Palmsonntag | 6. Fastensonntag palmarum | A

palmarum | Lektionar I/A, 97: Jes 50,4–7 | Phil 2,6–11 | Mt 26,14 – 27,66

 

Introitus | Mt 21,9

Hosanna dem Sohne Davids!
Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,
der König von Israel. Hosanna in der Höhe!

Einführung | Im Freien

Liebe Schwestern und Brüder!
In den letzten fünf Wochen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Heute aber sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten.
Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Mit Glauben und innerer Hingabe begehen wir das Gedächtnis seines Einzugs. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und am ewigen Leben.

Dann spricht der Priester:
Allmächtiger, ewiger Gott,
segne + diese grünen Zweige,
die Zeichen des Lebens und des Sieges,
mit denen wir Christus, unserem König, huldigen.
Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt;
gib, dass wir durch ihn zum himmlischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Er besprengt (ohne Begleitgebet) die Zweige mit Weihwasser
Evangelium Mt 21,1–11
Zur Prozession

Liebe Schwestern und Brüder!
Wie einst das Volk von Jerusalem Jesus zujubelte,
so begleiten auch wir jetzt den Herrn und singen ihm Lieder.

⇒ Prozession zur Kirche | mit Gesang und Sprechmotette

 

Einzug ohne Prozession

Heute treten wir ein in die Feier der Heiligen Woche. Wir sehen den Herrn auf dem Kreuzweg und gehen mit ihm über Golgota und das Grab hin zum Ostermorgen – nicht als Schaulustige am Wegrand, sondern als die, die ihm nachfolgen und durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen das Leben erlangen. Huldigen wir dem König in unserer Mitte und rufen wir ihn, unseren Herrn und Kyrios, um sein Erbarmen an:

 

Kyrie | nach GL

Herr Jesus Christus,
eingezogen in die Stadt Jerusalem. Kyrie eleison.
Mit Jubel begrüßten Dich die Menschen als ihren König. Christe eleison.
Mit dem Kreuz hast Du sie wieder verlassen. Kyrie eleison.

Tagesgebet | MB [8]

Allmächtiger, ewiger Gott,
deinem Willen gehorsam,
hat unser Erlöser Fleisch angenommen,
er hat sich selbst erniedrigt
und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt.
Hilf uns,
dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Der Herr zieht ein in sein Jerusalem. Als König wird er empfangen um wenig später mit dem Kreuz verspottet hinausgetrieben zu werden. Auch wir verstehen vieles nicht, so rufen wir zu ihm:

  • Auf einem Esel bist Du in Jerusalem eingezogen.
    Wert und Würde eines Menschen kommt nicht von außen,
    sondern von innen.
    Hilf uns den anderen nicht nach Äußerlichkeiten zu beurteilen.
    Christus, höre uns.
  • Zum Spott haben sie dir einen roten Mantel umgelegt.
    Hilf uns offen gegen Ungerechtigkeit und Spott und Hohn,
    gegen seelische oder körperliche Gewalt aufzustehen
    und für eine gerechte Gesellschaft einzustehen.
  • Mit einer Dornenkrone als Zeichen der Macht wurdest du verhöhnt. Stärke alle Mächtigen sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen,
    in Syrien und vielen anderen Orten
    von Krieg und Gewalt in unserer Welt.
  • Das Kreuz wurde dein Thron in unserer Welt.
    Mach uns stark gegen Gewalt aufzustehen
    und wie du an der Seite der leidenden Menschen zu sein.
  • Die Botschaft der Liebe stirbt nicht.
    Hilf allen, die um Verstorbene trauern,
    die Opfer von St. Petersburg und Stockholm
    und unsere liebe Angehörigen und Freunde,
    aus dem Glauben an die Auferstehung zu leben.

Jesus Christus, dein Königtum hat auf ewig Bestand. Deshalb preisen wir dich heute und einst in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
du hast uns
das Sakrament der Einheit geschenkt.
Lass uns immer lebendige Glieder Christi bleiben,
dessen Leib und Blut wir empfangen haben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 50,4–7

In der Verbannung des Volkes Israel in Babylonien
entstanden die vier Gottesknechtslieder.
Der Gottesknecht wird von den Menschen
verworfen, geächtet und gequält;
aber Gott stellt sich hinter ihn.
Es ist eine Erfahrung, die Menschen immer wieder machen müssen
Gott zeigt seine Größe im Mitleiden mit den Leidenden.
Die Kirche hat von Anfang an
das Schicksal des Gottesknechtes
auf Jesus gedeutet.

Hinführung zur zweiten Lesung | Phil 2,6–11

Der Apostel Paulus
überliefert das älteste,
uns bekannte Christuslied der Urkirche.
Es beschreibt das Heilswerk Jesu Christi,
zuerst die Hingabe Jesu
bis zur Erniedrigung am Kreuz
und dann die Erhöhung Jesu zu Gott
sowie die Teilhabe an Gottes Herrschaft.

Meditation

Warum musste das sein?
Warum musste Jesus ausgerechnet
in diese Stadt gehen,
wo seine Gegner auf ihn warteten?

Hätte er der Konfrontation,
die so vorhersehbar war,
nicht ausweichen können
und einen anderen Weg gehen?

Bin nicht auch ich selbst
oft auf dem Weg,
der mich zur Konfrontation führt,
die sich schon abzeichnet?

Erlebe ich nicht immer wieder,
dass ich diesen Situationen
nicht einfach ausweichen kann
und der Weg vom Hosianna zum Kreuzige ihn
auch für mich
oft ein kurzer Prozeß ist?

Jesus geht den Weg,
er geht ihn mit der Fülle der Liebe
mit der er den Menschen
zu allen Zeiten begegnete.

Er geht auch meine schweren Wege mit
und macht mir Mut
in der Liebe zu Gott und Menschen
meinen Weg in der Welt zu suchen.

⇒ Reinhard Röhrner

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