Krippenspiel am Heiligen Abend | B

Heiliger Abend| Weihnachten B | Lesejahr B
In nativitate 
Lektionar II/B, 29: Jes 9,1–6 | Tit 2,11–14 | Lk 2,1–14

Krippenspiel am Heiligen Abend

Wegen der Auflagen in der Coronapandemie findet das Krippenspiel in diesem Jahr verändert statt. Die Texte werden von zwei Lesern vorgetragen und die Erstkommunionkinder spielen pantomimisch am Kirchplatz. Durch die Wahl des Ortes vor dem Hauptportal im Freien hoffen wir achtsam genug zu sein und allen ein erfülltes Weihnachtsfest zu bescheren

Prolog vor dem Krippenspiel

Sprecher 1 Wenn wir Weihnachten feiern,
denken wir weit zurück.
Ganz am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Alles was da ist, rief er ins Leben.
Dem Menschen gab er die Welt.
Er war immer bei den Menschen,
rief Abraham, Isaak und Jakob, ihm zu folgen.
Auf sein Wort hin führte Mose
das Volk Israel aus Ägypten in die Freiheit,
mitten durch das Meer und die Wüste.
Er war es, der David zum König machte,
und versprach, einmal die ganze Welt zu erlösen.
Vor 2000 Jahren regierte Octavianus Augustus
als Kaiser in Rom das Weltreich der Römer,
zu dem auch das kleine Palästina gehörte.
Er ließ in seinem ganzen Reich verkünden:

                  Trommelwirbel

Sprecher 2 Achtung, Achtung, alle herhören:
Alle Bürgerinnen und Bürger
im Imperium Romanum sollen sich
in Steuerlisten eintragen lassen.
Jeder in der Stadt, aus der er stammt.

Sprecher 1 Einige Monate vorher passierte etwas Sonderbares.
Mitten in Nazareth fühlte sich Maria
plötzlich ganz komisch.
Es fühlte sich leicht und hell an
und da hörte sie eine Stimme:

Sprecher 2 Maria, Maria, hab keine Angst,
Gott sandte mich zu dir,
damit ich dir eine frohe Botschaft überbringe:
Er selbst will in dir Mensch werden
wie er es durch die Propheten verkündete.

Sprecher 1 Maria kannte sich gar nicht aus,
aber sie sagte ja, weil sie spürte, dass es so gut war.
Ihr Bräutigam Josef war verwirrt,
doch auch ihm zeigte sich der Bote Gottes
und sagte ihm:

Sprecher 2 Gott schickt seinen Sohn in die Welt.
Er will ein Mensch wie wir werden
und als Kind zu uns kommen, ganz klein und hilflos.
Deine Braut Maria und dich hat er auserwählt,
das göttliche Kind zu begleiten
und ihm Vater und Mutter zu sein.

Sprecher 1 Weil Josef in Bethlehem geboren wurde
und zu den Nachfahren des Königs David zählte,
musste er mit seiner schwangeren Frau Maria dorthin.
Augustus kümmerte sich nicht,
wie die beiden das schaffen sollten.
Es wird bald soweit sein,
dass das Kind zur Welt kommt.

Sprecher 2 Josef packte seine Sachen zusammen
und machte alles bereit für den weiten Weg.
Er nahm Maria bei der Hand
und führte sie auf dem weiten Weg
von Nazaret in Galliläa
bis ins jüdische Bergland,
vorbei an den Bergen Tabor und Garizim
sowie der großen Stadt Jerusalem,
wo Herodes als König herrschte
und Gottes Tempel war.

Sprecher 1 Josef war ein ganz besonderer Mensch.
Er hatte ein Funkeln in seinen Augen
und war ein ganz aufmerksamer Mann.
Er spürte sofort,
wenn es seiner Maria nicht gut ging
und versuchte, ihr den weiten Weg
so leicht wie möglich zu machen.
Mit dem Babybauch war für Maria
alles beschwerlicher als sonst.

Sprecher 2 Die beiden waren nicht die einzigen,
die in diesen Tagen unterwegs waren.
Das kaiserliche Gebot verlangte von jedem,
in seinen Geburtsort zu gehen.
Das kleine Städtchen Bethlehem,
in dem tausend Jahre vorher
der König David zur Welt kam,
war voll mit Menschen,
die zu seinen Nachfahren gehörten.

Sprecher 1 Josef selbst war nur selten dort,
aber er wusste, dass es dort viele Menschen
mit offenem Herzen gab.
So machte er Maria Mut,
sich auf das Städtchen zu freuen,
das umgeben war von Hügeln, Hirten und Schafen.

Sprecher 2 Schau nur, Maria, da vorn
kann ich schon die Türme sehen.
Jetzt ist es nicht mehr weit,
bald ist es geschafft.
So gingen sie den Hügel hinab,
direkt in das Dorf hinein.
Endlich waren sie am Ziel angekommen.

