Impulse zum 28. Sonntag Jahreskreis | Si inquitates | B

Si inquitates | Lektionar II/B, 359: Weish 7,7–11 | Hebr 4,12–13 | Mk 10,17–30 (oder 10,17–27)

Freiheit ist ein beinahe magisches Wort. Wir wollen frei und selbstbestimmt leben und übersehen dabei oft die vielen Abhängigkeiten, denen wir kaum entrinnen können.

Wir leben in der Welt und in ihr dreht sich sehr viel um Geld. Die Gier nach Reichtum und noch mehr Reichtum, die Angst vor Geldverlust und wirtschaftlichem Schaden bestimmen seit Längerem unsere Nachrichten und das Denken und Handeln vieler Menschen. Heute hören wir eine ganz andere Nachricht: Wer seinen Reichtum aufgibt, kann einen wahren Schatz finden. Wer verliert, wird in Wahrheit gewinnen – das ist die paradoxe Botschaft des Reiches Gottes. Eine andere, eine gute Nachricht für jeden, der sich Christus als Kyrios und Herr anvertraut:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du warst reich und wurdest für uns arm.
Du bist wahrer Gott und wurdest wahrer Mensch.
im Hinabsteigen zu uns, zeigst Du uns einen Weg zu Dir.

Gloria | Tagesgebet | MB 241

Gott, unser Vater
Herr, unser Gott,
deine Gnade komme uns zuvor und begleite uns,
damit wir dein Wort im Herzen bewahren
und immer bereit sind, das Gute zu tun..
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Beten wir zu Gott, unserem Herrn und Erlöser, der den Reichtum des Lebens für uns bereithält. Um die Weisheit, die wahren Schätze im Leben zu finden:

  • Für die Menschen, die in Armut leben
    und nicht wissen wie sie das Leben meistern können.
  • Für die Menschen, die im Reichtum und Überfluss leben
    und deren Denken sich um Macht und Besitz dreht.
  • Für die Menschen, die sich der Not anderer annehmen
    und menschenwürdig helfen und beistehen.
  • Für alle, die für sich im Glauben Wege suchen
    ein freies und erfülltes Leben vor Gott zu führen.
  • Für alle, die sich um das Miteinander in der Gesellschaft sorgen
    und so ein Vorbild des Glaubens im Alltag sind.
  • Für alle Menschen, die die Grenzen dieser Welt überschritten haben
    und nun in der grenzenlosen Weite deiner Liebe sind.

Herr, unser Gott, in deiner Weite der Liebe zu leben, heißt wahrhaft frei werden, dafür danken wir dir heute und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Allmächtiger Gott,
in der heiligen Opferfeier
nährst du deine Gläubigen
mit dem Leib und dem Blut deines Sohnes.
Gib uns durch dieses Sakrament auch Anteil
am göttlichen Leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Weish 7,7–11

Möglichst viel wissen,
möglichst viele Daten sammeln und bewerten,
damit das Leben gelingen kann.
Das biblische Konzept
für ein glückendes Leben sieht anders aus,
Weisheit und Klugheit sind die Maßgabe,
wer Gott darum bittet, wird Einsicht erhalten
und erfüllt leben dürfen
ohne nach immer mehr hetzen zu müssen.

Hinführung zur zweiten Lesung | Hebr 4,12–13

Lebendigkeit zeigt sich nicht
in immer neuen Aktionen und Tätigkeiten,
sondern im Wort Gottes,
das uns durchdringen kann
und uns jene Lebendigkeit verleiht
die wir so oft im Alltag vermissen,
nach der wir uns von Herzen sehnen.

Lesehinweis

Deuteronomium | Betonung auf zweiten o
Apollos | Betonung auf dem ersten o

Meditation

Welchen Reichtum brauche ich
um glücklich leben zu können?
Gibt es ein Maß, eine Zahl,
die für alle gilt?

Im Denken der Welt
ist das nicht möglich,
weil Reichtum immer mehr will,
weil Besitz vermehrt werden will,
Glück wird ganz im Mehr an
Macht, Besitz und Einfluß offenbar.

Im Denken des Glaubens
ist alles, was ich verschenke,
was ich in meiner Liebe zu Gott loslasse
ein Gewinn,
ein Weg zum Reichtum
meines Herzens und meines Glaubens.
Glück wird im Mehr
an Glauben und Vertrauen auf Gott,
an Offenheit und Mut zum Verschenken offenbar.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Nur noch das und jenes,
vielleicht das auch noch
und so geht es weiter im Leben.
Mehr und mehr möchte ich haben
um dem Glück näher zu kommen.

„Da sah Jesus ihn an“,
er schaut auch mich an,
in meiner Sehnsucht
nach Erfüllung und Glück
und meiner Verirrtheit
in Macht, Besitz und Ansehen.

„…  weil er ihn liebte, sagte er zu ihm“,
und er sagt es auch zu mir,
dass nichts äußerlich mich erfüllen kann,
reich werde ich nicht im Besitzen,
sondern im Verschenken
im Öffnen des Herzens.

Lass deinen Blick auf mir ruhen,
lass ihn wirken in meinem Leben
und meinem Weg zu dir und den Menschen,
damit ich froh weitergehen kann
auf meinem Lebensweg.

Reinhard Röhrner

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