Impulse zum 10. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar III/C, 287: 1 Kön 17,17–24 | Gal 1,11–19 | Lk 7,11–17

Die Berichte der letzten Tage führen uns klar vor Augen wie sehr das Leben immer wieder gefährdet ist. Da kann man sich an den Apostel Paulus erinnern, wenn er schreibt „Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau, und es gibt kein Entrinnen.“ (1 Thess 5,3)

Die Flut bricht ins Leben hinein, zerstört Hab und Gut, ja sogar Menschenleben. Die räumliche Nähe zu uns mag uns Angst machen. Wie gefährdet ist unser Leben? Wie kann man angesichts all diese Erfahrungen überhaupt Leben, ohne depressiv oder schwermütig zu werden.
Die Texte des heutigen Sonntags sagen uns, dass Gott bei uns ist, auch angesichts irdischer Grenzen, angesichts von unüberwindlichen Hindernissen. Im Lobpreis als unseren Herrn und Kyrios sagen wir, dass wir im Vertrauen auf Gott nicht untergehen, sondern immer neu in der Zuversicht leben:

Kyrie [oder GL 164]

Herr Jesus Christus,
du kennst die Angst der Menschen.
Du hast die Todesangst am eigenen Leib ertragen.
Durch die Angst bist du zur Auferstehung gelangt.

Gloria | Tagesgebet | MB 217

Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist,
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Wir erfahren unser Leben immer wieder bedroht oder uns selbst in der Enge von Sorge und Not. Rufen wir zu unserem Herrn, der uns begleitet:

  • Die Unwetter und die Flut haben uns
    die Brüchigkeit unserer Welt vor Augen geführt.
    Steh allen Opfern und Helfern bei,
    dass sie neue Wege zum Leben finden.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Viele Menschen fühlen sich am Ende ihrer Kraft.
    Gib ihnen gute Begleiter, die ihnen helfen
    neue Wege ins Leben zu finden
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Viele setzen ihre Mühe auf irdischen Erfolg.
    Lass sie erfahren, wie du aus der Tiefe des Herzens
    Menschen mit Freude und Zuversicht erfüllst.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Angst bestimmt das Leben vieler Menschen.
    Hilf ihnen die Angst zu bewältigen
    und befreit im Glauben neu zu leben.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Für die Verstorbenen, besonders auch die Opfer der Flut.
    Nimm sie auf in deine Fülle und tröste alle Trauernden.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.

Du bist es der Leben und Fülle schenken kann und will. Hilf uns immer mehr aus diesem Vertrauen zu leben und das Leben zu gestalten, heute und in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Barmherziger Gott,
die heilende Kraft dieses Sakramentes
befreie uns von allem verkehrten Streben
und führe uns auf den rechten Weg.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

 

Hinführung zur ersten Lesung: 1 Kön 17,17–24

In den Erzählungen um den Propheten Elija
wird immer wieder deutlich, dass Gott wirkt,
oft im Kleinen und im ganz persönlichen Umfeld.
Dabei sprengt die Verkündigung häufig Grenzen,
die unüberwindlich scheinen.
Nicht der Fruchtbarkeitskult um Baal,
sondern der Gott Israels
kann auch im fremden Land
die Grenze des Todes überwinden
und neues Leben schenken.

Hinführung zur zweiten Lesung: Gal 1,11–19

Wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse
kommen oft ganz plötzlich.
Mit einem Mal lichten sich Nebel
und wir sehen ganz klar.
So ähnlich ist die Erfahrung des Apostels Paulus
bei seiner Bekehrung.
Die Gottesbegegnung im Licht
verändert sein Leben radikal,
so kann er sich auf Gott selbst berufen,
der ihn zum Apostel macht.

Meditation

Ich lebe doch, sagt er
ich arbeite und habe Freizeit, sagt sie,
ich habe Spaß, sagt er
und ich schlafe sagt sie.

Soll das alles sein?
Schauen, dass wir am Leben bleiben,
genug zu essen und trinken haben,
ein Dach über dem Kopf?

Kann das alles sein?
Neben dem Arbeiten
ein wenig Freizeit, einen Urlaub
und herausholen, was geht?

Ist Leben nicht viel mehr?
Gibt es nicht etwas, das mich erfüllt,
das mehr ist als das tägliche Gerenne
und die Sorge um das Leben?

Glaube sprengt die Grenzen,
auch meine oft engen Grenzen
um das Dasein und mich selbst,
wenn ich mich einlasse.

Er ist es, der mich ruft,
steh auf sagt er zu mir,
steh auf und lebe
heute, jetzt, gleich!

⇒ Reinhard Röhrner

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