Sprecher 1 Jetzt suchten sie einen Platz zum Schlafen,
ein Gasthaus oder so,
damit sie sich
von dem weiten Weg erholen konnten.
So klopften sie gleich beim ersten Gasthaus an,
ob man wohl ein Zimmer für die Nacht haben kann.

Sprecher 2 Aber es waren zu viele Menschen
und alle Zimmer, ja sogar die Winkel des Gasthofes
waren voll mit Menschen,
die sich wärmten
und von den Mühen der Reise erholten.
Damals gab es ja noch keine Autos oder Flugzeuge,
sondern man musste den Weg
zu Fuß zurücklegen.

Sprecher 1 Auch der zweite und dritte Wirt
hatte keinen Platz mehr und
auch alle anderen Häuser waren voll mit Gästen.
Da sagte ein Wirt zu den beiden,
es tut mir im Herzen weh,
wenn ich keinen Platz mehr für euch habe,
aber ich habe dort an der Mauer einen Stall.
Da seid ihr unter einem Dach und es ist warm.

Sprecher 2 Seine Frau kam sofort mit Decken und Tüchern
und begleitete Josef und Maria,
eine Laterne in der Hand
führte sie die beiden zum Stall
und half ihnen sich einen Platz zu bereiten.
Wenn ihr etwas braucht,
sagt es mir, meinte die Wirtin,
es ist nicht leicht mit einem Kind unter dem Herzen
so weit zu gehen und fremd zu sein.

Sprecher 1 Endlich richtig angekommen,
ein Platz zum Schlafen, warm und behütet.
Aber die Ruhe währte nicht lange,
denn mitten in der Nacht,
als es stockdunkel war,
brachte Maria ihren Sohn zur Welt,
den Erstgeborenen.
Die Mütter Bethlehems waren bei ihr,
denn Mütter spüren, was andere brauchen.

ð Liedruf  Zu Bethlehem geboren

Sprecher 2 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

ð Flötenspiel

ð Hirten lagern am Feuer

Sprecher 2 Sie wärmten sich am Feuer,
die Nacht war sehr kalt.
Sie erzählten sich Geschichten,
manche altbekannte
und immer wieder neue Geschichten,
die man sich am Lagerfeuer erzählt.

Sprecher 1 Da wurde es plötzlich ganz hell:
hell und leuchtend kam ein Stern.
Er kam immer näher aus der Fern.
Hirten und Herde,
standen im hellen Licht,
aber so hell es auch war,
blendete es nicht.

Sprecher 2 Mit offenen Augen und Mund
blickten sie in das Licht,
das so warm und vertraut war
und zugleich ganz ungewohnt und fremd.

Sprecher 1 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen
und der Glanz Gottes umstrahlte sie.
Sie fürchteten sich sehr,
der Engel aber sagte zu ihnen:

Sprecher 2 Fürchtet euch nicht,
denn ich verkünde euch eine große Freude,
die dem ganzen Volk zu teil werden soll.
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
er ist der Messias, der Herr.
Und das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr werdet ein Kind finden,
das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.

Sprecher 1 Und plötzlich war bei dem Engel
ein großes himmlisches Heer,
das Gott lobte und sprach:
Verherrlicht ist Gott in der Höhe
und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Sprecher 2 Ihr Hirten, ach, erschreckt nicht!
Ich verkünde euch große Freude:
Der Heiland ist geboren heut!
Er liegt als Kind in einem Stall
und will die Welt erlösen all!
Ihr seid als Erste auserwählt,
zu schaun den neugebornen Herrn der Welt!

Sprecher 1 Als die Engel die Hirten verließen
und in den Himmel zurückkehrten,
sagten die Hirten zueinander:

Sprecher 2 Kommt, wir gehen nach Bethlehem,
um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.

ð Die Hirten machen sich auf den Weg

Sprecher 1 Sie hörten noch die Engel jubeln und singen.
Dies Kind wird euch Frieden und Freude bringen.
Da – überm Stalle der leuchtende Schein,
Freunde, hier müssen wir richtig sein.

Sprecher 2 So eilten die Hirten hin
und fanden Maria und Josef und das Kind,
das in der Krippe lag.

Sprecher 1 Als sie es sahen, erzählten sie,
was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Und alle, die es hörten,
staunten über die Worte der Hirten.

Sprecher 2 Maria aber bewahrte alles, was geschehen war,
in ihrem Herzen und dachte darüber nach.
Die Hirten kehrten zurück,
rühmten Gott und priesen ihn für das,
was sie gehört und gesehen hatten;
denn alles war so gewesen,
wie es ihnen gesagt worden war.

Engel:        Es leuchtet der Stern so hell und so schön.
Er bleibt über diesem Stalle stehn.
Der Morgenstern, der Heiland ist da,
ist allen Menschen auf Erden nah,
will uns mit Schutz und Liebe umgeben,
so wird es hell auch in unserem Leben.

Reinhard Röhrner

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