Impulse zum Hochfest des hl. Josef

Lektionar III/C, 400: Sam 7,4–5a.12–14a.16 | Röm 4,13.16–18.22 | Mt 1,16.18–21.24a oder Lk 2,41–51a

Wir werden ständig mit Nachrichten versorgt, im Radio und Fernsehen, im Internet und auf dem Smartphone. Ständig sind viele von uns selbst auf Sendung. Da sehnt man sich manchmal nach Ruhe und Stille, einfach einmal nur Dasein und hören.

Hören scheint eine wenig trainierte menschliche Fähigkeit zu sein. Dabei könnten wir soviel über die Welt, die Menschen und Gott erfahren. Ja sogar über uns selbst können wir etwas erfahren, wenn wir aufmerksam werden und Hören. Der Hörende ist empfangsbereit, wie der, der sich nach Erlösung sehnt. Der nicht noch schnell nebenbei sich selbst und die Welt erlösen will, sondern weiß, dass er der Erlösung bedarf.

Josef ist so ein Mann, der im Nebensatz erwähnt wird und doch an entscheidenden Stellen der Heilsgeschichte wirksam wird. Es braucht mehr Menschen wie Josef, die hören können und erspüren, was Gott von uns will. Diesen Gott, der zu uns spricht und sich um uns sorgt preisen wir in unserer Mitte:

Kyrie [mit  GL157]

Herr Jesus Christus,
du schenkst uns Mut zum Hören. Kyrie eleison.
Im Hören erfahren wir deine Nähe. Christe eleison.
Du hast uns erlöst und zeigst uns deine Nähe. Kyrie eleison.

Tagesgebet [MB 646]

Allmächtiger Gott,
du hast Jesus, unseren Heiland,
und seine Mutter Maria
der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.
Höre auf seine Fürsprache und hilf deiner Kirche,
die Geheimnisse der Erlösung treu zu verwalten,
bis das Werk des Heiles vollendet ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Josef war ein Mann, der aufmerksam war für die Stimme Gottes im Gewirr des Alltags. Er lebte aus dem vertrauen auf Gottes beistand und Geleit in allen Situationen des Lebens:

  • Wir beten für alle Menschen, die auf Gott hören,
    dass sie seine Stimme wahrnehmen und danach handeln können.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die mit ihrer Hände Kraft für ihren Lebensunterhalt sorgen,
    dass sie sinnerfüllt arbeiten dürfen.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die vor schweren Entscheidungen sind,
    dass sie deine Hilfe und deinen Beistand erfahren.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die mit ihren Familien fliehen vor Terror und Krieg,
    dass sie einen Ort in Sicherheit und Frieden finden.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die Angst haben vor dem Leben und der eignen Zukunft,
    dass sie im Gebet und Glauben Kraft für den Alltag finden.
  • Wir beten für alle Menschen,
    krank sind, am Ende des Lebens oder dem Tod nahe,
    dass sie den Beistand des hl. Josef auf dem Weg zu dir erfahren.

Gott unser Vater und Herr des Erbarmens, lass uns in Glauben und Vertrauen mit dem hl. Josef dir entgegengehen. Lob sei dir im Heiligen Geist durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
du hast uns am Fest des heiligen Josef
um deinen Altar versammelt
und mit dem Brot des Lebens gestärkt.
Schütze deine Familie und erhalte in ihr deine Gaben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: Sam 7,4–5a.12–14a.16

Wir sind gewohnt in festen Häusern zu wohnen,
die eigene Wohnung ist ein Rückzugsort
an dem wir einfach da sein dürfen.
Für das Volk Israel war das lange nicht so,
deshalb möchte David ein Haus aus Stein
für Gott errichten.
Die Weissagung Nathans macht aber deutlich,
dass Gott im Geheimnis des Glaubens da ist.
Wo Menschen im glauben, hoffen und lieben,
baut er selbst sich ein Haus inmitten der Welt.

 

Hinführung zur zweiten Lesung: Röm 4,13.16–18.22

Was ist das wichtigste am Glauben?
Gott zu vertrauen, dass er bei mir ist
und mich in Höhen und Tiefen begleitet.
Wer in lebendiger Beziehung zu Gott lebt,
ist im Sinne der Bibel
und des Römerbriefes ein Gerechter.
So wird das Gottvertrauen des Abrahams
zum Ursprung des Glaubens.

Meditation

 

Ein Hörer des Wortes,
ein aufmerksamer Hörer,
der auch das hörte,
was nicht in seine Pläne passte,
nicht überhörte,
was sein Leben veränderte.

Nicht Sprecher, sondern Hörer,
nicht nur sich selbst darstellen
und anderen die Welt erklären,
sondern hören und wahrnehmen,
was mir die Welt und Menschen,
was mir Gott durch sie sagt.

Menschen wie Josef
fehlen in unseren Tagen,
in den alltäglichen Begegnungen
und den Gruppen und Gremien.

Auch Hören ist verkünden,
Gottes Wort wahrnehmen
und danach handeln
heißt Christus nachfolgen.

ð Reinhard Röhrner

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16 Lj C Fastenzeit – Hl. Josef – Hinführungen und Meditation


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