Impulse zum 14. Sonntag im Jahreskreis B – 5. VII. 2015

 Lektionar II/B, 303: Ez 1,28b – 2,5; 2 Kor 12,7–10; Mk 6,1b–6

„Ich verachte ihn, weil ich nicht neidisch sein will!“ – Ein Satz, den mir kürzlich jemand nach einem längeren seelsorglichen Gespräch sagte. Ungeheuerlich mögen wir denken. Und doch eine wahre Einsicht.

Wir Menschen brauchen Nähe und Menschen und Orte an denen wir uns wohl und aufgehoben fühlen. Gleichzeitig kann dabei eine Spannung entstehen, wenn jemand mit den gleichen Voraussetzungen viel mehr erreicht, als ich oder weiter kommt, als ich mir zu träumen wage. Dann kommt Neid auf oder noch intensiver sogar Hass, der nicht selten schlimme Blüten trägt.

Doch wie können wir damit umgehen? Welchen Weg können wir gehen um nicht mit Neid und Hass zu leben? – Auf Gott schauen, dankbar sein für die Begegnung mit ihm und Menschen, die uns von ihm erzählen, die vielleicht etwas begriffen haben, was ich nur ahne. Das ist Gemeinschaft mit Gott und Mensch, Gemeinschaft in der wir unseren Herrn und Kyrios preisen:

Kyrie []

Herr Jesus Christus,

du bist wirklich Mensch geworden.
Du wahrhaft Gottes Sohn.
Du hast uns erlöst.

Gloria * Tagesgebet [MB 223]

Barmherziger Gott
durch die Erniedrigung deines Sohnes
hast du die gefallene Menschheit
wieder aufgerichtet
und aus der Knechtschaft der Sünde befreit.
Erfülle uns mit Freude über die Erlösung
und führe uns zur ewigen Seligkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Wir beten zu Gott, der in Jesus Christus unser Bruder wurde und doch immer der ganz Andere bleibt. In gläubigen Vertrauen rufen wir:

  • Angst und Unsicherheit vor der Zukunft bedrängt viele Menschen
    in Griechenland und hier bei uns.
    Lass die Menschen Wege zum Leben finden
    für sich und ihre Mitmenschen.
    Christus, höre uns.  – [ALLE] Christus, erhöre uns.
  • Streit und Hass, Terror und Krieg zerstört Lebensraum.
    Gib Mut und Kraft zu Wegen des Friedens
    in den großen Konflikten und in denen unseres Alltags.
  • Ablehnung und Geringschätzung bricht Menschen.
    Lass alle Menschen erfahren,
    dass sie geliebte Kinder Gottes sind
    und zuversichtlich Wege ins Leben gehen.
  • Gottes Wort und Botschaft tritt oft in den Hintergrund.
    Stärke alle Christen in ihrem Auftrag
    deine frohe Botschaft im Alltag in Wort und Tat zu verkünden.
  • In deiner Auferstehung öffnest du uns eine neue Perspektive,
    nimm die verstorbenen auf in deine erlösende Gegenwart
    und tröste die Trauernden in der Hoffnung.

Denn du bist uns nahe in deiner Liebe und Sorgen, dafür danken wir dir mit ganzem Herzen, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Herr, du hast uns mit reichen Gaben beschenkt.
Lass uns in der Danksagung verharren
und einst die Fülle des Heils erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: Ez 1,28b – 2,5

Als Priester im Tempel in Jerusalem
gehörte der Prophet Ezechiel zu den ersten Verbannten,
die in den letzten Jahren des Königreichs Juda
von Babylon aus, zur Umkehr zu Gott mahnten.
Er sah die unheilvolle Entwicklung voraus
und versuchte den Menschen klar zu machen,
dass keine politischen Ränkespiele
oder endlose Diskussionen die Situation verbessern,
sondern der Blick auf den Menschen
mit der Zuversicht aus Gott.
2600 Jahre alt und doch brennend aktuell!

Hinführung zur zweiten Lesung: 2 Kor 12,7–10

Die Briefe des Apostels Paulus
verraten viel über seine eigene Person.
Seine tiefe und spannungsreiche Beziehung
zur korinthischen Gemeinde ist dabei exemplarisch.
Seine Verkündigung der Größe Gottes
verbirgt zu keiner Zeit,
dass er selbst ein Mensch mit Fehlern und Schwächen ist.
Aus dem Glauben heraus
spürt er im Annehmen seiner Schwäche
die Kraft Gottes.

 

 

Meditation

 

Jesus unser Bruder,
ein vertrauter und guter Mensch,
mehr noch,
ein ungewöhnlich guter Mensch.

Wir kennen ihn,
Bücher wurden über ihn geschrieben,
seine Worte und Taten analysiert
und alle fein gedeutet.

Und Gott ist er auch?
Geht das?
Wie soll ich das beschreiben
und wie einordnen?

Anders ist er,
er ist mir nahe, als der ganz Andere,
der mich meint
und mir Mut macht
mit ihm
meinen Weg zu suchen.

ð Reinhard Röhrner

 

Segen [oder MB]

Deinen Segen erbitten wir, o Herr
gegen Ungewitter und Hagel,
gegen Hochwasser und Dürre,
Frost und alles, was uns schaden mag.

Deinen Segen erbitten wir, o Herr,
gegen die Gewitter in den Familien
und gegen das eisige Schweigen zwischen Jungen und Alten.
Um ein gutes Klima bitten wir für die Eheleute.

Deinen Segen erbitten wir, o Herr,
für die Kinder, dass sie eine sonnige Kindheit erleben,
Segen erflehen wir aber auch für die Jugend,
dass sie mutig ihren Weg im Glauben geht.

Deinen Segen erbitten wir, o Herr,
für alle, die Sonne und Wärme verbreiten
und für die, die durch den Nebel der Zeit
Menschen zu Gott hinführen.

Das gewähre euch der dreieine Herr,
der Vater und
der Sohn + und
der Heilige Geist. AMEN.

Lj B Jahreskreis – Sonntag 14
Lj B Jahreskreis – Sonntag 14 – Hinführung und Meditation


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