Impulse zum 10. Sonntag Jahreskreis | Dominus illuminatio | B

Dominus illuminatio | Lektionar II/B, 288: Gen 3,9–15 | 2 Kor 4,13 – 5,1 | Mk 3,20–35

Manche Dinge ändern sich nie, kann man manchmal resignierend hören. Der Umgang mit Schuld und Verantwortung ist ein Thema, das sich in Variationen in den Jahrtausenden der Menschheit immer wieder problematisch zeigt.

Wer ist bereit Schuld und Verantwortung anzuerkennen oder wer versucht sie mehr oder weniger geschickt und erfolgreich weiterzugeben oder abzuschieben.

In diesen Tagen erregt das Rücktrittsangebot von Kardinal Reinhard Marx an Papst Franziskus aufsehen, weil einer den circulus vitiosus, die Spirale der Verstrickung, durchbricht und nicht an seinem Amt klebt, sondern Mut machen will aus dem Glauben einen neuen Aufbruch zu wagen. Das ist beachtens- und bemerkenswert, weil es der menschlichen Erfahrung zuerst entgegensteht, die uns schon im Buch Genesis von Adam und Eva berichtet wird.

Gott in unsere Mitte zu feiern, heißt in diesem Mut ins Leben zu gehen, zu ihm rufen wir, unserem Herrn, dem Kyrios:

Kyrie

Herr Jesus Christus,
du hast die Schuld der Menschen auf dich genommen. Kyrie eleison.
Im Kreuzesopfer hast du uns befreit. Christe eleison.
Durch deine Gegenwart schenkst du Zuversicht. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 218

Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist,
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

„Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.“ (2 Kor 5,21) ermutigt Paulus im Brief an die Christen von Korinth. So rufen wir in der unserer Zeit zu ihm:

  • Für alle Menschen, die sich in Schuld verstrickt haben
    und keinen Ausweg sehen
    um den Mut zu Bekenntnis und Versöhnung.
    Christus, höre uns. | ALLE Christus, erhöre uns.
  • Für alle Beichtväter und geistlichen Begleiter,
    die den Sündern dein Wort der Vergebung zusprechen
    um Verständnis und Einfühlungsvermögen.
  • Für alle, die ihre Macht
    ohne Skrupel zum Nachteil anderer einsetzen
    um den ehrlichen Blick für die Anderen.
  • Für alle, die gequält und gedemütigt werden
    oder unter der Pandemie leiden
    um neue Wege ins Leben.
  • Für all jene, die krank sind und leiden,
    die tiefe Trauer tragen oder verzweifelt sind
    um gute Begleiter und mutige Schritte.
  • Für alle, die von schwerer Schuld gequält
    dem Tod entgegensehen
    um die österliche Zuversicht.

Gott, unser Vater, wir danken dir für deine Gnade, die du uns mächtig erwiesen hast, in deinem Sohn Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
die heilende Kraft dieses Sakramentes
befreie uns von allem verkehrten Streben
und führe uns auf den rechten Weg.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Gen 3,9–15

Im Erfolg will es jeder gewesen sein,
bei der Schuld ist es anders,
da war es meistens keiner.
Die Paradieserzählung bringt die menschliche Schwäche
eigene Schuld einzugestehen auf den Punkt.
Wo Schuld geleugnet wird,
kann sie nicht bewältigt werden,
bleibe ich unter der schuld,
hilflos und nackt – wie es der Mythos umschreibt.

.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 4,13 – 5,1

Es ist erstaunlich,
was manche Menschen ausstrahlen.
Obwohl sie keine reinen Erfolgsmenschen sind
oder allgemein bewundert werden,
so haben sie dennoch eine Faszination,
die man sofort spürt.
In dieser Faszination will der Apostel Paulus
die Christen in Korinth und uns begeistern.

Lesehinweis

Meditation

Gut und Böse,
liegen oft so nahe beieinander.
Natürlich will ich das Gute,
aber das geht nicht,
Gutes tun hat Grenzen,

Oft liegt die Grenze dort,
wo das Böse beginnt,
wo ich Gott und Welt
zu meinen eigenen Gunsten
in den Hintergrund stelle.

Gutes kann wachsen,
es lässt mich mitwachsen
über mich hinaus,
meine Welt verändern.

Die Erfahrung des Guten
schenkt mir einen Blick
ins Paradies
für mich und alle,
die mit mir im Glauben
in der Welt unterwegs sind!

Reinhard Röhrner

Meditation | Alternative

Leben ist Veränderung.
Alles bewegt sich,
alles ist im Fluss,
ständig muss ich mich neu einstellen.

Ich möchte bleiben dürfen,
etwas Festes haben,
mich verlassen können
und sicher sein.

Ich nehme die Wandlung an,
den Weg der Veränderung
aus meinem Innern heraus
in meinen Alltag hinein.

Ich öffne mich für den guten Geist,
den Geist Gottes der alles erfüllt
und mir beisteht
in den Veränderungen des Lebens. Ich darf mich verändern
um zu bleiben, wer ich bin.
Ich darf es wagen,
weil Gott den Weg mit mir geht.

Reinhard Röhrner

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