Impulse zum Weißen Sonntag | A

Zweiter Ostersonntag | quasimodogeniti | Osterzeit A | Lesejahr A
Lektionar I/A,177: Apg 2,42–47 | 1 Petr 1,3–9 | Joh 20,19–31

Es ist schon eigenartig in diesen Tagen. Zuhause bleiben, die Türen zu machen aus Angst. Das Schlimme könnte auch mich treffen. Auf sich selbst zurückverwiesen sein.
Ganz ähnlich schildert uns Johannes die Erfahrung der Freuden Jesu nach dessen Auferstehung. Auch sie ziehen sich zurück, schließen die Türen aus Angst. Und plötzlich erleben sie Jesus, von dem sie wissen, dass er gekreuzigt wurde und grausam sterben musste. Mitten unter ihnen erleben sie den Auferstandenen als lebendige Gegenwart.
Wenn wir in diesen Tagen nicht gemeinsam in unserer Kirche Gottesdienst feiern können, kann es ein ähnlich sein. Jesus Gegenwart zeigt sich in der betenden Gemeinschaft. So preisen wir den auferstandenen Herrn, den Kyrios:

Kyrie | oder Gl 163

Herr Jesus Christus,
du bist nach der Auferstehung erschienen. Kyrie eleison.
Du hast gezeigt, dass du lebst. Christe eleison.
Du bist auch uns in deiner Liebe nahe. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 143

Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wieder geboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind
dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen
und an seiner Auferstehung Anteil erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Obwohl sich die Jünger zurückzogen, war Jesus als Lebendiger in ihrer Mitte. Zu ihm rufen wir:

  • Die Coronapandemie legt unsere Welt lahm.
    Stärke alle, die sich gegen die Krankheit stemmen,
    zuhause bleiben oder sich der Kranken und Sterbenden annehmen.
  • Es ist eine Herausforderung für uns als Glaubensgemeinschaft.
    Hilf allen in der Kraft des Gebetes verbunden zu bleiben
    und die Begegnung mit dem Auferstandenen zu spüren.
  • Sorgen und Nöte des Alltags
    überdecken oft die geistlichen Bedürfnisse.
    Stärke die Zeugen deiner Liebe in unseren Pfarreien.
  • Unsicherheit und Angst macht das Leben vieler Menschen eng,
    erfülle sie mit der befreienden Botschaft deiner Liebe.
  • Unfriede und Bürgerkrieg herrschen an vielen Orten der Welt.
    Stärke die Friedfertigen und lass Versöhnung wachsen.
  • Die Botschaft von Jesu Auferstehung verändert die Welt.
    Ermutige alle diese Botschaft weiter zu tragen.

Denn die Freude deiner Gegenwart will uns tragen in unserem Alltag bis wir einst ganz in deiner Freude sein dürfen in Ewigkeit. Amen.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
im heiligen Sakrament haben wir
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Lass diese österliche Gabe in uns weiterwirken
und fruchtbar sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrnn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Apg 2,42–47

Der Geist Gottes ist der Ausgangspunkt der Kirche,
in der die Freunde Jesu als Zeugen der Auferstehung leben.
Deshalb ist es wichtig für die Gläubigen
sich immer wieder an den Anfang zu erinnern.
Von Anfang an prägen
das Zeugnis der Apostel,
die Gemeinschaft im Brechen des Brotes und im Gebet
sowie die Solidargemeinschaft im Alltag.
Das macht auch heute eine lebendige christliche Gemeinde aus.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Petr 1,3–9

Glaube muss sich bewähren,
wenn die ‚Schönwetterzeit‘ vorbei ist.
Mit Ostern ist das Leid nicht verschwunden,
auch nicht die persönlichen Leiderfahrungen
oder eigene Unzulänglichkeit.
Die Perspektive des ersten Petrusbriefes
will nicht vertrösten,
sondern die manchmal düstere Gegenwart
im österlichen Licht erscheinen lassen

.

Lesehinweis

Meditation

Gefangen in der Angst,
der eigenen Schwäche
und der Ohnmacht
vor dem Lauf der Welt.

Unsichtbar ist die Angst
unbestimmbar um uns herum
und doch prägend
für unser Verhalten

Eingesperrt in die Enge
von Zielen und Ideen,
von Sorge und Not,
die unseren Alltag prägen.

Mitten in die Angst
der Freunde Jesu
tritt er selbst
und schenkt seinen Geist.

Schwäche und Scheitern,
die eigene Verletzlichkeit
kann ich annehmen,
weil mich der Auferstandene annimmt.

Er bricht die Enge auf
heilt die Wunden
und öffnet meinen Blick
für die Weite seiner Liebe.

Reinhard Röhrner

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