Impulse zum 16. Sonntag Jahreskreis | Ecce Deus | B

Ecce Deus | Lektionar II/B, 312: Jer 23,1–6 | Eph 2,13–18 | Mk 6,30–34

Die Bilder der letzten Tage wecken Ängste in vielen Menschen. Überschwemmungen und Wassermassen zeigen die gewaltigen Kräfte der Natur. Betroffene und Helfer gehen an die Grenzen des Möglichen um Menschenleben sowie Hab und Gut zu retten oder zu sichern.

Sie sehnen sich nach einem Ort der Ruhe, den uns heute Jesus im Evangelium verspricht. Zuerst gilt die Einladung zum Erholen natürlich den Jüngern, die er ausgesandt hat von Gottes Reich zu künden und Kranke zu heilen. Aber auch wir dürfen immer wieder von den Herausforderungen des Alltags bei Gott Ruhe finden und neue Kraft für die alltäglichen Herausforderungen schöpfen.

Preisen wir Jesus Christus, als unseren Herrn, den Kyrios, für sein Erbarmen:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du lädst die Menschen zu dir ein: Kyrie eleison.
Du willst uns Ruhe verschaffen in der Hektik der Welt: Christe eleison.
Du bist die Kraftquelle der Glaubenden: Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 225

Herr, unser Gott, sieh gnädig auf alle,
die du in deinen Dienst gerufen hast.
Mach uns stark im Glauben,
in der Hoffnung und in der Liebe,
damit wir immer wachsam sind
und auf dem Weg deiner Gebote bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In der Sorge des Lebens sehnen wir uns nach Ruhe und Erholung. So bringen wir vertrauensvoll unsere Bitten zum Herrn:

  • Für die Opfer der Unwetter in weiten Teilen
    Deutschlands und Europas,
    dass sie gute und nachhaltige Hilfe bekommen.
    Christus höre uns | ALLE Christus, erhöre uns.
  • Für die Helfer in den Krisenregionen,
    die oft an die eigenen Grenzen gehen um Hilfe zu leisten,
    dass sie sich selbst nicht aus dem Blick verlieren.
  • Für die Menschen, die im Beruf und Alltag gestresst sind,
    dass sie wie die Apostel Ruhe finden und Kraft schöpfen.
  • Für die Kirche, dass sie mutig und hoffnungsfroh
    die Frohe Botschaft in der Welt verkündet.
  • Für die Menschen, die müde und erschöpft sind,
    dass sie bei dir Ruhe und Kraft finden für ihren Lebensweg.
  • Für unsere Verstorbenen,
    besonders die Opfer der Naturkatastrophen,
    dass sie in deinem Reich sein dürfen
    und alle Trauernden, dass sie in österlicher Hoffnung leben.

Bei dir, Herr, finden wir Ruhe und Frieden. Dafür loben und preisen wir dich, jetzt und in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott, höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Seele und Leib gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jer 23,1–6

Wie kann man das Verhältnis Gottes
zu seinem Volk beschreiben?
Der Prophet Jeremia beschreibt
Gottes Sorge für die Menschen mit dem Bild des guten Hirten:
gütig, vorausschauend und fürsorgend.
Ein Leitbild für alle in Kirche und Welt,
die andere führen und leiten sollen.
Das Prophetenwort gilt seit 2500 Jahren
bis in unseren Alltag.

Hinführung zur zweiten Lesung | Eph 2,13–18

Der Traum einer grenzenlosen Welt
ist nicht erst seit der Moderne im Menschen.
Im Glauben durften die ersten Christen
diese Erfahrung im Alltag machen.
Die paulinischen Worte an die Christen in Ephesus
gelten genauso für unsere Zeit.

Lesehinweis

Ephesus | kurzes betontes E am Anfang

Meditation

„Da sagte Jesus  zu ihnen:
Kommt mit an einen einsamen Ort,
wo wir allein sind,
und ruht ein wenig aus!“ (Mk 6,31)

Auch mich lädt er ein
zu ihm zu kommen
und in seiner Gegenwart
in der Hektik Ruhe zu finden.

Nicht im Trott des Alltags,
in all den Herausforderungen
mich selbst verlieren
und nur zu funktionieren.

Leben will er schenken
aus der Ruhe und Stille
mir die Kraft und Freude schenken,
die mich zuversichtlich leben lässt.

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Jesus zeigt sich
als der gute Hirte,
der die Seinen im Blick hat,
fürsorgend und achtsam.

Gehorsam ist mehr als nur gehorchen,
es heißt aufmerksam sein und werden,
auf die Welt und sich selbst hören,
sich nicht auf und zerreiben
in den Möglichkeiten und Aufgaben.

Martyrium heißt Zeugenschaft.
Mit Hingabe von Gott
in der Welt ein Zeugnis geben,
das nicht in der Selbstaufgabe mündet,
sondern Geschmack
für die Unendlichkeit bei Gott weckt.

Askese ist mehr als Verzicht,
auch das eigene Sich-zurück-nehmen,
die Auszeit zum Da-sein,
das Spüren des Lebens
in jeder Faser von mir.

Weil er der gute Hirte ist,
weiß Gott darum
und begegnet Jesus seinen Freunden
achtsam und fürsorgend.

Reinhard Röhrner

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