
Lektionar-Aschermittwoch
Heute lesen wir:
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Hebr 1,1–6
Joh 1,1–18


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