Impulse zum 3. Sonntag im Jahreskreis | Cantate Domino | C

Cantate Domino | Lektionar III/C, 260:
Neh 8,2–4a.5–6.8–10 | 1 Kor 12,12–31a (12,12–14.27) | Lk 1,1–4; 4,14–21

Es ist in diesen Tagen nicht einfach sich zur katholischen Kirche offen zu bekennen. Das Bild unserer Kirche in der Öffentlichkeit zeigt ein Zerrbild des Glaubens. Der dunkle Schatten des Mißbrauchs, der jeden von uns mit Abscheu und wohl auch Unverständnis zurück lässt, scheint alles zu verdecken.

Wir leben in einer Zeit, in der die Frage nach Gott und seinem Wesen entweder kaum gestellt oder deren Beantwortung verweigert wird. Gott ist auch für manche Christen zum „Irgendwas-wird-es-schon-geben“ geworden. Solche Krisenzeiten gab es in der Geschichte immer wieder und es braucht Mut und Kreativität aus dem Glauben neue Hoffnung zu schenken. Dazu braucht es die persönliche Frage: An wen glaube ich eigentlich? Was oder wie ist Gott in meinem Leben? Wo erfahre ich ihn? Was hat er schon bewirkt? Gebe ich ihm überhaupt Raum in meinem Alltag?

Preisen wir unseren Gott und Kyrios in unserer Mitte:

Kyrie

Herr, Jesus Christus,
du bist das Haupt der Kirche.
Du bist die Mitte unseres Glaubens.
Du zeigst uns den Weg zur Fülle des Lebens.

Gloria | Tagesgebet | MB 210

Allmächtiger ewiger Gott,
lenke unser Tun nach deinem Willen
und gib,
dass wir im Namen deines geliebten Sohnes
reich werden an guten Werken.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Jesus Christus macht den Menschen immer wieder Mut, sich auf Gott einzulassen. So rufen wir in den Herausforderungen unserer Tage voll Vertrauen zu ihm:

  • „Der Herr hat mich gesandt,
    damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe.“ –
    Wir beten für die Kirche,
    dass sie wieder glaubwürdiger dein Evangelium verkündet.
  • „Der Herr hat mich gesandt,
    damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde.“ –
    Wir beten für alle, die in Abhängigkeiten geraten sind
    oder dorthin gedrängt werden,
    dass sie durch deine befreiende Kraft einen Neuanfang wagen.
  • „Der Herr hat mich gesandt,
    damit ich den Blinden das Augenlicht bringe.“
    Wir beten für alle, die im Herzen blind sind
    oder in ihrer eigenen Welt leben,
    dass sie mit offenen Augen die Not ihrer Mitmenschen sehen.
  • „Der Herr hat mich gesandt,
    damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze.“ –
    Wir beten für alle, die ein schweres Kreuz tragen,
    die Opfer von Missbrauch und Gleichgültigkeit,
    dass ihr Leiden nicht sinnlos ist
    und sie neue Wege ins Leben gehen können.
  • „Der Geist des Herrn ruht auf mir.“ –
    Wir beten für unsere Pfarrgemeinde,
    dass wir aus dem Taufversprechen unser Leben gestalten.
  • „Dass ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ –
    Wir beten für unsere Verstorbenen,
    dass sie ganz in Gottes Herrlichkeit sein dürfen.

Herr Jesus Christus, du bist gekommen um das Gnadenjahr unseres Gottes auszurufen. Dir sei Lob und Preis jetzt und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott, in deinem Mahl
schenkst du uns göttliches Leben.
Gib, dass wir dieses Sakrament
immer neu als dein großes Geschenk empfangen
und aus seiner Kraft leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 62,1–5

Neh 8,2–4a.5–6.8–10

Nach der Rückkehr aus dem Exil
ist der Glaube für viele Israeliten unklar.
Da lässt der Statthalter Nehemia
den Priester Esra das Gesetz des Mose
öffentlich verlesen und verkünden,
damit das Volk weiß,
worauf es sich im Glauben an Gott verlassen kann.
Voller Freude feiern sie sieben Tage,
weil sie sich Gott ganz nah fühlen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 12,4–11

Begeisterung kann mitreißen.

1 Kor 12,12–31a (oder 12,12–14.27)

Welt und Menschen sind vielfältig,
gleichzeitig ordnet der Mensch gerne ein.
Mit den Christen in Korinth fühlt sich
der Apostel Paulus eng verbunden.
Dort gibt es verschiedenste Charaktere,
die sich unterschiedlich entfalten.
Im Bild des Leibes macht er deutlich,
dass es bei aller Vielfalt wichtig ist,
die Einheit im Geist zu wahren.

Lesehinweis

.

Nehemia | Betonung auf dem i
Esra | Betonung auf dem e

Meditation

Ein Gnadenjahr des Herrn ausrufen?

Was soll das heißen,
warten wir nicht alle darauf,
dass endlich Gerechtigkeit einkehrt,
dass sich Gottes Geist den Weg bahnt,
die Mächtigen entmachtet,
die Superreichen den Armen helfen lässt
und noch so viel mehr.

Ein Gnadenjahr des Herrn,
könnte aber auch für mich
ganz persönlich anbrechen,
könnte mir den Mut schenken,
auf den anderen zu zugehen,
dem Anderen zu verzeihen.

Wo Gottes Geist sich den Weg bahnt,
sanft ins Leben eintritt,
kann ich seine Gnade spüren,
meine eigenen Grenzen überwinden
und vom Gnadenjahr des Herrn erzählen.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Den Armen eine gute Nachricht bringen,
den Gefangenen die Entlassung verkünden,
den Blinden das Augenlicht schenken
und die Zerschlagenen in Freiheit setzen.
Ein Gnadenjahr des Herrn ausrufen.

Ein hoher Anspruch,
den Jesus an seine Verkündigung stellt,
die er erfüllt
mit Wort und Tat.

Ein Gnadenjahr des Herrn erleben
heißt für die Menschen
wieder hören und sehen können,
wieder gehen und in Gemeinschaft sein können.

Lebendig und vielfältig,
facettenreich und unmittelbar,
still und offen
den eigenen Weg zu Gott finden.

Reinhard Röhrner

Weitere Impulse
22 C Jahreskreis – Sonntag 3 – Cantate Domino
22 C Jahreskreis – Sonntag 3 – Hinführung und Meditation



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