Impulse zum 2. Ostersonntag | Quasimodogeniti | B

2. Ostersonntag | Ostern B | Lesejahr B
Quasimodogeniti | Lektionar II/B, 193: Apg 4,32–35 | 1 Joh 5,1–6 | Joh 20,19–31

„Das christliche Ostern stellt die Christen am Meisten in Frage. Man sollte uns, wie Nietzsche gesagt hat, durchaus ansehen, dass wir die Erlösten sind.“ (Karl Rahner SJ) Wie schaut aber ein Erlöster aus? Einer, der begriffen hat, was Auferstehung bedeutet? Es klingt so einfach und wir haben es tausendmal gebetet: gekreuzigt, gestorben und begraben, am dritten Tage auferstanden von den Toten. Wenn wir aber versuchen das Geheimnis der Auferstehung mit dem Herzen zu erfassen, fällt es uns schwer.

Thomas ist einer, der nicht auf die Rede der anderen hereinfällt. Er will der Sache auf den Grund gehen. Will sich nicht mit dem Hörensagen abfinden, sondern sucht nach einer tragfähigen Antwort. Diese Antwort spricht er in seinem Credo aus: Mein Herr und mein Gott.
Diesen Herrn und Kyrios wollen wir in unserer Mitte grüßen:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du bist auferstanden. Kyrie eleison.
Du bist allen nahe, die dich suchen. Christe eleison.
Du zeigst uns den Weg in die Herrlichkeit bei Gott. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 143

Barmherziger Gott,
durch die jährliche Osterfeier
erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen,
wie heilig das Bad der Taufe ist,
das uns gereinigt hat,
wie mächtig dein Geist,
aus dem wir wiedergeboren sind,
und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Verschlossene Herzen und Türen sind für den Auferstandenen kein Hindernis. Mit ihm überwinden wir Not und Grenzen:

  • Hilf uns die Grenzen zu überwinden,
    die uns daran hindern, auf andere zu zugehen
    und uns ihrer Not zu öffnen
    Christus, höre uns. | Christus, erhöre uns.
  • Lass deine Kirche Zeugin deiner Auferstehung sein
    und diese Botschaft fröhlich in die Welt tragen.  
    Christus, höre uns.
  • Stärke die Herzen der Menschen,
    dass sie den Egoismus überwinden
    und mitarbeiten am Reich Gottes.
    Christus, höre uns.
  • Zeige dich den Ängstlichen,
    dass sie aus der Begegnung mit dir
    Kraft finden für ihren Alltag.
  • Steh den Kindern und Jugendlichen bei,
    dass sie gute Vorbilder
    im Glauben und Vertrauen erleben dürfen

Deine Hingabe und deine Auferstehung, Herr Jesus Christus, haben die Macht des Egoismus und die Gewalt der Welt besiegt. Dafür danken wir dir. Sei bei uns, heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
im heiligen Sakrament haben wir
den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen.
Lass diese österliche Gabe in uns weiterwirken
und fruchtbar sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Apg 4,32–35

Eine gerechte Weltordnung bleibt ein Wunschtraum.
Aber wir können uns an diesem Traum orientieren,
können unser Handeln daran ausrichten.
Die Welt werden wir im Großen nicht ändern,
aber unser Verhältnis zur Welt
und unser Zusammenleben
können wir im Geist Jesu prägen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Joh 5,1–6

Die Welt ist besiegt,
wo der Mensch sich auf Gottes Wort einlässt
und sein Leben daraus gestaltet.
Das ist nicht immer leicht,
aber nur so können wir auch heute
Zeugen der Auferstehung sein und die frohe Botschaft
in Wort und Tat in die Welt tragen.

Lesehinweis

Meditation

Das kann nicht sein,
das ist Unsinn,
das ist doch nicht möglich!

Einer der vor unseren Augen
den Tod am Kreuz gestorben ist,
soll wieder lebendig sein?

Die Grenzen unserer Welt,
die Wege unseres Denkens
werden von Gott übertroffen.

Glauben heißt
das Unmögliche
als Wirklichkeit zu begreifen.

Offen sein für Gottes Zuspruch
in menschlich aussichtsloser Lage
und betend seine Nähe spüren.

Glauben wie Thomas,
der seinen Zweifel nicht verhehlt
und seinen Gott und Herrn anbetet.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Wenn der Zweifel in mir aufkommt,
dann mache ich die Türen zu
und verschließe mich.

Komm dann, Herr, auch zu mir,
öffne die Tür meines Herzens
und meines Innern.

Überwinde du die Grenzen,
die ich um mich herum aufrichte
um mich zurückzuziehen.

Zeig mir deine Wunden,
die mich erlöst haben und mir Kraft geben,
die eigenen Verwundungen zu tragen.

Stärke meinen Osterglauben,
dass er mich ganz durchdringt
und mir Mut macht
mein Leben darauf aufzubauen.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
Meditation
21 B Ostern – Sonntag 2 – quasimodogeniti
21 B Ostern – Sonntag 2 – Hinführungen und Meditation